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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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K. Friedrich vermittelt zwischen H. Sigmund von Oesterreich und dem Bisthum Brixen eine Ausgleichung.

"Wir Fridreich von gots gnaden Romischer kaiser zu allen czeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. künig, herczog zu Österreich, zu Steyr, zu Kernden, und zu Krain, herre auf der Windischen march und zu Portnaw, grave zu Habsburg, zu Tirol, zuPhiert und zu Kyburg, marggrave zu Burgaw und lanndtgrave im Elsess, bekennen offenntlich mit dem brief. Als nu ettwelanngzeither zwischen dem hochwirdigen in got vater hern Niclasen, der heilign Römischen kirchen cardinal und bischoven zu Brichsen, unserm frewnde ains und dem hochgebornen Sigmunden, herczogen zu Oesterreich etc. unserm lieben vettern und fursten, des anndern tails, merklich zwittrecht und spenn gewesen seinn, daraus dann vil unrats, ob die lennger gewest, ersteen hieten mugen. Daz wir mit gunst und verhengnus unsers heiligen vater pabst Pii, mitsambt dem erwirdigen Rudolffen, bischoven zu Lavent von seiner heilikait mit bebstlichem gwalt zu denselben sachen geordent und heraus ze lannd gesanndt und ettlichn unsern reten in beder obbemelter tail sanndboten, die in den sachen von in volmechtigen gwalt haben gehabt, gegenwurttikait willen und wissen, auch beywesen der ersamen unserr lieben andechtigen n des tumbrobst, techant und capitl daselbs zu Brichsen sanndboten, so sy auf unser ervordern dartzu geordent und gesanndt, nach meniger und genugsamer verhör derselben spenn und zwittrecht halbn ain abred und ganntze bericht zwischen den obgemelten tailn gemacht und getan haben als hernach volget. Von erst daz der benant von Brichsen widerumb zu dem bistumb Brichsen mit aller seiner zugehörung, an des bemelten herczog Sigmunds auch des berürten capitels daselbs zu Brichsen und der iren und meniklichs von iren wegen irrung und hindernuss komen und gelassen, auch all des stiffts Brichsen phleger, richter, ambtleut, undertann und gotshausleut, wie die genant seinn irer gelübd und ayd ledig gesagt und in ir verschreibung, ob sy der diser sachsen halbn icht gegeben hieten, widergeben und dem benanten cardinal oder seinem anwalt, so sy von im darumb angelanngt werden, mit den geslossen, steten, gerichten und embttern, so sy innhaben gehorsam tun und sein und der benant cardinal sol und mag die dann innhaben in massen als er und sein vorvordern die vor dem hanndl sich zwischen im und dem bemelten herczog Sigmunden zu Brawnnegk begeben, inngehabt haben, doch daz er sich damit gen demselbn hertzog Sigmunden haltte nach innhaltt der verschreibung und ainigung vor der obbemelten zwittrecht darumb ausganngn. Wurde aber uber solh verschreibung icht notdurfft verrer versorgnus derselben geslosserhalbn ze tun, damit dem benanten herczog Sigmunden dem stifft und lannden und leuten davon nicht schaden auferstee, darumb behalden wir uns vor verrer fürsehung und ordnung ze machen alles trewlich und ungeverlich. Item der benant herczog Sigmund sol dem berürten cardinal Taufers mit sein zugehörungn, auch dem zeug und annderm, so zu zeiten der obgemelten geschicht darinn gewesen und ungeverlich noch vorhanndn ist widergebn und sulln zu den fünffczehentausent reinisch guldein, darumb derselb cardinal das vor kaufft hat dreyczehentausent reinisch guldein, die der yetzgemelt cardinal und das berürt capitel zu Brichsen von seinen wegen dem obgenanten herczog Sigmunden auch ausgericht und dargelihen haben das in ainer summ achtundzwainczigktausent reinisch guldein bringet, darauf geslagen werden. Und der benant cardinal, sein nachkomen und der stifft Brichsen das berürt geslos Taufers mit den bemelten seinen zugehörungen umb dieselben