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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 14

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Kg. F. verleiht Konrad Schenk von Limpurg und seinen Brüdern erblich ihre nächstehend beschriebenen Reichslehen, [1]1 Das Geleit von Münkheim (Munkhein uff der Steig) bis in den Bach vor dem Virgund (Virngrund), wo die Mühle steht. Das zweite Geleit von Geislingen (Geyslingen) am Kocher uff der Siegelsbach an Hymels ortval bis Kiesstelbach, auf die Steige bis zu dem Markstein, wo das Geleit zu Ilshofen (Ulshoven) anfängt. In beiden Geleiten sind Zölle in Höhe von vier Schilling Haller und vier Haller je Wagen, zwei Schilling Haller und zwei Schilling je Karren, zwei Haller je Rind oder Ochse, ein Haller je Schwein einzunehmen. [2] Der Wildbann in folgendem Umkreis von Limpurg: von Limpurg den Kocher abwärts bis Geislingen, die Bühler (Biller) aufwärts bis Bühlertann (Thann), von Bühlertann bis Mullen (Mullin), die blinde Roth abwärts bis Leineck (Linneck), von Leineck nach Pfahlbronn (Pfalbrunn), von Pfahlbronn nach Haghof (Hag), von Haghof nach Breitenfürst (Preytenfurst), von Breitenfürst bis an die Wieslauf (Wislauff), von der Wieslauf bis zum Burgstall (Burgstadel), vom Burgstall bis Kaisersbach (Keysersbuch), von Kaisersbach bis Weidenbach (Windenbach), von Weidenbach bis Neustetten (Newstetten), von Neustetten bis Fornsbach (Furspach), von Fornsbach bis Büchelberg (Buchelger), von Büchelberg bis Schönbronn (Schonbrunn) in die Rot (Rott), die Rot aufwärts bis in den Rottenbach, von dem Rottenbach zur Michelfelder Steige, von der Michelfelder Steige bis Michelfeld (Michelfelt), von Michelfeld wieder bis Limpurg. Der Wildbann umfaßt alle Forstrechte, Geleite, Erzstätten und Bergwerke in den beschriebenen Kreisen. [3] Das Halsgericht zu Gaildorf (Gailndorff) mit der dortigen freyheit. [4] Das Halsgericht zu Michelbach. [5] Das Halsgericht Sulzbach (Sulczbach) unter Schmiedelfeld (Schmidelfelden). [6] Das Halsgericht zu Adelmannsfelden (Adelmansfelden). [7] Das Halsgericht Welzheim (Walczen). [8] Das Halsgericht Seelach (Seylach uff dem Wald) von der Buch nach Gebenweiler (Geybenwiler), von Gebenweiler nach Altersberg (Altersperg), von Altersberg nach Gschwend (Geswend), von dort nach Stössel (Stosßel). [9] Vier Güter zu Schlechtbach (Schlechbach), zum Gericht Seelach gehörend, ferner die Orte Humberg (Hawnberg), Seelach, Hintersteinberg (Hindersteinberg), Nardenheim (Narthenheim), Vordersteinberg (Vordernsteinberg), Kapf (Cappff), Lüttelsweiler (Lutzetzwiler), Niemantzmul, Deschental (Thathental), Krettenbach (Crettenbach), Hundsberg (Hunsberg), Cronmul, Beutenmühle (Bytenmul), Talheim (Thalheim). [10] Den Reichenbach (Richenbach) abwärts bis an die Lein (Lyn), die Lein (Leyn) aufwärts bis Mittelhoch, den Gelbach aufwärts bis Vordersteinenberg (Steynenberg). [11] Hubenwiler, Geren (Gern) mit seinem Zubehör, alles zum Halsgericht Seelach gehörig. [12] Alle Gerichte in der Herrschaft sowie alles vom Reich zu Lehen gehende, hier nicht ausdrücklich Angeführte oder Vergessene. Der Kg. verleiht ihnen die Lehen mit allen Rechten, Nutzen und Zubehör, soviel er daran nach Recht zu verleihen hat, jedoch unbeschadet der Dienste von Kg. und Reich sowie der Rechte anderer, und bestätigt, daß Konrad ihm dafür den gewöhnlichen Lehnseid geschworen hat. Der Kg. bestätigt Konrad, seinen Brüdern und ihren Erben mit Rat der Kff. Fürsten, Gff. etc. von eygner bewegung alle Briefe und Privilegien, insbesondere eine inserierte Urkunde Kg. Konrads (IV.) von 1251 August 22, sowie alle ihre von römischen Kaisern und Königen3 erworbenen Herrschaften, Wildbänne, Forstrechte, Zölle, Geleite, Halsgerichte, Freiheiten, Stadtrechte, Vogtrechte, Lehenrechte, Leute und Güter etc. Er gebietet allen Fürsten, Gff. etc. und Reichsuntertanen die Beachtung dieser Bestätigung bei seiner und des Reichs schweren Ungnade und einer je zur Hälfte an die kgl. Kammer bzw. die Geschädigten zu zahlenden Pön von 20 Mark Gold.

Originaldatierung:
An sant Marien Magdalenen tag (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.r. Hermannus Hecht4 (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Kop.: Notariatsinstrument5 des öff. Notars Johannes Enderbach, Pfaffe Augsburger Bistums, von 1463 September 5 im StA Nürnberg (Sign. Urkunden verschiedener Herkunft Nr. 41-43), Perg. –Zwei Abschriften ebd. (Sign. Fst. Ansbach, Lehnsakten Verzeichnis Ia Nr. 180 Prod. 16 und Prod. 17), Pap. (18. Jh.). Druck: MENCKEN, Scriptores 1 Sp. 474-476 n. 89; LÜNIG, Corp. Jur. Feud. Germ, 1 Sp. 1021-1024 n. 32. Die Urkunde ist in RR N fol. 119r-v verzeichnet, findet sich jedoch nicht bei CHMEL. Lit.: DIETZ, Die Wüstungen der Limpurger Berge S. 96-160 (mit Karte).

Anmerkungen

  1. 1Die nachfolgende Einteilung in Unterabschnitte entspricht nicht der Vorlage, sondern stellt lediglich eine vom Bearbeiter vorgenommene Gliederungshilfe dar.
  2. 2Württembergisches UB 4 S. 275f. n. 1206. Unsere Vorlage gibt die Jahresangabe 1241. Zur Datierung dieser Urkunde und ihre sehr in Zweifel stehende Echtheit s. WUNDER , Schenken von Limpurg S. 24f.
  3. 3Vgl. die Privilegienbestätigungen Kg. Sigmunds von 1414 Januar 21 und 1415 Februar 6 (RI XI n. 916 u. 1431).
  4. 4Der KVr nur in den beiden abschriftlichen Überlieferungen.
  5. 5Das Notariatsinstrument wurde auf Wunsch Georgs Schenk von Limpurg in dessen Haus zu Gaildorf ausgestellt und bezeugt von Konrad Bachmetzer und Hans Goldacker aus dem Mainzer bzw. Würzburger Bistum.

Registereinträge

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Thomas Wittig, eingereicht am 25.05.2013.

Druck: In Jure und facto best-begründete Deduction und Vorstellung 1710, Beilagen, Lit L (ob Vorlage für Lünig und Mencken?).

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 14 n. 126, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1442-07-22_1_0_13_14_0_126_126
(Abgerufen am 28.03.2024).