Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 23 n. 656

1478 Februar 14, Graz

URI Merken

K.F. fordert hertzogin¹ Mechthild von Österreich und Gf. Eberhard (V.) von Württemberg auf, ihre Irrungen und Zwietracht mit dem ksl. Vetter Ehz.² Sigmund von Österreich (-Tirol) solange gůtlich růen und ansteen zu lassen, bis er (K.F.) nach der Überwindung der ihn derzeit belastenden swer(e)n und mercklichen kriegßlewffe und gescheffte persönlich darinne gehanndeln könne. Er bittet sie, bis dahin in unguten nichts gegen ihren Kontrahenten und dessen Leute zu unternehmen und informiert sie, daß er diesem dasselbe aufgetragen habe.

Originaldatierung:

Am vierzehennden tag des moneds february.

Kanzleivermerke:

KVr: A.m.p.d.i. (nach Kop.). – KVv: Der hochgebornen Mechtilden, gebornen pfaltzgrefin bey Reyne und hertzogin zu Osterreich etc., unnserr lieben swester und fůrstin, und dem wolgebornen Eberharten dem elltern graven zu Wirtemberg und zů Mumpelgart, unnserm swager und des reichs lieben getrůen (Adresse, Blattmitte).

Überlieferung/Literatur

Org. im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: A 602, Nr. 4859), Pap., rotes S 18 als Verschluß rücks. aufgedrückt (stark beschädigt). Reg.: Württ. Regg. S. 177 n. 4859. – Die sachlichen und juristischen Auseinandersetzungen sind umfassend dokumentiert (und tlw. ediert) in den Protokoll- und Urteilsbüchern des ksl. Kammergerichts 1465-1480 unter der Verfahrensnummer V619³. Lit.: Baum, Friedrich III. und Württemberg S. 126f.

Kommentar

Mit Schreiben vom 1. Januar 1478 hatte Ehz. Sigmund von Tirol seinen ksl. Vetter im Interesse ihrer gemeinsamen Hausinteressen gewarnt, den Loyalitätsbekundungen Gf. Eberhards V. von Württemberg Glauben zu schenken, s. Baum, Friedrich III. und Württemberg S. 126f. und Fritz, Ulrich der Vielgeliebte S. 421.

Anmerkungen

1. ¹Hier im Unterschied zu früher tatsächlich nicht Erzherzogin.
2. ²Ursprünglich nur hertzogen, ertz wurde als Interlinear-Korrektur davorgesetzt. Am 8. Dez. 1477 hatte Sigmund seinem ksl. Vetter einen Gehorsamsrevers über die erlangte Würde ausgestellt, s. Chmel, Mon. Habsb. I, 2 Nr. LIV S. 214f.
3. ³Gelegentlich fälschlich V616.