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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 25

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K. F. unterrichtet alle Reichsuntertanen davon, dass er aus ksl. Machtvollkommenheit zur Absetzung Diethers von Isenburg1, des erwählten und bestätigten Eb. von Mainz, und dessen Ersetzung durch Gf. Adolf (II.) von Nassau2, sowohl auf Ersuchen Papst Pius’ (II.) als auch aufgrund der Beleidigung seiner eigenen Majestät durch Diether, seine Zustimmung erteilt hat.

Originaldatierung:
Am freytag vor sannt Larenntzen tag.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.p.d.i.i.c. Ulricus Weltzli canc. – KVv: Rta (Blattmitte).

Überlieferung/Literatur

Org. im StA Würzburg (Sign. Erzstift Mainz Urkunden Geistlicher Schrank L 24/1), Perg., wachsfarbenes S15 mit vorn eingedr. Sekretsiegel (ab und verloren) an purpurfarbener Ss. Reg.: Ein ausführliches Regest auf der Grundlage eines Drucks von Johann Fust und Peter Schöffer von September/Oktober 1461 eines weitgehend gleichlautenden Schreibens vom 8. August bieten die Regg.F.III. H. 3 n. 81. Druck: Gudenus, Cod. dipl. 4 S. 345f. n. 160. Lit.: Vgl. die Darstellung der Absetzung Diethers von Isenburg bei Wimpfeling, Catalogus Archiepiscoporum, S. 246ff.; zur Mainzer Stiftsfehde (1459-1463) s. zuletzt Sprenger, Stiftsfehde; ferner Heinig, Mainzer Kirche S. 531ff.; Schrohe, Mainz in seinen Beziehungen; Erler, Rechtsgutachten Stiftsfehde; zur Situation der Stadt s. Chroniken Mainz, Zweiter Teil S. 3ff.

Kommentar

Vgl. auch das Schreiben an die Stadt Worms, n. 105. Diether von Isenburg war nach seiner Wahl zum Mainzer Erzbischof am 18. Juni 1459 (s. Ringel, Zur Wahl Diethers), in der er sich erfolgreich gegen Gf. Adolf von Nassau hatte durchsetzen können, immer stärker in die Opposition gegen Papst und Kaiser geraten. Letzterem waren vor allem die konspirativen Pläne Diethers und weiterer Kurfürsten und Fürsten, den böhmischen König Georg Podiebrad als seinen ständigen Vertreter zum deutschen König zu wählen, ein Dorn im Auge, weshalb er die Absetzung Diethers durch den Papst am 21. August 1461 aktiv unterstützte. Im Kampf um den Mainzer Erzbischofsstuhl führten die Parteien einen Krieg, der sich über das gesamte Gebiet des Mainzer Erzstifts bis in den Erfurter Raum hinein erstreckte. Erst 1463 wurde die Fehde im Vertrag von Zeilsheim (vgl. n. 113), mit dem Diether Adolf von Nassau als seinen Nachfolger anerkannte, beigelegt. Die Stadt Mainz, die während der kriegerischen Auseinandersetzung Diether von Isenburg unterstützt hatte, verlor infolge der Fehde ihre Stadtfreiheit. Zu diesen Ausführungen s. die o. g. Literatur.

Anmerkungen

  1. 1Zu Diether von Isenburg s. Walbrach, Dieter von Ysenburg-Büdingen S. 7-50.
  2. 2Zu Adolf von Nassau s. Heinig, Mainzer Kirche S. 434-535.

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 25 n. 104, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1461-08-07_1_0_13_25_0_104_104
(Abgerufen am 29.03.2024).