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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 22

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K.F. übergibt Jörg Wurtzpüchler und dessen Erben Schloß Landstraß (Lanndstrost) mit der Burghut pflegweise, die Maut und das dortige Stadtgericht bestandsweise vom kommenden St. Georgstag (1464 April 24)2 an bis auf Widerruf3. Er verpflichtet Wurtzpüchler, den Besitz treu innezuhaben und zu verwalten, von der Burghut jährlich 20 Pfd. Pf. für Baumaßnahmen zu verwenden, sich treu und gehorsam zu verhalten, ihm das Schloß auf seinen Befehl und seine (K.F.s) Kosten offenzuhalten, die zum Schloß gehörenden Leute nicht über die gewöhnliche Robot und die zu Stadtgericht und Maut gehörenden und die Maut passierenden Leute nicht wider altes Herkommen zu belasten, ohne seinen Befehl keinen Krieg zu führen und den Besitz nicht seiner Herrschaft zu entziehen. Der Kaiser bestimmt, daß Wurtzpüchler an Katharina, Witwe Gf. Ulrichs von Cilli4, wie bisher üblich, aus den Maut- und Gerichtseinnahmen jährlich 100 Pfd. Pf. zu entrichten hat5, die nach deren Tod an K.F. abzugeben sind, und daß Wurtzpüchler Schloß, Maut und Stadtgericht auf seine schriftliche oder mündliche Aufforderung6 wieder abzutreten hat.

Überlieferung/Literatur

Org. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Revers Jörg Wurtzpüchlers von 1464 Februar 7 im HHStA Wien (Sign. AUR 1464 II 7), Perg., 2 grüne SS des Ausst. und Hartmann Reutters in wachsf. Schüsseln an Ps.7 Reg.: Birk, Urkunden-Auszüge n. 717. Lit.: Gubo, Der Cillier Erbstreit S. 53–98; Wiesflecker, Politische Entwicklung S. 329–384; Dopsch, Die Grafen von Cilli S. 9–49.

Anmerkungen

  1. 1Tagesdatum und Ausstellungsort nach Birk, Urkunden-Auszüge n. 717.
  2. 2Zur Datierung des St. Georgstages auf April 24 Regg.F.III. H. 12 n. 6 Anm. 2.
  3. 3Nach Birk (siehe oben) war derzeit Achaz Egkennstainer Pfleger des Schlosses.
  4. 4Gf. Ulrich II. von Cilli war im November 1456 ermordert worden. Heinig, Friedrich III./1 S. 212; zur Sache allgemein Gubo, Cillier Erbstreit und Dopsch, Grafen von Cilli S. 42; Wiesflecker, Politische Entwicklung S. 364.
  5. 5Die ksl. Verschreibung für Katharina als Entschädigung für ihre Ansprüche auf das Cillier Erbe datiert von 1457 Dezember 24; Regg.F.III. H. 13 n. 408; siehe auch ebd. n. 365; zu ksl. (Neu-)Belehnungen mit Cillier Gütern auch Regg.F.III. H. 18, Einleitung S. 18f.; zur Sache allgemein Gubo, Cillier Erbstreit, bes. S. 82–88 und Dopsch, Grafen von Cilli.
  6. 6Im Revers ist von einer brieflich oder under augen erfolgenden Aufforderung die Rede.
  7. 7Reg.: Birk, Urkunden-Auszüge n. 718; genannt im Reversverzeichnis der ksl. Kanzlei von 1464 August 27, gedruckt bei Chmel n. 4103.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 22 n. 6, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1464-02-06_1_0_13_22_0_6_6
(Abgerufen am 19.03.2024).