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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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Verbindung Erzherzogs Albrecht von Oesterreich mit der Gesellschaft St. Georgen-Schilds.

"Wir Albrecht von gotes gnaden ertzhertzog ze Österreich, ze Steir, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc. bekennen offennlich mit dem brieff. Als wir dise unnsere obere lannd uns und dem hawss Österreich ze gemainem nutz und auch dem ganntzen adel und aller erberkait zu trost und auffenthaltung widerumb zu unsern hannden genomen, haben wir enphunden die dinstberlich willikait gemänigklich der ritterschafft diser lannd, die uns in mengern unsern sachen mit lib und gut getrewlich bystand getan hand, sölichs uns bewegt, und betrachten auch dabey das ir vordern weilund den fürsten des hawss Österreich unsern vordern löblicher gedächtnusz stetigs zu allem willen sein worden, und wan auch die edeln unser besunder lieb und getrewn die ritterschafft der veraynung und gesellschafft mit sant Jörigen Schiltt an der Tonaw sich gen uns so willig beweist und mit derselben irer veraynung zu uns getan haben, das wir in dadurch zu gnadn und allem gut genaigt sein. Davon verwilligen wir uns wissennlich in krafft des briefs, ob dieselb gesellschafft sy wärn gaistlich oder weltlich wider ir recht, gnade, freyhait und herkomen an lib oder gut von yemand understannden wurden mit angriffen oder kriegen und doch dieselb gesellschafft darüber recht pietten möchten nach lawt irer veraynung oder für uns dasselb dann die widersachen verachtn wurden oder ob solh angriff ergiengen vor den rechtbotten, so wellen und sullen wir in gnediklich darinn hilff und beystannd tun, nemlich fügt sich solhs zu frischer tat, so sullen wir mit allen den unsern an den ennden yetz ernstlich schaffen und darob sein wann sy solher angriff ynnan werden, das sy dann gemant oder ungemant nacheylen und söllichen angriff auf recht hefften behalten nach irem vermügen ungeverlich. Ob aber solher name an dem eylen nicht begriffen noch behaltn sunder von den veinden in ain slozz oder anderswahin bracht wurde, so sullen wir mitsambt der gesellschafft mit mach nachziehen und arbaitn, dadurch solher name wurde erobert, beschäche aber das ir ainer oder mer belegert wurden, so wellen und sullen wir mit unser macht ungeverlich in zu hilff zu ziechen und mitsambt in helffen ze retten, gepürt sich dann also wider yemantz teglichen krieg ze treiben, dartzu sullen wir in zu hilff zulegen viertzig pherd geraisigs zewgs darunder zum mynsten vier edel und nwr vier knaben und die anndern alle wollerzeugt sein sulln auf unsern kosten und schaden. Verrer käme zu schulden daz die gesellschafft uns umb hilff wurde ermanen, es beschäch zu teglichem krieg oder zu leger und besesse und aber wir mainten das wir auf dasmal nicht hilff oder villeicht kain hilff nach gestalt der sach phlichtig sein solten, wann wir dann von in ervordert werden, so sullen wir darumb zu ainer erleutrung geben schiken und tun, wie das hernach von den fünffen in dem gemainen artikel begriffen ist. Wurdn nw in dem von uns und der gesellschafft icht slozz gewunnen die uns oder den unsern oder der ritterschafft der gesellschafft von den veinden vorhin ubereylt oder angewonnen wern, so sulln dieselbn slozz wider ingeantwort werden und beliben den der sy von waren gewesen. Ob aber wir und die gesellschafft den veinden slozz angewunnen, die sullen uns beleiben, doch ob auff die zeitt so die gewunnen wurden der krieg der gesellschafft wäre das dann wir zu ainer erstattung der gesellschafft umb ir darlegen ain gütlich und zimlich ablegung tun für irn kosten auf ir manung nach erkanntnus der fünff als hernach ist berürt. Dargegen ob wir oder die unsern oder die gesellschafft und die irn zu yemand vordrung gewunnen und das die widersachen geleiche recht verachtn, so sol es zwischen uns und der gesellschafft umb die hilff steen wie vorbegriffen stet, maynten wir dann daz solhe sach alt wärn und wir in darumb nicht hilff tun solten das sol auch bey erkanntnuss der fünff bleiben in masse als das nach laut des gemainen artikels hernach begriffen ze tun gehört, fürbaz fügte sich das wir zu gemainer gesellschafft oder zu ir ainem oder mer auss in die dann uns in sunderhait nicht gewandt wärn zu sprechen gewunen umb sachen unser lehen noch phand nicht berürende, darumb sulln die fünff in nachgeschribner masse auf unser manung nach baidertail verhörung macht haben recht zesprechn und waz die oder der mertail darüber also zu recht