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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 17

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Kg.F. beurkundet ein Urteil seines Kammergerichts im Prozeß zwischen Bürgermeistern und Rat der Stadt Speyer einerseits und Nikolaus Vogt von Hunolstein andererseits. Vor ihm (Kg.F.), als er mit den Fürsten, Gff. Edlen, Gelehrten und Getreuen in unserm koniclichem sale zu Gericht saß, erschien am dornstag vor datum disis brieffs nehstvergangen (September 19) der bevollmächtigte Anwalt und Prokurator der Bürgermeister und des Rates der Stadt Speyer und ließ ein Transsumpt des kgl. Briefes1 verlesen, demzufolge Nikolaus Vogt von Hunolstein auf Klage der Speyerer wegen der ihnen durch die Ladung vor Johann Kruse, der sich Freigf. zu Bochum nennt, verursachten Kosten und Schäden zu drei Rechtstagen vor den Kg. geladen wurde. Ferner ließ der Anwalt einen Brief Bf. Reinhards von Speyer verlesen, in dem dieser dem Kg. gemäß eines von diesem erteilten Gebotes2 die Zustellung der Ladung an Nikolaus Vogt von Hunolstein durch seinen geschworenen Boten mitteilte, wodurch der Anwalt bewiesen hatte, daß Nikolaus in vorgeschriebener Weise rechtlich geladen war und daß der dritte und letzte Rechtstag auf den genannten Donnerstag fiel, woraufhin der Anwalt den Hunolsteiner um die auf etwa 8000 fl. rh. geschätzten Kosten und Schäden beklagte und den Kg. bat, dies durch recht zu erkennen. Da Nikolaus nicht zu rechtlicher Verantwortung erschien, wurde er dreimal vergeblich geruffet, während der Anwalt der Speyerer wartete, bis der Kg. vom Gericht aufgestanden war. Als der Kg. am folgenden Tag zu Gericht saß, erschien der Anwalt der Speyerer wieder und rief um einen Rechtsspruch an. Kg.F. urteilte daraufhin nach Besprechung mit den Fürsten etc. und gemäß ihrem Rat, daß die Kläger Ersetzung ihrer Kosten und Schäden bis zu 8000 fl. rh. soweit sie sie innerhalb von 18 Wochen und 9 Tagen durch 4 oder 5 Bevollmächtigte ihres Rates vor einem kgl. Kommissar3 eidlich bestätigen können, gewonnen haben sollen und daß Nikolaus sie ihnen in der Zeit bezahlen soll, als des richs recht ist. Als Beisitzer des kgl. Gerichts fungierten die Bff. Leonhard von Passau, Johann von Freising und Friedrich von Regensburg, Gf. Ulrich von Cilli, Ldgf. Johann von Leuchtenberg, die Gff. Johann und Bernhard von Schaunberg, der kgl. Kanzler Kaspar (Schlick), Herr zu Weißkirchen, Hans von Neitperg, Jörg von Puchheim, Albrecht von Pottendorf, Friedrich von Hohenberg, Rüdiger von Starhemberg, der kgl. Kammermeister Johann Ungnad, Prokop von Rabenstein, Walter Zebinger, Hildebrand von Einsiedel, Heidenreich Truchseß (von Grub), Wilhelm Ebser, Georg von Bebenburg, Hans von Fraunberg (zu Haag und Massenhausen) und Leopold von Aspach sowie der kgl. Protonotar Ulrich Sonnenberger und die Dres. Heinrich Leubing, Nikolaus von Glatz, Konrad von Hallstatt und Hartung von Cappel.

Originaldatierung:
An fritag sant Matheus abent des zwolffbotten und ewangelisten (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.r. Michahel de Pfullendorff (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

[Org. im Fürstlichen Archiv Berleburg] – Kop.: Vidimus der geistlichen Richter des Hofes zu Speyer von 1449 Februar 14 im StadtA Speyer (Sign. 1U sub 1449 Februar 14/b), Perg., wachsfarbenes S des geistlichen Gerichts zu Speyer an Ps. Druck: UB Hunolstein 2 S. 286-288 n. 350. Lit.: MONE, Gerichte S. 405-412; UB Hunolstein 2 S. 424-454; ALTER, Rachtung S. 378.

Anmerkungen

  1. 1Siebe n. 84.
  2. 2Siebe n. 85.
  3. 3Siebe n. 87.

Registereinträge

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 17 n. 86, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1448-09-20_3_0_13_17_0_87_86
(Abgerufen am 19.04.2024).