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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 22

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K.F. beurkundet, daß ihm Hz. Sigmund von Österreich durch einen Sendboten hat mitteilen lassen, er könne Bürgermeister und Rat von Basel eine Geldschuld, wiewol wir im durch unser schreiben, denselben von Basel zu menigermaln, auf sein ersuchen, getan, lanngzeit fürgehalten, haben weder so urbaring noch auf dieselb zeit nicht bezahlen1, woraus dem Kaiser, Hz. Sigmund und dem haws Österreich Schaden, unrat und beswernuss erwachsen würden. K.F. gestattet Sigmund auf dessen an ihn als röm. Kaiser gerichtete Bitte mit wolbedachtem mut, gutem rate und rechter wissen und aus ksl. Macht, Schloß2 und Stadt Rheinfelden mit Zubehör um die Summe an Basel zu verpfänden, um die Rheinfelden dem haws Österreich durch seine Vorfahren und das Reich verschrieben und versetzt war3, damit Sigmund nicht ubereylt werde oder Schaden erleide und die entsprechende schuldige Geldsumme während der Zeit (der Verpfändung) mit fleis aufbringen könne, und da die Angelegenheit nicht nur Sigmunds, sondern auch des Hauses Österreich Anliegen sei. Der Kaiser bestimmt, daß diese Verpfändung unbeschadet seiner und des Reiches Lehenschaft, seines und Hz. Sigmunds Einlösungsrechtes als Fürsten von Österreich und anderer ihrer, ihrer Erben und des Hauses Österreich Gerechtigkeiten und auch unbeschadet der Rechte anderer Personen zu erfolgen hat.

Originaldatierung:
An phintztag vor sannd Matheus des heiligen zwelifpoten.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.i.c. – KVv: Ain verwilligbr(ief) von unnsern herrn kayser das mein h(err) hertzog Sigmund versetzen müge Rinvelden (evtl. Empfängervermerk).

Überlieferung/Literatur

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR 1466 IX 18), Perg., rotes S 19 in wachsf. Schüssel mit rücks. eingedr. wachsf. S 16 an Ps. – Kop.: Abschrift (um 1800) ebd. (Sign. Urkundenabschriften, Österreichische Urkunden, Karton 44 sub dato). Reg.: Chmel n. 4647 (mit Teildruck); Lichnowsky(–Birk) 7 n. 1086; Welti, Stadtrecht Rheinfelden S. 141 n. 134. Lit.: Burkart, Geschichte Rheinfeldens S. 155; Wackernagel, Geschichte Basels 2/1 S. 22; Baum, Habsburger in den Vorlanden S. 496 und S. 500.

Kommentar

Der Kaiser willigte in die Verpfändung der Herrschaft Rheinfelden ein, widersetzte sich aber dem Verkauf. Im Jahr 1467 nahm schließlich Basel die Pfandschaft an. Gleichwohl verpfändete Hz. Sigmund in der Folge des Waldshuter Krieges von 1468 mit den Eidgenossen und des Vetrages von Saint-Omer von 14694 unter anderem auch Rheinfelden an Hz. Karl von Burgund, woraus zahlreiche Konflikte zwischen Basel und dem Hz. von Burgund resultierten. Die Auslösung der Pfandsumme an Basel erfolgte schließlich im September 1471, die Restzahlung im Januar 14725.

Anmerkungen

  1. 1Siehe oben n. 136; da der Inhalt des Dep. nicht ganz eindeutig zu eruieren ist, wurde die entsprechende Passage des ksl. Schreibens mit vollständigem Wortlaut aufgenommen.
  2. 2Zur Feste, dem „Stein", von Rheinfelden Regg.F.III. H. 13 n. 53, Kommentar und Anm. 6, und ebd. n. 57 Anm. 2 mit weiterführenden Angaben.
  3. 3Es dürfte sich dabei um 21.100 fl. rhein. gehandelt haben; Burkart, Geschichte Rheinfeldens S. 155. 1418 Mai 27 war die Vereinigung von Stadt und Feste Rheinfelden durch K. Sigmund erfolgt; dieser behielt sie auch nach seiner Aussöhnung mit Hz. Friedrich IV. von Österreich beim Reich; RI XI nn. 3231 und 3233; dazu auch Regg.F.III. H. 12 n. 123; zur strittigen Pfandschaftsfrage der Stadt Rheinfelden (reichsunmittelbar oder dem Haus Österreich pfandbar) auch die Kommentare in den Regg.F.III. H. 13 bes. nn. 15, 53, 84, 103.
  4. 4Siehe dazu auch die Literaturhinweise bei n. 263.
  5. 5Burkart, Geschichte Rheinfeldens S. 156ff.; Wackernagel, Geschichte Basels 2/1 S. 53–60; zur Sache auch Welti, Urkunden Rheinfelden S. 139 nn. 365, 366 und S. 140 n. 368.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 22 n. 137, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1466-09-18_2_0_13_22_0_137_137
(Abgerufen am 28.03.2024).