Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 20 n. 110

1463 September 30, Wiener Neustadt

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K.F. wirft Bürgermeistern und Rat der Stadt Frankfurt/Oder unter Hinweis auf das Urteil seines Kammergerichtes vor, Wittich Hindenburg zusammen mit dessen unmündigem Sohn inhaftiert zu haben, obwohl dieser ein ehrbarer Mann sei, der sich nichts zu Schulden habe kommen lassen. Da sie dadurch gegen die guldin bulle,¹ unser gemainen kunigclichen reformacion² gehandelt hätten, befiehlt er Bürgermeistern und Rat der Stadt Frankfurt/Oder unter Androhung einer an die ksl. Kammer zu zahlenden Strafe von 40 Mark Gold, Wittich Hindenburg und dessen Sohn aus dem Gefängnis zu entlassen, und lädt sie auf den 63. Tag nach Erhalt dieses Schreibens bzw. den ersten darauf folgenden Gerichtstag peremptorisch vor sich zu rechtlicher Verantwortung auf die Klage seiner Kammerprokurator-Fiskals wegen Mißachtung der ksl. Gebote und führt aus, daß auch in ihrer Abwesenheit verhandelt werden wird.

Originaldatierung:

Am letzten tag des monads septembris (nach Druck).

Überlieferung/Literatur

Org. im StadtA Frankfurt/Oder (Sign. Varia 76), Kriegsverlust. - Kop.: Regest ebd. (Sign. Bestand 1, Status Memorabilia 1584 von Sigismund Oswald, zugebracht von Jakobus Staius,³ fol. 32^v), Pap. (16. Jh.). Druck: RIEDEL, Codex diplomaticus A XXIII S. 243 (danach das Regest).Reg.: GURNIK, Stadtarchiv Frankfurt an der Oder n. 224.

Anmerkungen

1. ¹Die Goldene Bulle K. Karls IV. von 1356, s. MGH Const. 11 S. 535-633.
2. ²Vgl. Regg.F.III. H. 4 n. 41. Zum Zusammenhang zwischen Goldener Bulle und Reformatio Friderici vgl. KOLLER, Zur Beurteilung der Reformatio Friderici S. 597.
3. ³Vgl. auch die Transskription der Chronik des Jakob Staius durch KNABE, Chronik der Stadt Frankfurt/Oder 1400-1571 (Maschinenschrift im StadtA, Sign. HsM 40/17), S. 31.