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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 15

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K.F. belehnt die persönlich vor ihm erschienene Kunigunde von Egloffstein, Äbtissin des Damenstifts Obermünster in Regensburg, seine fürstin und liebe anndechtige, mit den Regalien ihres Gotteshauses (regalia, lehen und weltlicheit mit allen und iglichen iren eren, rechten, lewten, ambtern, rennten, gulten, nuczen und zugehorungen) wissentlich in craft diß briefs, was wir ir dann daran als romischer keyser zu verleyhen haben. Die Genannte hat ihm darauf in seine hennde den üblichen Lehenseid (gewonndlich glubd und eyde) geleistet, nämlich ihm und dem Reich getreu, gehorsam und gewärtig zu sein, zu dienen und zu tun, was sich von solcher Regalien und Lehen wegen zu tun gebürt. Er nimmt die Äbtissin und ihr Gotteshaus mit allen Leuten und Gütern in seinen und des Reiches schutz und scherm, bestätigt und erneuert alle ihre Gnaden, Rechte, Freiheiten, Briefe und Privilegien, die ihnen von seinen Vorfahren, römischen Kaisern und Königen sowie anderen Fürsten und Herren verliehen wurden, und besonders einen Brief K. Ludwigs1 über Regalien und Lehen. Er gebietet allen Reichsuntertanen bei Vermeidung seiner und des Reiches schwerer Ungnade und den in den Briefen seiner Vorfahren vorgesehenen Strafen sowie einer Pön von 50 Mark lötigen Goldes, zahlbar zur Hälfte in seine und des Reiches Kammer, zur anderen Hälfte an die Begünstigten, die Äbtissin und ihr Kloster in ihren Rechten und Freiheiten und dem gewährten ksl. Schutz nicht zu beeinträchtigen, sondern sie darin getreulich zu hannthaben.

Originaldatierung:
An mittwochen sand Affra tag.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.p.d.i. KVv: Rta Lucas Snitzer (Blattmitte).

Überlieferung/Literatur

Org. im BayHStA München (Sign. KU Regensburg Obermünster 1471 August 7), Perg., wachsfarbenes S 15 (leicht beschädigt) an purpurfarbener Ss. mit vorne eingedr. wachsfarbenen S 16. Reg.: CHMEL n. 6387 (nach Registerüberlieferung). Nicht in Regg. F. III., H. 2.

Kommentar

Vgl. hierzu die im Zusammenhang mit der ksl. Belehnung geleisteten Zahlungen im Rechnungsbuch des Klosters im Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg (Sign. Obermünster Rechnungen 1470/71, S. 52f.): Item wir haben geben des kaisers torbartl (X gulden, und VI gulden: später getilgt) umb ein copii des briefs und umb ein lehen und freybrief L gulden. Item als wir dem keiser zurück schickten, den brief zu machen ... LXX den. ... Item als her Fridrich Kastelbart2 aus des kaisers kamer bei uns waz und unser privileg verlaz, geschenkt malvasy, confect und lekuchen für II gulden. Vgl. zur Sache auch MÄRTL, weyber, S. 373f. mit Anm. 26.

Anmerkungen

  1. 1Gemeint ist wohl die Urkunde K. Ludwigs des Bayern von 1347 Juli 9 (Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern, H. 3 n. 602).
  2. 2Zu Friedrich von Castelbarco vgl. HEINIG, Hof, S. 148.

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 15 n. 272, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1471-08-07_1_0_13_15_0_272_272
(Abgerufen am 19.04.2024).