achtundzwainczigtausent reinisch guldein in ains ewigen kaufweis hinfür innhaben, doch demselben herczog Sigmunden und sein erben den widerkauff desselben geslos Taufers mit denselben sein zugehörungn umb dieselben achtundzwainczigtausent reinisch guldein ewiklich vorbehaldn. Und sullen darumb kaufbrief und gegenbrief nach notdurfften geben und geferttigt und notl yetz hie gemacht werden, und ob der benant herczog Sigmund yemants annderm icht verschreibung auf das bemelt geslos Taufers geben hiette, daz solh verschreibung venricht und ganntz abgetan werden. Und sol der selb herczog Sigmund die phleger daselbs oder wer dasselb geslos innhat irer gelübd und ayd im getan ledig sagen auch ungeverlich. Item dem benanten cardinal oder seinem anwald an seiner stat und dem berürten capitel zu Brichsen sullen auch ir brief und verschreibung, so sy dem obgemelten herczog Sigmunden in dem hanndl zu Brawnnegk geben und getan haben und demselben herczog Sigmunden sein brief, so er dem bemelten von Brichsen und dem capitl daselbs hat geben, all wider heraus geben werden, doch, daz die verschreibung in desselben cardinals inganng in das bistumb Brichsen, als zu Salczburg und die darnach er und derselb herczog Sigmund vor der beschicht zu Brawnnegk ainigkait mit einannder ze haben, und an einnander hilff und beystannd ze tun, auch wie sy irer zwittrecht, ob sich die erhuben entschaiden werden sullen, gegeneinannder geben haben, bey krefften beleiben und den nachganngn werden, treulich und ungeverlich. Item von der scheden wegen so angeczogen werden, das sol bey uns gennczlich besteen und was wir daraus machn dabey sol es beleiben treulich und ungeverlich. Item daz all geistlich und weltlich person, sy sein ausser oder inner lannds, die sider der egemelten zwittrecht und deshalben irer gotzgaben, phrunt oder embter entwert oder entseczt sein von welhem tail das wer widerumb darczu komen und gelassen werden, und dabey berublich beleibn, und derselben rennt und nutz, so ungerverlich vorhanndn sein denselben auch volgen ungeverlich. Item ob auch ettlich geistlich oder weltlich irer ligunden güter in solher zwittrecht entwert, von welhem tail das wer den sullen dieselben güter auch widerumb volgen, und die an irrung darczu komen und gelassen werden. Item daz die klosterfrawn, so aus Brichsen sein an irrung widerumb daselbshin in ir kloster komen und gelassen, und bey iren freyhaiten, gnaden und altem loblichem herkomen gehalten werden. Item von der vogttey des klosters Sunenburg und annderr artikl und stukh wegen, darumb der benant cardinal und der obgenant herczog Sigmund in irrung komen sein in dieser berednus und ainigung nicht begriffen noch entschaiden, darumb sullen sy bederseit austrags phlegen nach innhaltt irer beder obberürter verschreibung und verainigung. Item daz der benant cardinal als bischove zu Brichsen durch sich oder seinen anwald dem berürten herczog Sigmunden oder seinem anwald seine lehen von dem gotshaus Brichsen herrürend leihe in massen als sein vordern von desselben von Brichsen vordern belehnt sein worden. Item von der ingenomen rennt und nutz wegen des berürten bistumbs Brichsen darumb sol das bemelt capitl oder wer die nach irem bevelhen gehanndlt hat, in beywesen des obgenanten von Lavent, als unsers heiligen vater des babsts legaten und der oder des, so wir darczu ordnen werden und des obgemelten von Brichsen anwald raittung tun, und was uber die viertausent guldein, so das bemelt capitl dem benanten herczog Sigmundn von desselban von Brichsen wegen ausgericht hat, auch annder pillich ausgeben auf burkhut, sold, paw, zerung und annders zu nucz und aushalttung des stiffts und gotshaus beschehen nach redlicher raittunge uber wirdet, das sol dem obgemelten cardinal zu seinen hannden geraicht und geantwurtt werden und derselb