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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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K. Friedrich cassirt die zum Nachtheile der Regalien des Hochstiftes Bamberg mit Würzburg getroffene Einigung.

"Wir Fridreich etc. sub longiori. Bekennen und thun kunt allermeniclich mit dism brief. Als wir am nechsten solich verschreibung so der erwirdig Jörg bischove zu Bamberg unser fürst und lieber andechtiger und sein capitel daselbs von drangs wegen ine von dem erwirdigen Johansen bischoven zu Wirzpurg unsern fürsten und lieben andechtigen zugetzogen und bescheen gegebn haben auf ettlichn des stifts Babmberg gründten und podmen an den nachgeschribn stukchen nemlich den lantgerichten gerichten gelaitten wildpennen und auch daz derselb bischof Johann den gulden zolle von des egenantn von Bamberg und seines stiftes geistlichen und werntlichen luten nemen moge und andern mer, das alles einen merclichen teil des stiftes Bamberg begreiffet, denselbn von Wirtzpurg daran nicht zu irren, noch im das zu weren dann mit gepurlichem rechten, als das dieselb verschreibung eigentlicher innhelt, uber vollige und gnugsame rechtbot demselbn bischoven Johannsen auf uns als Römischen kayser bescheen und aber solich verschreibung und drang des gemelten stiftes Bamberg regalia und herlicheit beruerund die on mittel von uns und dem heilign reich fliessen und dhein teil dem andern die zu mynnern zu nemen zu entziehen oder zu verschreiben one unser als Römischen keisers sondern willen und erlauben nicht macht noch gwalt haben gehabt, der und anderr merclicher ursachen halben uns darczu bewegende als Römischer keiser dieselb verschreibung mit allen iren puncten und artikeln genczlich aufgehebt vernichtet und abgethan haben nach lautt unserer keiserlichen briefe darumb ausgegangn, ist uns angelangt wie nach ausgange solicher unserer keiserlichen briefe ee die den obgenantn bischoven zukomen sein haben sich die hochgeborn Ludwig und Fridreich pfalczgraven bey Rein und herczogen in Beyrn die mit denselbn bischoven in besonder eynung sein sollen understanden sie auf einen tag zu Nüremberg des vorbemelten bedrangs halben zu vereynen und der bischove zu Wirczpurg habe sich auf die meynung gelegt wie ein ewig eynung zwischen den stiften Bamberg und Wirczburg iren bischoven und capiteln sey under anderm inhaltende ob die bischoven beider stift ye zu zeiten miteinander zu schikchen gewonnen, sy ire stiffte lannde und leut berürende das sy darumb fur ire baider capitel thumbherrn in einer nemlichen zal komen und was durch dieselbn oder den merern teil wo sy die die gutlicheit nicht finden mochtn rechtlich entschiden wirdet, daz er dabey ungeweigert bleiben sulle, dieselbe ewige eynung sey mit des bischoves zu Bamberg und seinem und ir baider capitel willen und wissen gemacht verbriefet versigelt und auch durch sie beyde zum ersten als sy capitelherrn gewesen darnach als sy zu bischoflichen wirden komen und am jungstn in der besundern eynung darinnen sy mit den obgenantn fürsten sein gelobt zu got und den heiligen gesworn dem nachzukomen welle er mit dem bischove zu Bamberg umb alle gebrechen die zwischen ine und iren stiften sein zu entschaiden komen auf den austrag in der ewigen eynung bestymmet, das aber der bischove von Bamberg vermeint hat nicht billich sey durch vil merklicher ursach willen dargegen furgeczogen und nemlich darumb daz der bedrang darumb sy in misshelung sein berüre seines stiftes regalia vorgemelt die on mittel von ainem Römischen keiser oder künig und dem heiligen reiche zu lehen herruern, die dann ein yglicher bischove von einem Römischen keiser oder könige ye zu zeiten zu lehen entpfahen und sein lehenspflicht darumb thun müsse, als er unns auch als Römischer keiser gethan hab, darumb sich dieselbn nyndert anderswo dann vor einem Römischen keiser oder könige zu verrechtn gepüren deshalben der austrag in der ewign eynung aufgeseczt wie wol die gelobt und gesworen weren der stift regalie nicht begriffen mocht angesehen das in einem yglichen jurament die gwaltsam und oberkeit der obernhand durch erclerung des rechten aufgslossen sey und nachdem beyde bischoven auf den vorgemeltn wegen hertlichen bestanden sein, haben die obgenantn fürsten zuletzt beteydingt uf sy zu rechtlicher erkentnüsse an verrer weigrung zu stelln, ob beide bischoven pflichtig sein irer gebrechen aller zu komen auf den austrag in der entigen eynung begriffen oder nicht und als die bischoven des hindergengig worden sein, haben sy dieselbn auf solichen hindergang in gerichtsweise gegen einander offenwarlich verhöret und wie wol in derselben verhörung durch den bischove von Bamberg zum merern mal angeczogen und fürbracht sey, das die ewige eynung vorgemeldet die verschreibung darüber gescheen und die gelubde und eyde darüber gethan von rechtes wegen nicht gepinden mögen den bedrang an seines stiftes regalien bescheen auf denselbn austrag zu verrichten durch der vorgeschriben ursach willen, jedoch haben die fürsten auf den gemeltn hindergang darumb das die obgenantn bischoven der ewigen eynung