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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

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K.F. teilt seinem Schwager Gf. Eberhard (VI.) d.J. von Württemberg mit, daß er persönlich verhindert sei, den vom ihm auf sannt Jacobs des heiligen zwelfbotten tag schiristkunfftig (Juli 25) zur Beratung des Widerstandes gegen die Türken und etliche christliche person frembder nacion1 nach Nürnberg angesetzten Tag zu besuchen. Weil er seine jetzt abgefertigte Botschaft aber ganz so bevollmächtigt habe, als sei er selbst zugegen, befiehlt er Eberhard aus ksl. Machtvollkommenheit nachdrücklich bei seinen Pflichten, auf dem Tag in eigener person zu erscheinen und mit den anderen Geladenen das Beste zu beschließen.

Originaldatierung:
Am dreijundzweintzigisten tag des moneds iunii.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.i.c. – KVv: Graf E(berhard) der jung(er) zu Wirttemb(er)g (Blattmitte oben).

Überlieferung/Literatur

Org. im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. Best. A 602, Nr. 4648), Pap., rotes (wohl:) S 18 rücks. aufgedrückt (zerstört)2. Druck: Sattler, Graven 4, Beilagen S. 133f. n. 86. – Das Konzept der Einladung Mgf. Albrechts von Brandenburg druckt Priebatsch, Korrespondenz 2, S. 620 n. 672. Reg.: Württ. Regg. S. 168 n. 4648. – Ein ausführliches Regest aufgrund der Frankfurter Überlieferung bieten die Regg.F.III. H. 4 n. 818; weitere Adressaten Dass. H. 11 n. 515; H. 15 n. 367; H. 20 n. 264. Lit.: Zu diesem auch für die Geschichte des Reichstags an sich denkwürdigen Tag, dessen Verhandlungen im Oktober und November unter der Leitung des ksl. Anwalts Gf. Haug von Werdenberg stattfanden, s. Küffner, Reichstag (1892); Kraus, Deutsche Geschichte S. 628-634; Seyboth, Reichstage der 1480er Jahre (2002).

Kommentar

Materialien des vorhergehenden Tages, der im Okt. 1479 ebenfalls in Nürnberg abgehalten wurde, sind gedruckt bei Chmel, Mon. Habsb. I, 3 Nr. XLIVf. S. 112-118. Mit der vorliegenden Einladung reagierte der Kaiser erstmals auf die zu Jahresbeginn 1480 vollzogene Abdankung Gf. Ulrichs V., deretwegen sich dieser mit Schreiben vom 20. April 1480 gerechtfertigt hatte, s. unten n. 685. Eine Instruktion der von Gf. Eberhard VI. nach Nürnberg abgeordneten Räte sowie eine pap. Kop. des Abschieds und Anschlags vom 11. bzw. 13. November 1480 sind überliefert im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. Best. A 602, Nr. 4649f.), der Abschied nebst Instruktionen für Gesandtschaften nach Ungarn und Frankreich etc. findet sich gedruckt bei Chmel, Mon. Habsb. I, 3 Nr. LI S. 123-128. Siehe zum weiteren Verlauf der Türkenkriegsorganisation in den Jahren 1481/82 unsere nn. 692ff.

Anmerkungen

  1. 1Hiermit ist natürlich Kg. Matthias von Böhmen und Ungarn gemeint.
  2. 2Drei kleine runde Wachsabdrücke zu beiden Seiten und oberhalb des erkennbaren Siegelabdrucks mögen davon zeugen, daß das Mandat zunächst weiterversandt wurde.

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 23 n. 683, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1480-06-23_1_0_13_23_0_687_683
(Abgerufen am 19.04.2024).