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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

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K.F. teilt Pfgf. Friedrich bei Rhein mit, es sei ihm unlidlich, dessen Mutwillen, Unrecht, Ungehorsam und widderwerken zu gedulden. Wenn er jetzt daran gehe, ihn zu Recht und Gehorsam sowie zu abtragk, wandel und kerung zu bringen, dann habe der Pfgf. sich dies selbst zuzuschreiben.

Überlieferung/Literatur

Org. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus einem Brief Propst Swickers von Göppingen, des Gesandten Gf. Ulrichs V. von Württemberg am ksl. Hof in Graz, vom fritag nach sant Johans tag bapptiste 1462 (Juni 25) im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: A 602, Nr. 4481 Bü. 9 n. 496), Org., Pap., grünes S d. Ausst. als Verschluß rücks. aufgedr. – Ergibt sich ferner aus einem Brief Mgf. Markus' von Baden an Gf. Sigmund von Hohenberg sowie die anderen Statthalter und Räte zu Stuttgart von sant Bartholomeus abent 1462 (Aug. 23) ebd. (Sign. Best. A 602, Nr. 4481 Bü. 10 n. 566), Pap., rotes S d. Ausst. als Verschluß rücks. aufgedr. Reg.: RMB 4 n. 8892.

Kommentar

Das vorliegende Schreiben dürfte jener widersagsbrieff sein, welcher zufolge dem gfl.-württ. Gesandten Propst Swicker von Göppingen vor dessen Ankunft am ksl. Hof in Graz (15. Juni 1462) zusammen mit etlichen anderen Mandaten an Reichsuntertanen sowie mit Abschriften eines Briefs, in welchem sich der Pfgf. beim K. über Gf. Ulrich von Württemberg und Mgf. Karl (von Baden) beschwert habe, an Mgf. Albrecht von Brandenburg geschickt worden war (s. n. 507). Inwiefern Gf. Ulrich als räumlich nächstgelegener Betroffener entsprechend dem Rat seines Gesandten Einfluß auf Form und Zeitpunkt der Übergabe an den Pfgf. genommen hat, ist unklar. Dem o.a. Schreiben Mgf. Markus' von Baden zufolge hatten dessen Bruder Mgf. Karl und Gf. Ulrich von Württemberg dieses Kaiserschreiben vor ihrer Gefangennahme (1462 Juni 30) – also doch wohl von ihrem brandenburgischen Mithauptmann – erhalten. Indes hätten sie den Auftrag, es dem Pfalzgrafen zustellen zu lassen, nach einer Auskunft von Mgf. Karls Schreiber Johannes Hochberg noch nicht ausgeführt, als dieser persönlich und Hermann von Sachsenheim im Auftrag der Hauptleute samstags nach sanct Johanns tag des teuffers 1462 (Juni 26) vom Feld bei Bretten (Bretheim) zum Frankfurter Tag geritten seien, und dabei sei es nach Markus' Wissen bis jetzt (Aug. 23) geblieben. Ob dies tatsächlich zutreffe, möge Graf Sigmund vom Vogt von Stuttgart und anderen Räten Gf. Ulrichs erfragen, welche uff die zyt auch im feld und doch nit by der geschicht der nyderlage, sunder by der wagenburg gewesen sind2, damit dem Kaiser bzw. dessen Räten auf dem Tag zu Nürnberg diesbezüglich korrekt Mitteilung gemacht werden könne. Sollte das ksl. Schreiben nicht expediert worden sein, könne dies den beiden Gefangenen zur Unehre gereichen.

Anmerkungen

  1. 1Die Datierung folgt den im Kommentar referierten Angaben Propst Swickers von Göppingen.
  2. 2Stälin, Württembergische Geschichte 3 S. 537 zufolge hatten die Hauptleute die Wagenburg in der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 1462 bei St. Leon aufgeschlagen und mit dem Fußvolk zurückgelassen, als sie mit den Reitern Richtung Seckenheim ausschwärmten.

Registereinträge

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 23 n. 508, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1462-06-15_2_0_13_23_0_511_508
(Abgerufen am 16.04.2024).