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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 21

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Kg.F. unterrichtet Kg. Karl (VII.) von Frankreich von dem untreuen Verhalten der Schweizer gegenüber Kg. und Reich, die nicht nur die Gebiete des Hauses Österreich verwüsten würden, sondern auch die Stadt Zürich angegriffen hätten, obwohl diese sich bereit erklärt habe, gegen Ansprüche der Schweizer vor den Städten und Fürsten zu Recht zu stehen. Die Schweizer wollten jedoch lieber auf dem Schlachtfeld als vor Gericht streiten und hätten den Untertanen Österreichs und den Zürichern schweren Schaden zugefügt, Felder und Dörfer verwüstet, auch Kirchen und Klöster nicht geschont, viele Menschen vertrieben und einen blutigen Sieg errungen. Gott werde jedoch nicht dulden, daß diejenigen, die sich unter Umgehung des Rechtes gegen ihre eigene Herren erheben, darin Erfolg haben wie die Schweizer, die sich nicht gescheut hätten, das Haus Österreich, dessen Untertanen sie waren, und auch das Reich, in dessen Schatten sie ihre Freiheit erlangten, zu reizen. Die Schweizer hätten nun, da nicht alles nach ihren Wünschen verläuft, benachbarte Völker um Hilfe angerufen und als Verbündete gewonnen, darunter einige, die glauben, rauben und auf Kosten anderer leben zu können. Er zweifele nicht, daß Karl dies alles sowohl wegen der Blutsverwandtschaft ihrer Häuser als auch wegen des alle berührenden Beispiels, wenn die Knechte gegen die Herren und die Bauern gegen die Edlen sich empören, gleichfalls mißfalle und er gerne hören würde, daß diese Bestrebungen unterdrückt werden. Er werde sich daher ad sup(eri)ores Almanie p(ar)tes begeben, um mit den getreuen Fürsten und Städten des Reiches die Rebellion der Schweizer niederzuwerfen. Dazu wolle er vielleicht nach entsprechenden Verhandlungen die in Karls Gebieten befindliche societate(m) .. armeniacoru(m)2 zu Hilfe rufen, weshalb er ihn schon jetzt bittet, deren freien Zuzug zu gestatten, wodurch er ihm und seinem Vetter Hz. Sigmund, gen(e)ro v(est)ro,3 große Unterstützung bei der Eindämmung des für das Reich erwachsenen Schadens erweisen würde.

Überlieferung/Literatur

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert, der Kop. zufolge jedoch in Lat. - Kop.: Abschrift in der BU Wrocław (Sign. IV F 87, fol. 216v-217v), Pap. (15. Jh.). Druck: WOLKAN, Briefwechsel I,2 n. 36; UB Basel 7 n. 47. Reg.: CHMEL n. 1517; RTA 17 S. 319f. n. 160b (mit längeren Auszügen). Lit.: NIEDERSTÄTTER, Zürichkrieg S. 246-248; WITTE, Armagnaken S. 30-32.

Anmerkungen

  1. 1Datum nach WOLKAN, Briefwechsel I,2 n. 36.
  2. 2Gemeint ist die Gesellschaft der Armagnaken.
  3. 3Hz. Sigmund war mit Radegunde, der Tochter Kg. Karls VII. von Frankreich, verlobt.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 21 n. 10, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1443-08-22_1_0_13_21_0_10_10
(Abgerufen am 28.03.2024).