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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] Suppl. 1

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Hz. M. und Maria setzen eine 1478 Dezember 9 durch die betroffenen Parteien, Johann, Herrn v. Bergen op Zoom und Glimes1 und seinen ältesten Söhnen Heinrich, prothonotarijs von Bergen2, und Johann v. Bergen, Herrn zu Walhain (Wailhain)3, vereinbarten, und 1478 Dezember 18 vor dem brabantischen Lehensgericht, bestehend aus dem in ihrem Auftrag in Vertretung des stadhouders van onsen leenen, Robrecht Cottereau, tätigen Heinrich v. Wittem (Withain), Herrn zu Beersel, als Vorsitzendem, und [gen.] Lehensleuten, in Anwesenheit der betroffenen Parteien bestätigten, und in die vorliegende Urkunde ins. Erbauseinandersetzung in Kraft. Der nach dem Tod des erstgeborenen Sohnes nunmehr älteste Sohn Heinrich, prothonotarijs von Bergen, verzichtet dem Testament seiner Eltern gemäß zugunsten seines Bruders Johann v. Bergen, Herrn zu Walhain, auf seine seinem Erstgeburtsrecht entsprechenden Erbansprüche auf die Hft. Bergen. Er erhält statt dessen zuungunsten des jüngeren Sohnes Michael4, der mit einer Rente oder anderweitig abgefunden werden soll, die Hftt. Opvelpe (Velpe) und Molenstede (Muylstede). Desw. sollen ihm die Einkünfte der Hft. Glimes zufallen mit der Auflage, seinem Vater eine lebenslange Rente von 100 fl. rh. zu zahlen, sowie seinen unehelichen Bruder Antonius, der zur Zeit in Löwen lebt, zu sich zu nehmen, um seinen Vater zu entlasten. Die Hft. Glimes soll nach dem Tod des Vaters zu einem vom älteren Sohn Heinrich zu bestimmenden Zeitpunkt auf Johann v. Bergen, Herrn zu Walhain, übergehen, während ihre Einkünfte als tochtenen bei Heinrich v. Bergen verbleiben sollen. Nach Heinrichs Tod sollen Opvelpe und Molenstede wie im ersten Testament vorgesehen wieder an den jüngeren Bruder Michael zurückfallen. Das Lehensgericht wird ersucht, die Betroffenen durch ein entsprechenchendes Urteil zur Einhaltung des Erbvertrages zu zwingen. Hz. M. und Maria befehlen dem drossaet von Brabant, den stadhaudere ende mannen van leene, dem meyere von Löwen, dem amman von Brüssel, den scoutheten von Antwerpen und ’s-Hertogenbosch und ihren weiteren Amtsträgern (richteren ende officieren) sowie denjenigen der smalre Herren des Landes Brabant und allen weiteren Betroffenen, jede Partei im Falle einer Vertragsverletzung zur Einhaltung des Erbvertrages zu zwingen, want ons alsoe gelieft. Sie befehlen Johann v. Houtem, Nicolaus van den Werne, Augustin van den Borchoven, Willem Stradio und Cornelius v. Coensbroech als Vertreter des Lehensgerichts mit ihnen zu siegeln.

Originaldatierung:
Opten yersten dach van septembry.
Kanzleivermerke:
KVr: By mynen heere den hertoge ende mynre vrouwen der hertoginnen. Ter relacien vanden stad-houdere; G. Molenpas (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Kop. im AGR/AR Brüssel (Sign. Mss. div. 23B, f. 236v-238v) (16. Jh.); mnl.

Anmerkungen

  1. 1Johann II. v. Glimes, Herr v. Bergen op Zoom (1417-1494). Vgl. Ham, Bergen, S. 171.
  2. 2Heinrich v. Bergen (1449-1502) wäre nach dem Tod des ältesten Sohnes Philipp im Jahre 1475 der nächstberechtigte Erbe des Hauses Bergen gewesen. Zu diesem Zeitpunkt war er jedoch bereits geistlichen Standes. Im Jahr 1480 wurde er Bf. v. Cambrai. Spätestens seit 1487 ist er als Rat Maximilians nachgewiesen, einige Male auch als hoofd des Großen Rates. Vgl. Kerckhoffs-De Hey, Functionarissen, I, S. 24 u. 53; II, S. 18f.
  3. 3Johann III. v. Glimes, Herr v. Bergen op Zoom (1452-1532), in seiner Jugend bereits in Diensten Hz. Karls, gehörte zur engsten Umgebung Maximilians. Vgl. De Win, Jean III. de Berghes.
  4. 4Vgl. n. 79.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] Suppl. 1 n. 78, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1479-09-01_2_0_13_0_2_78_78
(Abgerufen am 25.04.2024).