[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 17
Sie sehen den Datensatz 184 von insgesamt 382.
K.F. wirft Dekan1 und Kapitel des Domstifts zu Speyer vor, daß der vermeinte Stuhlbrüderpropst Eberhard Pfeil die Bürgermeister und den Rat der Stadt Speyer durch unczimlich wortt in ihrer Ehre beleidigt habe, weil die Speyerer gemäß ihren Pflichten, mit denen sie K. und Reich verbunden sind, dem wiederholten ksl. Gebot2 zur Einsetzung Peter Schreiers in eine Stuhlbrüderpfründe am Domstift zu Speyer Folge geleistet hatten, und daß die dertzeit von Bürgermeistern und Rat um Bestrafung Pfeils ersuchten Adressaten dies mißachtet hätten, worauf Eberhard sich damit nicht mehr begnügte, sondern, vielleicht mit Zustimmung des Domkapitels, veranlaßte, daß einige Bürger des Rates von Speyer und ihre gewondten in vencknuß, verhafftung und komer gebracht wurden, als sie von dem zum Bf. von Speyer erwählten und bestätigten Matthias kraft einer ihm erteilten Kommission3 in ksl. Sicherheit und Geleit in die bischöfliche Stadt Udenheim geladen worden waren. Da die Stadt Speyer uns und dem heiligen reiche an mittel gewont und nyemand anders verpflicht ist und das Stift Speyer von uns, unser(n) vorfaren und dem heiligen reiche erhebt und gewidemt ist, gebietet K.F. ihnen unter Androhung des Verlustes aller von ihm selbst, seinen Vorgängern und dem Reich erworbenen Rechte, Privilegien, Zinsen, Nutzungen und Gülten sowie insbesondere der zwischen ihnen und der Stadt von K. Sigmund errichteten Richtung4 und einer je zur Hälfte der ksl. Kammer und der Stadt Speyer zufallenden Pön von 1000 Mark Gold, bei dem Erwählten Matthias sowie Eberhard Pfeil und andern in den sachen und ew gewonten nach Vermögen darauf hinzuwirken, daß die Bürger von Speyer unter Ersetzung aller erlittenen Kosten und Schäden freigelassen, Eberhard Pfeil hingegen gestraft und zur Leistung von Schadenersatz angehalten wird.
- Originaldatierung:
- Am sechtzehenden tag des monats augusti.
- Kanzleivermerke:
- KVr: A.m.d.i. Vdalricus ep(iscop)us Pat(aviensis) canc.
Überlieferung/Literatur
Org. im StadtA Speyer (Sign. 1U sub 1466 August 16/a), Pap. (leicht beschädigt, mit Textverlusten), rotes S 18 rücks. aufgedrückt. – Erwähnt in einem Brief des Gesandten der Stadt Speyer am Kaiserhof Bernhard Fröwis an Bürgermeister und Rat der Stadt Speyer von 1466 August 20 ebd. (Sign. 1A Nr. 295 fol. 30r -31v, hier: 30r), Pap., grünes S des Ausstellers rücks. aufgedrückt. Reg.: LICHNOWSKY (-BIRK) 7 n. 1067. Erwähnt bei BUCHNER , Stellung S. 66. Lit.: BUCHNER, Stellung S. 47-77; RÖDER, Stuhlbrüder 1 S. 123-128; ALTER, Rachtung S. 426-429; KRIEGER, Reise S. 180-182.
Kommentar
Vgl. auch den Kommentar bei n. 186.
Anmerkungen
Registereinträge
- Fröwis, Bernhard, Meister, Stadtschreiber zu Speyer, Anwalt der Stadt Speyer, Gesandter der Stadt Speyer am Kaiserhof, Urteiler des Hofgerichts und Rat Pfalzgraf Friedrichs I. bei Rhein
- Passau (Bayern), Stadt
- Pfeil von Aulenbach, Eberhard, Domherr und Stuhlbrüderpropst zu Speyer
- Schreier, Peter, Bürger zu Speyer
- Sigismund (Sigmund), römisch-deutscher König (1410-1437), Kaiser (1433), König von Ungarn und Böhmen (1387/1420–1437)
-
Speyer (Rheinland-Pfalz), Stadt
- Ratsherren; s. Arnold, Borlin, Burckhart, Diel, Drach, Flentzsch, Fritz, zum Hag, von Kaiserslautern, Sassensack, Wißhar, Zan
- Bistum, Stift
- Domkapitel, Domstift
- Stifte und Klöster
- Stettenberg (abgeg. Burg bei Volkach, nö. Würzburg, Bayern), Herren von ~
- Wiener Neustadt (Niederösterreich), Stadt
- Udenheim (Philippsburg, Baden-Württemberg), Stadt des Bischofs von Speyer
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
[RI XIII] H. 17 n. 182, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1466-08-16_2_0_13_17_0_184_182
(Abgerufen am 20.04.2024).