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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 26

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K.F. schreibt Kg. Georg von Böhmen, daß er in wenigen Tagen zur Fortsetzung der Verhandlungen nach Brünn1 aufbrechen wollte, nun jedoch erfahren habe, daß Matthias Hunyadi Kriegsvolk sammele, um ihn und seine Untertanen während seiner Abwesenheit zu schädigen. Er selbst hätte das Kgr. (Ungarn) verwüsten können und könne dies heute noch tun, doch habe er dieses Reich, dessen König er sei,2 verschont und wolle es mit Gottes und Georgs Hilfe ehrenhaft und zum Wohlgefallen seiner Einwohner betreten, es weiterhin lieber schonen als verwüsten. Sollten er und seine Untertanen durch Matthias und dessen Anhänger jedoch besonders während seiner Abwesenheit und der durch Georg geführten Verhandlungen durch Brandschatzung, Plünderung oder in anderer Weise geschädigt werden, wäre er, wenn auch widerwillig, zur Gegenwehr und zum Schutz seiner Länder herausgefordert. Da dies weder seinen noch den Verhandlungen Georgs nützlich wäre, fordert er diesen auf, mit den Abgesandten Matthias’ und in anderer Weise dafür Sorge zu tragen, daß der Frieden und die Verhandlungen durch die Streitigkeiten nicht beeinträchtigt werden. Er bekräftigt zugleich, den gegenwärtigen Krieg gegen ihn und seine Untertanen nicht dulden zu wollen.

Originaldatierung:
Die vicesi(m)a me(n)sis julii (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.i.i.c. (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert, der Kop. zufolge in Lat. – Kop.: Abschrift3 in der Bibliothek des Prager Metropolitankapitels im APH Praha (Sign. KMK G XIX, fol. 182r), Pap. (15. Jh.). – Abschrift im Muzejní diplomatář im ANM Praha (Sign. C 28 sub dat.), Pap. (19. Jh.). Druck: Palacky, Urkundliche Beiträge n. 189. Lit.: Palacky, Geschichte von Böhmen 4, 2 S. 101, mit deutscher Übersetzung der Urkunde; Urbánek, České dějiny 3 S. 526.

Kommentar

Siehe n. 572576.

Anmerkungen

  1. 1Im Mai und Juni 1459 waren die unter der Vermittlung Papst Pius’ II. und Kg. Georgs von Böhmen zwischen K.F. und Matthias Corvinus geführten Verhandlungen wegen des Kgr. Ungarn ohne Ergebnis geblieben und sollten in Brünn zwischen K.F., Kg. Georg und ungarischen Abgesandten fortgesetzt werden, siehe Bachmann, Böhmen und seine Nachbarländer S. 96–103; Hoffmann, Friedrichs Beziehungen zu Ungarn S. 25f.
  2. 2K.F. war am 17. Februar 1459 zum Kg. von Ungarn gewählt worden, siehe Haller, Friedrich III. und die Stephanskrone S. 128f.; Nehring, Matthias Corvinus S. 15.
  3. 3Zur Handschrift siehe n. 540 Anm. 15.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 26 n. 567, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1459-07-20_1_0_13_26_0_567_567
(Abgerufen am 18.04.2024).