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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 12

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Kg.F. als Landesfürst und Vormund des Kg. Ladislaus von Ungarn und Böhmen, Hz. von Österreich, übergibt Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Neuberg in der Diöz. Salzburg auf deren Bitte hin die Pfarrkirche zu Hernstein in der Diöz. Passau und verzichtet auf die Lehenschaft über diese Kirche, die durch die zuständige geistliche gewaltdtsam dem Kloster inkorporiert werden möge. Hz. Otto von Österreich und danach dessen Bruder Hz. Albrecht (II.) von Österreich hatten dem Kloster zu dessen Bau 200 Mark Silber Wiener Gewichts zugesprochen1. Hz. Albrecht (II.) habe mit einem Brief2 befohlen, diese Summe von der kleinen Maut zu Stein jährlich (in Raten) zu quatembern dem Kloster zu zahlen, bis das Münster mit Chor und Kreuzgang fertiggestellt sei. Nachdem die Bezahlung der 200 Mark bereits viele Jahre ausgeblieben sei, haben Abt und Konvent nun auf weitere Zahlungen verzichtet und den Brief Hz. Albrechts zurückgegeben. Kg.F. erklärt alle eventuell vorhandenen, die 200 Mark betreffenden Briefe für nichtig. Nach der Inkorporation soll die Kirche Hernstein von einem Bruder des Konvents oder einem ordenlich(en) laÿpriester mit Singen, Messelesen und Seelsorge versehen werden. Was von Pfründe, Send und Nutzungen der Kirche neben den für das erbar außkhumben des Priesters notwendigen Ausgaben übrigbleibt, soll zur Fertigstellung und Erhaltung des Münsters oder anderweitig für das Kloster verwendet werden.

Originaldatierung:
an montag nach unser lieben Frawen tag assumptionis (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.r.i.c. (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

[Org. im Steiermärkischen LA Graz3 ] – Kop.: Abschrift (18. Jh.) im HHStA Wien (Sign. Urkundenabschriften, Österreichische Urkunden, Karton 26). Reg.: CHMEL n. 2133; MAYER , Stiftskirche S. 115ff. (mit Transkription vom Org.); ZISLER , Die geistlichen Stiftungen S. 124 n. 22. Lit.: ZAHN, Geschichte von Hernstein S. 266f.; STOWASSER, Beiträge S. 66; MAYER, Stiftskirche S. 10; PICKL, Geschichte des Ortes und Klosters Neuberg S. 81; ZISLER, Die geistlichen Stiftungen S. 110f.

Anmerkungen

  1. 1Eine Auszahlung aufgrund der genannten Stiftung Hz. Ottos läßt sich erstmals 1337 nachweisen. Vgl. PICKL , Geschichte des Ortes und des Klosters Neuberg S. 54.
  2. 2Urk. von 1343 Dezember 6; Reg.: LICHNOWSKY (-BIRK) 3 n. 1350. Vgl. MAYER , Stiftskirche S. 111f. (mit der Transkription des Org.), u. PICKL , Geschichte des Ortes und des Klosters Neuberg S. 54. Hz. Albrecht V. von Österreich hatte die Urk. seines Großvaters 1437 August 24 bestätigt und die damit verbundenen Verpflichtungen übernommen, vgl. LICHNOWSKY (-BIRK) 5 n. 3763.
  3. 3Vgl. Repertorialeintrag im HHStA Wien, Sign. Ab XIV/1, Bd. 6.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 12 n. 349, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1446-08-22_1_0_13_12_0_349_349
(Abgerufen am 28.03.2024).