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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 15

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K.F. teilt denen, die sich nennen cammerer und ratt der statt zu Regenspurg, mit, daß er schon viele Male um Unterstützung im Krieg gegen den Kg. (Matthias) von Ungarn gebeten1, die erforderliche Hilfe ihm aber bisher von ihnen nicht gewährt worden sei. Deshalb habe der Kg. von Ungarn, dem er allein nicht widerstehen könne, den Krieg in seinen, des Kaisers, Erblanden in einem Maße fortgesetzt, daß jetzt das gesamte Reich bedroht sei, in die Gewalt desselben Königs, der von geringem herkomen und ein sonder veindt und verachter der Dewtschen sei, zu fallen. Er habe deshalb nach dem letzten Tag in Nürnberg2rate fürgenomen und beschlossen, auf sand Georgen tag schirstkunftig (1488 April 23) in eigener Person bei Augsburg im feld zu sein, um mit Hilfe der Reichsstände dem weiteren Vordringen des genannten Königs bewaffneten Widerstand entgegenzusetzen. Er ermahnt sie daher bei den Pflichten, mit denen sie ihm und dem heiligen Reiche verbunden sind, auch bei Verlust aller Gnaden, Freiheiten und Privilegien, auch bei den penen der belaydigung unser keyserlichen maiestat, zu latein pena crimen lese maiestatis genannt, sowie seiner und des heiligen Reichs Acht und Aberacht, zu dem genannten Termin nach ihrem Vermögen Truppen mit wagen, gezeueg und was in soldt gehört, nach Augsburg zu schicken.

Originaldatierung:
Am neunden tag des monets octobris.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.i.c. KVv: Statt Regenspurg (oberer Rand).

Überlieferung/Literatur

Org. im BayHStA München (Sign. RU Regensburg 1487 Oktober 9) Pap., rotes, rückseitig aufgedr. S 18 (gut erhalten). Druck: RTA MR 2 n. 502 (nach der Ausfertigung für den Eb. von Mainz mit Nennung weiterer Überlieferungen). Reg.: Regg. F. III., H. 4 n. 963 (entsprechendes Schreiben für die Stadt Frankfurt unter dem Datum 1487 Oktober 8, allerdings mit abgewandeltem Wortlaut); für weitere Reichsstände vgl. ebd., H. 2 n. 207, H. 5 n. 311-313, H. 7 n. 728, H. 8 n. 471f, H. 9 n. 381-383 und H. 10 n. 546-552.

Kommentar

Erwähnt bei GEMEINER 3 S. 758 mit Anm. 1469 (ohne Beleg); MAYER, Ringen, S. 38, Anm. 67. Das Mandat wurde der Stadt Regensburg am 3. November 1487 vom kaiserlichen Boten Götz Franck überbracht, vgl. RTA MR 2 n. 503f. Zur Reaktion Regensburgs und Hz. Albrechts vgl. STRIEDINGER, Kampf, S. 145f. und RTA MR 2 n. 313.

Anmerkungen

  1. 1Siehe oben n. 402 und 405.
  2. 2Zum Tag von Nürnberg von 1487 März 18 Juni 28 vgl. MÜLLER, Reichstags-Theatrum 2, 6 S. 80-151. Der Anschlag ist abgedruckt in Neue Sammlung 1 S. 278f. n. 62a.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 15 n. 406, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1487-10-09_1_0_13_15_0_406_406
(Abgerufen am 28.03.2024).