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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 20

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K.F. bestätigt in Anbetracht der Tatsache, daß es seine vornehmste ksl. Aufgabe sei, allen Untertanen Gnaden und Förderung zu erweisen, insbesondere aber jenen, die des Reiches furderste glider sind, die die Bürden des heiligen Reiches mit ihm tragen, mit Rat der Kff. Fürsten, Grafen etc. aus ksl. Machtvollkommenheit dem Mgf. Albrecht von Brandenburg auf dessen durch sein erbare botschafft vorgebrachte Bitte sowie dessen Brüdern Kf. Friedrich (II.), Mgf. Johann und Mgf. Friedrich (d. J.) alle Rechte und Privilegien mit allen puncten, dem Landgericht zu Nürnberg1 und anderem Herkommen, die zu ihnen und ihrem Kurfürstentum und Herrschaften gehören. Desweiteren bestätigt er ihnen alle Privilegien und Freiheiten, die ihre Vorfahren und sie selbst von römischen Kaisern und Königen für ihr Kurfürstentum, ihre Fürstentümer, Gerechtigkeiten, Freiheiten, Gnaden, Gewohnheiten, Landgerichte, Besitzungen, Eigen, Festungen, Städte, Lande, Leute, Klöster und Klöstervogteien, Mannen, Mannschaf-ten, Lehen, lehenscheften, geistliche und weltliche Zwinge und Bänne, Kreise, Wälder, Hölzer, Büsche, Felder, Weiden, Gewässer, Wasserläufe, Fischereien, Jagden, Wildbänne, Gerichte, Geleite, Münzen, Erzbergwerke, Nutzungen, Zinsen, Gülten sowie für alle Pfandschaften und Ämter, die ihr Vater2 und sie vom Reich innehaben, erhalten haben. Er bestätigt auch zu gesampt(er) hant alle ihre Herrschaften, Gerechtigkeiten und Freiheiten, alle Zölle, Groschen, turnas und das Knappengeld zu Selz (Selse) und anderswo, die ihr Vater, ihre Vorfahren und sie selbst bisher besessen und genossen haben, sowie alle Privilegien, besonders diejenigen K. Sigmunds3 sowie die teilung und einigung, die ihr Vater bei Lebzeiten und sie selbst mit ihren Leuten, Landen und Gebieten gemäß der sich gegenseitig gegebenen Briefe verschrieben und gesetzt haben oder noch tun werden. K.F. widerruft zudem alle Freiheiten und Gnaden, die er und seine Vorfahren gegeben haben, die den kurfürstlichen Freiheiten und Gerechtigkeiten in der Mark Brandenburg, im Burggrafentum Nürnberg sowie in den anderen Herrschaften und Gebieten entgegenstehen, und befiehlt allen Fürsten, Gff. etc. und Reichsuntertanen unter Androhung von des Reiches schwerer Ungnade die Beachtung dieser Privilegien.

Originaldatierung:
Am freitag vor sand Ambrosiy tag (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Eigenhändige Bekräftigung K.F.: Nos Fridericus p(rae)libatus p(rae)scr(i)pta recognoscim(us) et p(ro)fitemur (nach Kop.).KVr: A.m.d.p.i Ulricus Weltzli canc. (nach Kop.).Org. im GStAPK Berlin (Sign. VII. HA, Mark als Reichsstand n. 65), Verlust, der Kop. zufolge mit Monogramm und Goldbulle. - Kop.: Vidimus Eb. Johanns von Magdeburg vom 27. Juni 1467 ebd. (Sign. VII. HA, Mark als Reichsstand n. 74), Verlust. - Abschrift mit der Überschrift Gulden Bulle keyser Fridrichs einer gemeinen bestetigung aller irer lande und gerechtikeit ebd. (Sign. I. HA, Rep. 78 n. 13, fol. 80r-81v), Pap. (15. Jh.).4 - Abschrift ebd. (Sign. I. HA, Rep. 78 n. 3, fol. 139r-140v), Pap. (15. Jh.). - Abschrift ebd. (Sign. I. HA, Rep. 1 n. 2, fol. 46r-50r), Pap. (16. Jh.). - Registereintrag ebd. (Sign. I. HA, Rep. 78a n. 15, S. 7), Pap. (15. Jh.). Druck: RIEDEL, Codex diplomaticus B V S. 44-46.Reg.: CHMEL n. 3687; LEWINSKI, Die brandenburgische Kanzlei S. 163.

Kommentar

Vgl. auch n. 5, n. 68, n. 210, n. 293.

Anmerkungen

  1. 1ANDRIAN-WERBURG, Landgericht, S. 56-66.
  2. 2Der am 21. September 1440 verstorbene Kf. Friedrich I. von Brandenburg.
  3. 3RI XI n. 1541, n. 2488, n. 3779, n. 9431, n. 11083.
  4. 4Danach das Regest.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 20 n. 97, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1459-03-30_1_0_13_20_0_97_97
(Abgerufen am 19.04.2024).