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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 26

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Kaiserin Eleonore schreibt Kg. Georg von Böhmen unter Bezugnahme auf das Schreiben1, das sie zusammen mit ihrem Gemahl K.F. nach der zu Wien getroffenen Vereinbarung2 an diesen gesandt habe, daß sein Sekretär Jobst von Einsiedel, den Georg wegen ihrer geplanten beiderseitigen Zusammenkunft zu ihnen beordert hatte, inzwischen vom K. abgefertigt worden sei. K.F. habe Jobst mitgeteilt, daß diese Zusammenkunft, von der sie Kenntnis habe und an der ihr gelegen sei, zum vorgesehenen Termin nicht zustande kommen könne und er deshalb in Kürze eine Botschaft wegen dieses Treffens und anderer Sachen an Georg entsenden werde.3 Eleonore bittet Georg, dafür Verständnis zu haben und nichts weiter zu unternehmen, und verspricht, eine solche Zusammenkunft und freundschaftliche Einigung zugunsten ihrer beider Lande und Leute sowie zu fride und gemach des hl. römischen Reiches zu fördern. Sie wiederholt außerdem ihre durch eine Botschaft überbrachte Bitte an Georg, die Fehde gegen Mgf. Albrecht von Brandenburg4 nicht so hart zu führen, wie man vernehme, sondern sie ihr zu Gefallen bis zur Zusammenkunft mit K.F. oder bis zur Entsendung ksl. Räte einzustellen oder einen Waffenstillstand mit Albrecht einzugehen und dessen Feinden keine Unterstützung zu gewähren, wie ihr Gemahl dies von Georg als Kurfürst fordere. Albrecht habe sich in diesem Konflikt gegenüber dem K. als getreuer und gehorsamer Fürst verhalten und sich auch dem K. und ihr zum Gefallen gegenüber Georg zu recht erboten. Ihr Gemahl und sie hätten ihre Wünsche und Absichten in dieser Angelegenheit Jobst von Einsiedel mitgeteilt, der Georg davon unterrichten werde.

Originaldatierung:
Am montag nach Francisci (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: C.d. imperatricis p. (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop.: Abschrift im Muzejní diplomatář im ANM Praha (Sign. C 28 sub dat.), Pap. (19. Jh.). Druck: Palacky, Urkundliche Beiträge n. 252; Hasselholdt-Stockheim, Albrecht IV. S. 438f. n. 83. Lit.: Palacky, Geschichte von Böhmen 4, 2 S. 193–196; Bachmann, Reichsgeschichte 1 S. 137–140; Holtz, Portugiesin S. 275. Siehe die Antworten Kg. Georgs vom 15. Oktober 1461 an die Kaiserin bzw. an K.F. bei Palacky, Urkundliche Beiträge n. 255f.; Hasselholdt-Stockheim, Albrecht IV. S. 440 n. 83a. Siehe n. 600.

Anmerkungen

  1. 1Siehe n. 597.
  2. 2Gemeint ist der Friedensvertrag von Laxenburg, der am 6. September 1461 auf Vermittlung Kg. Georgs von Böhmen zwischen K.F. auf der einen sowie Hz. Albrecht VI. von Österreich, Kg. Matthias von Ungarn und Hz. Ludwig IX. von Bayern auf der anderen Seite abgeschlossen worden war, siehe Bachmann, Reichsgeschichte 1 S. 108–110.
  3. 3Zu den Ende September/Anfang Oktober 1461 mit Jobst von Einsiedel geführten Verhandlungen in Leoben siehe ebd. S. 138f.
  4. 4Siehe zur Fehde Kg. Georgs gegen Mgf. Albrecht ebd. S. 122–128.

Registereinträge

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 26 n. 598, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1461-10-05_2_0_13_26_0_598_598
(Abgerufen am 19.04.2024).