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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 10

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K. F. übersendet dem Dr. utr. iur. Hans Keller, seinem Rat und Prokurator-Fiskal, die Abschrift einer Verschreibung des Königs (Kasimir IV.) von Polen, die ein von diesem abgeordneter Bf. kurz nach Kellers Abreise überbracht hatte1. Der Gesandte habe berichtet, der Kg. von Polen wolle die Nürnberger Vereinbarungen erfüllen und befinde sich mit seinem Sohn, dem (Kg. Wladislaw II.) von Böhmen, auf dem Feldzug gegen den Kg. (Matthias) von Ungarn, mit welchem kein Friede geschlossen werde. Noch ehe der Gesandte abgefertigt war, sei aber ein Brief mit zwei Zetteln vom Kg. von Böhmen eingetroffen, deren Abschriften er ihm gleichfalls zusendet. Diese würden dasselbe beinhalten, was ihm bereits Jobst von Einsiedel vom Kg. von Böhmen und nun der Bf. vom Kg. von Polen her berichtet haben und was den Verabredungen von Nürnberg entgegenstünde, daß nämlich das zu Polen durch die Räte der Kgg. von Böhmen und Ungarn Verabredete nur geschehen sei, um ihn, den Kg. von Böhmen und den Kg. von Polen von ihrem Vorhaben abzubringen. K. F. befiehlt ihm, da mit dem Kg. von Ungarn kein Frieden geschlossen werde, weil jener diesen zum großen Schaden seiner Länder und Leute nicht halte, die Kgg. von Böhmen und Polen zu bewegen, mit dem Kg. von Ungarn keine Friedensverhandlungen aufzunehmen und sich von der zu Nürnberg beschlossenen Verschreibung nicht abbringen zu lassen, sondern dieser wie er selbst nachzukommen, wie es ihm auch der Kg. von Polen durch seine Botschaft zugesagt habe. Er versichert, Hans Keller über die an den Kg. von Polen abzufertigende Botschaft und andere Sachen durch einen Boten zu unterrichten, wobei jener in der zu Polen geschehenen Abrede lesen könne, wie gar slecht und clein wir darinn angeseh(e)n und angezeyg(e)n werden.

Originaldatierung:
Am montag vor des heilig(e)n Creucz(e)stag exaltaconis (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVv: Dem ersamenn gelertten, unnserm getruwn libn Hannßn Keller, lerer beider rechten, unnser(em) rathe, procurator und libe viscal (Adresse, nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift im Thür. HStA Weimar (Sign. Ernestinisches Gesamtarchiv, Reg. B n. 1539, fol. 1v), Pap. (15. Jh.).

Am 17. September 1474 berichtete Keller an K. F. über die Angriffsvorbereitungen des Königs von Böhmen gegen Ungarn, siehe Priebatsch, Politische Correspondenz 1 n. 913. Lit.: Kraus, Deutsche Geschichte 1 S. 557-560; Bachmann, Reichsgeschichte 2 S. 489.

Druck: Bachmann, Urkundliche Nachträge n. 264.

Anmerkungen

  1. 1Es handelt sich um die Bestätigung der Nürnberger Verabredungen vom März 1474 durch Kg. Kasimir IV. von Polen vom 6. Juli, die Bf. Andreas von Ermland überbrachte, vgl. Priebatsch, Politische Correspondenz 1 n. 866; Bachmann, Reichsgeschichte 2 S. 489; Kraus, Deutsche Geschichte 1 S. 560.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 10 n. 401, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1474-09-12_2_0_13_10_0_13361_401
(Abgerufen am 29.03.2024).