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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 22

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K.F. bevollmächtigt Gf. Schaffried von Leiningen1 und seinen Diener Hans Gelthaus, Lehrer ksl. Rechte, an seiner Statt als seine gwalttrager zur Teilnahme an den am kommenden sannd Anndres tag (1464 November 30) in Znaim stattfindenden Ausgleichsverhandlungen, die wegen der zwischem ihm und Zdenko von Sternberg bestehenden irrung und spruch mit den Räten seines swagers, Kf. und Kg. Georg von Böhmen, Mgf. von Mähren, geführt werden sollen. Der Kaiser bestimmt, daß Schaffried und Hans den ksl. Räten und den, wie mittels eines briefs2 bestimmt, in gleicher Anzahl vertretenen Räten Kg. Georgs als zusatz dartzu geben werden3. Der Kaiser verpflichtet sich zur Einhaltung dessen, was dort in Güte oder mit dem rechten entschieden wird4.

Originaldatierung:
An montag nach sannd Kathrein tag.
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.i.i.c. – KVv: Gewalt von des von Sternberg wegen (Blattmitte, verkehrt).

Überlieferung/Literatur

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR 1464 XI 26), Perg., rotes S 21 in wachsf. Schüssel mit rücks. eingedr. wachsf. S 16 an Ps. – Kop.: Abschrift (um 1800), ebd. (Sign. Urkundenabschriften, Österreichische Urkunden, Karton 43 sub dato). Reg.: Chmel n. 4127; Lichnowsky(–Birk) 7 n. 938. Lit.: Bachmann, Reichsgeschichte 1 S. 535; Vancsa, Geschichte 2 S. 472ff.; Heymann, George of Bohemia S. 396; Heinig, Friedrich III./1 S. 418f.; zum Verhältnis zwischen K.F. und Zdenko von Sternberg ebd. S. 426ff. und S. 437; zur Sache auch Vancsa, Geschichte 2 S. 472ff.

Kommentar

Vor 1463 Januar 18 hatte der Kaiser Zdenko (für dessen Dienste während der Belagerung in der Wiener Burg) für 5.000 fl. die Städte Krems und Stein verpfändet5. Zdenko forderte sodann die ausständigen Nutzen und Renten der Städte Krems und Stein, während von seiten des Kaisers nur die Pfandsumme anerkannt wurde. Gemäß dem Spruch der Räte sollte nur Zdenkos Forderungen betreffend die Pfandsumme stattgegeben werden, doch stellte dieser danach wieder neue Forderungen6. Erst 1464 November 29 unterwarf sich Zdenko dem Spruch, den die Räte des Kaisers und Kg. Georgs von Böhmen in Znaim fällen würden; (vermutl.) Org. im Archiv Aspern7.

Anmerkungen

  1. 1Zu seiner Person Heinig, Friedrich III./1 S. 417ff.
  2. 2Siehe oben n. 43.
  3. 3Zusatz hier (vermutlich) zu verstehen als Ersatz bei unvollständig besetztem Schiedsgericht; im Spruchbrief der Räte von 1464 Dezember 13 (siehe auch den obigen Kommentar) werden jedenfalls weder Schaffried von Leiningen noch Hans Gelthaus genannt.
  4. 4Diese Vollmacht entspricht dem in Regg.F.III. H. 4 n. 396 verzeichneten Dep.
  5. 5Reg.: Regg.F.III. H. 18 n. 304; siehe auch ebda. n. 303.
  6. 6Dazu Bachmann, Reichsgeschichte 1 S. 533–535, 553, 561; siehe auch unten n. 80 Anm. 1; weiters Revers Zdenkos von 1465 September 20, worin er auf weitere Ansprüche verzichtet; Reg.: Chmel n. 4262.
  7. 7Reg.: Lichnowsky(–Birk) 7 n. 941. Der Kaiserurkunde aus dem HHStA liegt ein Spruchbrief der Räte von 1464 Dezember 13 bei, HHStA Wien (Sign. AUR 1464 XI 26): Daraus ergeben sich drei Räte des Kaisers, namentlich Heidenreich Truchseß von Grub, Oswald von Eitzing, Pankraz von Plankenstein, und drei Räte Kg. Georgs von Böhmen, namentlich Hindrzich von Kolowrat und Liebstein, Karl von Wlaschim, Kämmerer der Mgft. Mähren, und Benusch von der Weitenmühl, Burggf. von Karlstein; Druck: Chmel, Anhang n. 127; Reg.: Chmel n. 4129.

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 22 n. 44, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1464-11-26_2_0_13_22_0_44_44
(Abgerufen am 19.03.2024).