erkennen dabey sol es bleiben. Gewunne aber gemaine gesellschafft oder ir ainer oder mer zu uns icht ze sprechen darumb sullen sy sich von uns recht benügen lassen vor unsern rätten, desglichen sulln die gesellschafft und dir irn die zu unsern retten ritterschafft und dienern zusprechn gewunnen vor uns und unsern räten recht vordern und nemen. Was aber burger gen burgern und pawrn gen pawren zu sprechen gewunnen, da sulln die ankläger recht nemen gen den antworten in den gerichten darinn die gesessen sein oder dahin sy gehörn, söllich obgemelt recht sullen yederman fürderlich ergeen und mit kainen geverden verczogen werden. Und umb des willen ob zwischen uns und der gesellschafft von der krieg rechtnus oder ander sachen wegen in disem brief begriffen dhainerley leutrung notdurfft wirdet, das fürbaz irrung dadurch werd vermittn, so haben wir ainen gemainen artikel lassen begreiffn, also wann sich fügte das wir manere oder kleger werden umb sach nach lawt diser verschreibung, so sulln wir zwen auss unsern räten und die gesellschafft auss in auch zwen geben, dartzu haben wir ainen auss den sechsen irn retten zu ainem gemainen ze nemen, dieselben fünff solln dann gen Ehingen komen in dryen wochen nach unserer ermanung und da umb die sach die durch uns und die gesellschafft ye zu zeiten für sy bracht wirdet auf ir ayde erkennen und sprechen, die sulln alsdann irer ayde, damit sy uns und der gesellschafft sunst verpunden wärn ledig sein, und was die oder der merer tail uber yede sach also erkennen dabey sol es bleiben und volfürt werden. Were aber daz die gesellschafft maner oder klager wurde, so sullen sy zwen auss in und wir auss unsern reten auch zwen geben, darüber haben sy dann ainen auss unsern reten zu ainem gemainen ze nemen, dieselben fünff sollen in dreyn wochen nach irrer manung gen Rotemburg am Negker oder gen Rüdlingen dahinn dann in von uns beschaiden wirdet komen und auf klag und antwort mit recht erkennen wie dann das da vorgemelt steet, dem wir genntzlich sullen und wellen nachkomen on geverde. Wir sullen auch der gesellschafft vinde in unsern lannden, stettn, slossen, herschefftn und gebietn nicht gelaitn enthalten hawsen, hofen, speisen noch dhainerlay fürdrung oder zuschub tun, desgleich sol die gesellschafft und die irn sich gen uns und den unsern auch haltn und tun alles getrewlich und ungeverlich. Auch sullen wir unser stett und slozz der gesellschafft zu irer notdurfft offen haltn, darin und darauss ze reitn auch sich darinn zu enthaltn, dartzu bestelln das sy und die irn darinn vayln kauff und zimlich zerung haben, doch uns und den unsern on unsern merklichen schaden. In diser verschribung nemen wir auss den allerdurleuchtigistn fürstn und herren herrn Fridrichn Römischen kayser nser gnedigen lieben herrn und bruder, auch die durleuchtigen hochgebornen unser lieb herren swager oheim und vetter hern Jörgen künig zu Beheim hern Fridrichen hertzogen zu Sachsen des heiligen Römischen reichs ertzmarschalk und kurfürst hern Fridrichen phaltzgrave bey Rein hertzogn in Bayern des hailigen Römischene reichs ertztrugssäsz und kurfürst hern Ludwig phaltzgrave bey Rein hertzog in nydern und obern Payern, und Sigmunden hertzogen ze Österreich etc. Sunder ist zwischen uns und der obgemeltn gesellschafft ainhelliklich beslozzen das solh hilff und verschreibung von hinnan an untz auf sant Jörigentag schirstkünfftig und fürbas von demselbn sand Jörigentag drew gantze jar nechst nach ainander volgend sol besteeen und gehalten werden in den nachgeschriben kraisen mit namen von Gundelfingen an der Tunaw den nagsten weg biss an den Lech den Lech auf und nit darüber bis an das gebirg von dem gepirg herer bis an den Bodensee und nit darüber und den Bodensee und den Rein ab bisz gen Lauffemberg von Lauffemberg vor dem Swartzwald hinab an den Hagenschiez und von dannen widerumb gen Gundelfingn an die Tunaw. Und das nw solh verschreibung von uns in allen obgeschriben artikeln und punckten aufrichticlich getrewlich und an alle geverde volfürt und gehaltn werden, so haben wir des zu warem urkund unser innsigel an den brief haissen hengken den wir der offtgemeltn gesellschafft geben zu Czell an Undersee auf Montag nechst vor unsers herren fronleichnamstag nach Cristi geburt viertzehenhundert und in dem ainsundsechtzigistem jaren."

"D. Archidux in consilio."

Chmel n. 3879

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Empfohlene Zitierweise

Chmel, Anh. n. CA-112, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1461-06-01_2_0_13_0_1_112_CA112
(Abgerufen am 28.03.2024).