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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

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K.F. antwortet Kg. Ludwig (XI.) von Frankreich, fratri et consanguineo n(ost)ro carissimo, voller Freude auf dessen Brief1, welcher von Aufrichtigkeit und Treue künde (sinceritatem et fidem nunciantes), und dankt ihm für die Versicherungen seiner Freundschaft. Leider könne er ihm nicht, wie er gern würde, Nachricht über die seit langem ersehnten angemessenen acciones geben2, sondern müsse ihm betrübten Herzens berichten, daß neulich durch ein widriges Schicksal (adversante fortuna)3 die Mgff. Karl und Georg von Baden sowie Gf. Ulrich von Württemberg bei der Durchführung des gerechten Krieges, den sie im Namen der apostolischen und der ksl. Gewalt führten (in justo bello ap[osto]lica et imp[er]riali auctoritatibus indicto), in die Gefangenschaft Pfgf. Friedrichs bei Rhein und dessen Komplizen geraten seien. Indem er an Kg. Ludwigs Ehrfurcht gegenüber dem apostolischen Stuhl, der Gerechtigkeit und dem Kaiser appelliert, bittet er ihn (rogamus attente et hortamur confidenter), durch die Gewährung seiner Waffenhilfe zum Ausgleich der Niederlage sowie zur Tröstung und Befreiung der Gefangenen beizutragen, wie sich dies für einen rechtgläubigen (catholicum) Fürsten zieme. Er selbst (K.F.) sei dabei, seine starken Heere gegen seine Feinde aufzustellen und in eigener Person machtvoll zu deren Bekämpfung aufzubrechen.

Originaldatierung:
Die vicesima prima mensis iulii.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.p. – KVv: Serenissimo principi Ludovico Francorum regi fratri et consangwineo nostro carissimo (Adresse, Blattmitte); Vberschickth von Brandenburg montag nach assumptionis Marie 16. augusti anno ut supra (Empfängervermerk auf der Rückseite).

Überlieferung/Literatur

Org. im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. Best. A 602, Nr. 4600), Perg., rotes S 18 als Verschluß rücks. aufgedrückt (unter Oblate). – Kop.: Abschrift ebd. (WR 4481 Bü. 10 ad n. 559), Pap. (15. Jh.), Spuren roten Wachses auf der Rückseite rechts oben und unten. Druck: Sattler, Graven 4, Beylagen Nr. 17 S. 21f.; Chmel, Literarische Reise (1) S. 657. Reg.: WR n. 4600; RMB 4 n. 8949; Lichnowsky, LB 7 n. 669. Lit.: Baum, Die Habsburger in den Vorlanden S. 462; Bachmann, Reichsgeschichte I S. 290; Stälin, Württembergische Geschichte 3 S. 541 nach Sattler, Graven 3, 19 und Beilage Nr. 17f., 20, 22f.

Kommentar

Dieser und der nachfolgend regestierte Brief an den Hz. von Burgund, die in unserer n. 520 angekündigt werden, wurden vom ksl. Hof aus an Mgf. Albrecht von Brandenburg geschickt. Dieser leitete sie, wie auch der op. cit. Empfängervermerk ausweist, noch am Tage des Erhalts mit einem Begleitschreiben vom mantag nach assumpcionis Marie 1462 (Aug. 16), welches ebenfalls überliefert ist im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. Best. A 602, Nr. 4481 Bü. 10 n. 559), Pap., rotes S d. Ausst. als Verschluß rücks. aufgedrückt, an seinen swager Gf. Sigmund von Hohenberg sowie die anderen Räte und Statthalter zu Stuttgart weiter. Obwohl er diese anwies, sie sollten die Kaiserschreiben der Botschaft mitgeben, die sie ytzund an die end schicken würden, oder dieser unverzüglich nachsenden, wenn sie schon abgegangen sei, haben die Statthalter offensichtlich entschieden, die beiden Briefe den Adressaten nicht oder in anderer Form zuzustellen, so daß die vorliegenden Ausfertigungen im Stuttgarter Archiv verblieben sind.

Anmerkungen

  1. 1Im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. Schon Propst Swicker von Göppingen, Gf. Ulrichs V. von Württemberg Gesandter am ksl. Hof in Graz, meldet in seinem schon oben nn. 510 und 515 kolportierten Bericht vom fritag nach sant Johans tag bapptiste 1462 (Juni 25) im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: A 602, Nr. 4481 Bü. 9 n. 496), Org., Pap., grünes S d. Ausst. als Verschluß rücks. aufgedr., soeben sei ein Schreiben des französischen Kgs. an den K. eingegangen, dessen Inhalt er in Erfahrung zu suchen trachte.
  2. 2Gemeint ist zweifellos der Türkenkrieg.
  3. 3In der deutschsprachigen Verfügung zugunsten Ellwangens und Murrhardts von 1462 Oktober 13 (unten n. 538) heißt es durch verhengnuß Gottes des Almechtig(e)n oder villeicht der mißvale des geluegkes.

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 23 n. 525, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1462-07-21_2_0_13_23_0_528_525
(Abgerufen am 29.03.2024).