Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 23 n. 548

1465 Juli 10, Wiener Neustadt

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K.F. nimmt aus mercklichen vrsachen, uns dartzu bewegende, Mechthild, geborene Pfalzgräfin bei Rhein und Witwe seines Bruders Ehz. Albrecht (VI.) von Österreich¹, samt ihren Wittumen sowie allen ihren Landen, Leuten, Herrschaften, Schlössern, Städten, Märkten, Dörfern, Gebieten, täglichem Hofgesinde, Dienern, Hintersassen und Untertanen sowie ihrem Hab und Gut aus ksl. Machtvollkommenheit, mit rechtem Wissen und in Kraft dieses Briefes ganz so in seine und des Reiches besondere fride, gnad, schutz und schirm, wie andere diese genießen. Er gebietet allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Gff. Freiherren etc. sowie allen Reichsuntertanen unter Androhung seiner und des Reiches schweren Ungnade sowie einer je zur Hälfte der ksl. Kammer und der Geschädigten zufallenden Pön von 50 Mark Gold, diese Verfügung zu beachten und Mechthild dabei zu handhaben. Im Falle von Klagen gegen Mechthild sei er bereit ergeen zu lassen, was sich nach ordnung des rechtens und billicheit geburet.

Originaldatierung:

Am mittichen vor sannt Margrethen tag der heiligen junckfrawen.

Kanzleivermerke:

KVr: A.m.d.i. Vdalricus ep(iscop)us Pat(aviensis) canc. – KVv: Rta Rudolfus Kayntzinger (Blattmitte).

Überlieferung/Literatur

Org. im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. Best. A 602, Nr. 142), Perg., rotes S 18 in wachsfarbener Schüssel mit wachsfarbenem S 16 rücks. eingedrückt an Ps. – Kop.: Zwei Vidimi des Hofrichters zu Rottweil Gf. Johann von Sulz von zinstag nach sannt Hilaryen tag episcopi 1469 (Jan. 17) ebd. (Sign. Best. A 602, Nr. 142a und b), Perg., rotes S des Hofgerichts Rottweil an Ps. Abb.: Digitale Faksimiles von A 602, Nr. 142-142a auf URL. Reg.: Chmel n. 4225; WR n. 142. Lit.: Schön, Erzherzogin Mechthild; Baum, Friedrich III. und Württemberg S. 120f.; Maurer, Eberhard und Mechthild.

Kommentar

Vgl. unsere n. 561. Textlich an das Privileg ihres Gatten eng angelehnt, forderte auch Kaiserin Eleonore mit der in Wiener Neustadt ausgefertigten Urkunde vom sambstag vor sand Bertelmes tag des heiligen zwelfpoten 1466 (Aug. 23) (s. unten n. 562) alle Reichsuntertanen auf, persönlich zu beachten und auch nicht zuzulassen, daß ein anderer Mechthild Gewalt oder Unrecht antue oder sie unbillig beschwere, sondern derlei bis an ihren Gemahl, den Kaiser, und an sie selbst zu bringen, weil sie Mechthild, unser liebe swester und fürstin, von sunnder lieb und frůntschafft wegen, so wir zü ir [haben], in ihren Schutz und Schirm genommen habe, s. das Org. mit dem KVr A.m.p. domine imperatricis Panthaleon Rüeff vivecanc. im LA Bad.- Württ., HStA Stuttgart (Sign. Best. A 602 Nr. 143), Perg., rotes S 1 der Kaiserin in wachsfarbener Schüssel an Ps (leicht beschädigt). – Ebd. (Sign. Best. A 602 Nr. 143a) ein Vidimus von Bürgermeistern und Rat der Stadt Esslingen von donerstag nechst nach sant Niclaus tag 1466 (Dez. 11), Perg., wachsfarbenes S d. Ausst. an Ps. – Abb.: Digitale Faksimiles von A 602, Nr. 143-143a auf URL. – Reg.: WR n. 143.

Anmerkungen

1. ¹Ehz. Albrecht VI. von Österreich war am 2. Dezember 1463 verstorben.