cardinal oder sein anwald sol das bemelt capitl und die solh renntt und nutz ingenomen haben, darumb nach notdurfften quittiren, und ob icht irrung darinn auferstunden, so sullen der obgenant von Lavent und der oder die so wir darczu ordnen werden, darumb entschaidung tun, und wie dieselben sy darumb entschaiden, dabey sol es beleiben. Item was das berürt capitl mit urlauben der weltlichen lehen, die in der zeit diser zwittrecht ledig worden und dem benanten cardinal als bischoven zu Brichsen nicht verfallen sein, getan hat, das sol bey krefften beleiben, also daz derselb cardinal oder sein anwald denselben die also von dem berürten capitl urlaub irer lehen habn solh lehen gnediklich leihe, nach altem herkomen und gewonhait des gotshaus. Was auch das obgemelt capitl oder annder von iren wegen mit rechtsprechen, gerichten und in annder weg in zeiten der zwittrecht in weltlichn sachn redlich gehanndlt haben das sol desgleichs bey krefften beleibn. Und was in geistlichen sachen redlich gehanndlt ist durch unsern heiligen vater den babst oder seiner heiligkait legatn bestett werdn. Item daz darauf all und yeglich person geistlich und weltlich, die sich in diser sachen des benanten herczog Sigmunds gehalten haben, und aller der, die mit im darinn gestanndn gehanndlt und gewont seinn mit absolucion und in annder weg nach notdurfften versorgt und von dem stul ze Rom sienem legaten oder commissari oder wem der das verrer bevilht an beswerung furgesehen und umb solhs weder mit recht noch an recht hinfür bekumert noch in ainig weg beswert werden. Und sullen darauf die process, interdict und censur, wie die von unserm heiligen vater dem babst oder anndern der sachen halben ausganngen sein, durch desselben unsers heilign vater des babsts legatn oder commissari abgetan werden. Und wie von des benanten herczog Sigmunds wegen darinn gehanndlt werden sol, werden wir gleich und zimlich weg fürnemen und unser maynung so des zeit ist beden tailn, oder iren anwelden fürhalten, das dann bederseit pillich aufnemlich als wir hoffen wirdet. Item das berürt capitl und die korherrn zu Brichsen sullen hinfür bey iren freyhaiten und privilegien berublich beleiben und gehalten werden, als sy der vor der irrung braucht und die herbracht haben ungeverlich. Item was inwoner des lannds geistlich oder weltlich in zeitn der zwittrecht gotsgab irer selbs lehenschafft in den monedn, so sich geburet hat und sunst von recht hietn geleihen mugen, geleihen hieten, den sol von unserm heiligen vater dem babst oder seinem commissari mit seiner heiligkait bulln oder briefen nach notdurfftn versehen werdn, damit sy hinfür darumb unbekumert beleiben. Item daz aller unwill und zwittrecht zwischen derselben cardinal und herczog Sigmunds, auch des berürten capitl und gotshausleuten und aller der so zu baiderseit in der sachen verdacht und gewont seinn, der grafschafft zu Tirol zugehörend auch allen anndern inner und ausser lannds geistlichen und weltlichen ganntz ab und ain völlige berichte sach sein, und sol die ain tail gegen dem anndern hinfür nicht mer suhen weder mit recht noch an recht, weder durch sich selbs noch annder yemandt alles treulich und ungeverlich. Mit urkundet des briefs. Beschehen zu der Newnstadt an dem fünfundzwaintzigistem tag des monedts Augusti. Nach Kristi gepurd verczehenhundert und im vierundsechzigisten, unsers kaysertumbs im dreyczehendten unserr reich des Römischen im fünfundzwainczigisten und des Hungrischen im sechsten jaren, mit unserr kaiserlichen maiestat anhanngundem insigl besigelt. Commissione domini Imperatoris in consilio."

Chmel n. 4102

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Empfohlene Zitierweise

Chmel, Anh. n. CA-126, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1464-08-25_1_0_13_0_1_125_CA126
(Abgerufen am 29.03.2024).