bekentlich sind und dieselbe mit irem und irer capitel willen und wissen gemacht verbrieft und versigelt auch durch sy beyde zum drittnmal durch ire capitlhern eynst gelobt und gesworn sey zu recht erkennet, daz sy irer gebrechen aller auf den austrag in der ewigen eynung begriffen zukomen pflichtig sein, doselbist möge yglicher teyl fürbringen wo er vermeyne ein ygliche sach furter hin gehore und werichet werdn solle oder was im sust not ist und im rechten getrawt zugeniessen und sulle darnach gescheen was recht ist, wie das derselbe spruch mit mer wortn innheltet. Wann aber die egemeltn bedrang und die verschreibung darüber ausgangen durch uns vormals abgethan anrüret regalien die von uns und dem heiligen reich fliessen darinnen auch die bemelten bischoven oder anders ymandt einichen gewalt oder macht gehabt an unser sundern vergunsten zu handeln oder deszhalben einch compromiss oder hindergang einzugehen oder anzunemen auch einem yglichen gebüret aus rechtlicher ordnung so unnser und des reichs lehen und oberkeit angerürt werden die an uns zuweisen nymant macht hat oder durch einiche verdinge oder hindergange an unser erlaubung macht oder gwalt empfahen mag deshalbn solhe obgemelt hindergange gerichtshandel vermeint urteil und was darauf bescheen ist an in selbs von unwirden untuglich unpundig und gancz vernicht sein, doch zu merer sicherhait und auf das hinfür die bemelten baiden bischove und ire capitel solicher obgemelter hinderganges gerichtshenndel und vermeinten rechtspruchs halben ob sy in meynung stunden als ob die craft hetten und den nachzukomen schuldig weren gegn uns und dem heiligen reich ferner in den obgemeltn lehen und oberkeiten nicht vergriffen und vertreffen. So haben wir aus den obgeschribn und andern ursachen usn darczu bewegende ausz rat unnser und des reichs fürsten edeln und lieben getrewen mit rechter wissen und aus keiserlicher machtvolkomenheit solichen obgemeltn hindergang und anlasz mit seinem innhalt auch den gerichtshandel und vermeinte urteil darauf gesprochen als sie alle von wort zu wortte in disem unserm brief begriffen weren ganntz aufgehebt abgethan vernicht und unpindig ercleret und geseczet, heben die allso auf vernichten und thun die alle gancz ab in obgeschribner masz von Römischer keiserlicher macht in craft dises briefs und maynen seczn und willen auch das solhe bedrang durch den egemeltn unsern fürsten den bischove von Würczpurg, dem bischove von Bamberg und seinem stift zugeczogen und die verschreibung so der bischove von Bamberg mitsampt seinem capitl daruber hat geben müssen die desselben stifftes regalia nemlich gericht geleit wildpenne und in meynung des gulden zolles berürende als wir die vormals durch unser keiserlichen brife darumb ausgangen aufgehaben abgethan und vernicht und denselben von Bamberg und seinen stift in ubung und gebrauch der obgemeltn regalien wie er und der stift zu Bamberg vor der bedrangsal gewesen und gestanden sein wider eingeseczet haben nach lautt derselbn unnser brief darüber ausgangn nochmals hinfür reponirt wider eingesetzet und restituirt sein sollen und bleiben, der gebrauchen als ob die bemelt bedrangsal nicht bescheen und solh anlasz und hintergenge auch die gerichtshanndel und die vermeint urteil darauf gesprochen nicht ausgangn weren ongeverde, und gebieten darauf allen und yglichen fürsten geistlichen und werntlichen graven freyen herrn rittern knechtn haubtluten amtluten burgermeister richtern reten burgern und gemeindn und sust allen andern unsern und des reichs untertanen und getrewen vesticlich und besonder den benantn beiden bischoven von Bamberg und Würczpurg und beider stift capitel und nachkomen von Römischer keiserlicher macht ernstlich und vesticlich mit disem brief, daz sy solichs bedranges auch der obgedachten hinderganges gerichtshandels und rechtspruch halbn nicht gen einander fürnemen oder hinfür der gebrauchen sundern als die alle nicht bescheen weren den bemeltn bischove von Bamberg uns seinen stift bey ubung seiner regalien und gericht ungehindert wie er die vor dem allen gehabt und geubet hat bleibn lassn als lieb in allen und ir yglichen sey unser und des reichs swere ungnad und darczu ein pene nemlich tausent marck lötiges golds die ein yglicher der hiewider tette verfallen sein sol, halben teil in unser keiserlich camer und den andern halben teil dem oftgenantn bischofen Jörgen seinen nachkomen und dem stifte zu Bamberg unableszlich und on alle gnad zubeczalen zuvermeiden und ob einicher teil vermeint in und zu solichen regalien und gerichts ubungen gerechtikeit zu haben so wir dann darumb von denselbn ersucht werden wellen wir in rechtens vorhelffen als sich darinne gepüret. Mit urkhunt sub sigillo Maiestatis. Gebn zu der Newnstat am montag nach Egidii anno 1465. Regn. 26. Kaiserth. 14. Hungar. 7."

"Ad mandatum domini imperatoris Udalricus Episcopus Pataviensis Cancellarius."

Chmel n. 4256

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Empfohlene Zitierweise

Chmel, Anh. n. CA-130, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1465-09-02_1_0_13_0_1_129_CA130
(Abgerufen am 28.03.2024).