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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

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K.F. fordert Hilfe, weil er in der Wiener Burg von den aufständischen Wienern und dann auch von seinem Bruder Ehz. Albrecht VI. belagert werde1.

Überlieferung/Literatur

Orgg. und Kopien im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem in Prag verfaßten, mit C(ommissi)o p(ro)p(ri)a d(omi)n(i) reg(is) unterfertigten Schreiben Kg. Georgs von Böhmen vom freytag nach sandt Simon und Judas tag 1462 (Nov. 29) an die auf dem Friedenstag in Regensburg2 versammelten Fürsten, welches als pap. Kop. (15. Jh.) überliefert ist im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. Best. A 602, Nr. 4830 fol. 1r-v). Lit.:Bachmann, Reichsgeschichte 1, S. 316-352; Csendes/Opll (Hgg.), Wien. Geschichte einer Stadt, 1 (2001).

Kommentar

In seinem Schreiben, welches Bachmann, Reichsgeschichte 1, S. 355 erwähnt, teilt Kg. Georg mit, die Wiener hätten seine schriftlichen Interventionen verachtet und seinen reitenden Boten nicht zum K. gelangen lassen, sondern hätten denselb(e)n unns(ere)n herr(e)n und swager, den keyser, alß daß oberst weltlich haubt der cristenhayt und ir(e)n naturlich(e)n erbherr(e)n swerlich und tratziglich wider unt(er)tenig gehorsam mit gewaltigem notczwang zedring(e)n, ümblegern und an seyne(m) leyb zu belaydig(e)n und zubeschedig(e)n untt(er)standen und teglichen unttersten. Dies alles könne er allß oberst(er) weltlich(er) kurfurst ... nicht leng(er) haben willen noch mügen gestaten. Deshalb habe er den Wienern seinen Absagebrief geschickt, seinen Sohn Hz. Victorin mit einem Entsatzheer in Marsch gesetzt und werde dem K. auch persönlich zu Hilfe ziehen. Auch sie mögen die Verbrechen der Wiener wider iren naturlichen erbherren und besunder wider ein romisch(e)n keyser als oberstes haubt des Römisch(e)n r(eiches), des wir und ir glider sind, erkennen und durch ihre Beteiligung an der Rettung des K. ein Exempel statuieren, daß solcher erschrecklichen gewalt und freuel widerstand bescheh, daß auch ew(e)r liebe und andre aberhannde nit so mutwilliglich unt(er)gedruckt, belaydigt oder benotigt werde.

Anmerkungen

  1. 1Am 5./6. Oktober hatten die aufständischen Wiener dem K. abgesagt, die Belagerung in der Burg begann am 16./17. Oktober, s. Bachmann, Reichsgeschichte 1, S. 316-352; Reinle, Riederer S. 562.
  2. 2Zu diesem Tag im Okt. und Nov. 1462, auf welchem die oberdeutschen Kriege beigelegt werden sollten und der K. durch Bf. Ulrich von Gurk, Mgf. Albrecht von Brandenburg und Hartung Molitoris von Kappel vertreten war, welche sich ihrerseits um seine Befreiung bemühten, s. Bachmann, Reichsgeschichte 1, S. 353ff.; Reinle, Riederer S. 565f. Aufzeichnungen darüber im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: Best. A 602, Nr. 4635).

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 23 n. 540, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1462-10-16_1_0_13_23_0_543_540
(Abgerufen am 29.03.2024).