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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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K. Friedrich fordert den Erzbischof von Magdeburg und den Landgrafen Ludwig von Hessen auf, die Vorladung sächsischer Unterthanen durch die westphälischen Gerichte zu verhindern.

"Wir Friderich etc. embietn dem erwirdigen Fridrichn erczbischoven zu Magdburg und dem hochgeborn Ludwign lanndgraven zu Hessen unsern fürsten lieben andechtign und oheim, unser gnad und alles gut etc. Der hochgeporn Friderich herczog zu Sassen des heiligen Römischen reichs erczmarschalh etc. unser lieber swager und kurfurst hat uns durch sein mechtig botschafft tun furbringen, wie sein leutt und undertanen gemeinden und auch sonder personen durch die westvalischn heimlichen gericht aufgetriben furgeheischen bekummert und beswärt werdn unzimlich ungepurlich und wider alle ordnung des rechten und hat uns angeruffen als einen Romischen kunig und obristen richter in seinen lanndn und leuten hiruber notdurffticlich und hailsamclich zu versehen, damit er sein leutt und undertanen by der gemeinen reformacien, die wir und unser kurfurstn und furstn zu Franckfort uber die und ander geprechn in dem heiligen rich mitsampt im gemacht habn, beschirmt und gehandthabt werde. Wann wir nu versteen, das solich unser reformacien durch ettlich ungehorsam ubertretten und verachtet wirt allermaist darumb, das dieselbn freveler nicht gestrafft werden mit den penen, die in derselbn reformatien daruber aufgeseczt sein und ein iglicher im selbst geturstikeit furnymet, die ye mer und mer zu verbrechen, so er an dem andern, der das getan hat, ungestrafft sicht verduldn, darumb solichem zu widersten, so bevelhen wir euch beiden und ewiglichem in sonders und gebn euch volln gewalt von Ro. k. maht ernstlich gebietend, wo sich nu hinfur begebn wirt, das yemands wer und in welichn wirdn wesens und stats er ist, der des vorgenantn unsers swagers von Sassen greven herrn edeln ritter knecht burger pawrn oder gemainden in seinen landen steten slossen merckten und dorfern gesessen und die iren und die in zu versprechen stend gemeinlich oder in sonders fur einichn frienstul zu Westvalen furheischn auftreybn laden und beclagen wurd, das dann ir baid oder ainer in sonders welher von dem vorgenanten unserm swager oder den seinen die oder der undertan also furgeheischen geladen oder beclagt weren ervordert wurdn oder wurde an unser stat und in unserm namen dem stulherrn fur des stul dem frygreven, fur den die oder der geheischen geladen oder beclagt wurden, und allen den jenen frischefften die sich des annemen woltn gebieten solln uber die sach nit zu richten, sunder die fur den richter zu weisen, dahin er die nach innhalt unsrer vorgemelten reformation weisen sol und da die furgeheischen und anclagten dem clager auch eren und rechts gesten und im des trostung tun nach innhalt derselbn reformacien, auch dem clager gebiet daselbs sich rechts von den anclagten zu benugen und sy furter an den stuln nit zu beclagen. Beschee aber das solich stullherrn frigreven freischephen und clagern ewrn als unsern gebotn ungehorsam funden wurden, also das der clager mit seiner clag der frigreve und die freyschepfen mit iren urtailn und processen volfuren, das dann on willn und gehell der stulherrn nicht mag gescheen, so sollet ir all solh processz urtail und gericht, die also wider unser vorgemelt reformacien gefurt gesprochn und volgangn weren nach der reformation innhalten vernichtig uncrefftigen und gancz abtun und solich ungehorsam stulherrn frigreven freyscheffn und clager sprechn erkennen und erteiln in die peen in unserer reformatien darüber geseczt und begriffn vervalln zu sein ir ungehorsam damit swerlich zu straffen, ir sollet auch darüber mit procesz und geboten, die zu hilff den beswarten und zu volfürung bevestnung und hanthebung ewer erkanntnuss notdurfft sein werdn volvaren, so dick und vil sich das gepurt und notdurfft sein wirt, wann wir meinen seczn und wolln auch hiemit, was ir oder einicher under euch also und als vorstet erkennen sprechn ertailn vollefarn und gebietn, daz das bestand und von alln unsern und des reichs undertan vesticlich gehalten werde glicherweis und wir das selbs erkennet gesprochen vollefurt und geboten hetten. ... Mit urkund etc. pendenti minori sigillo. Gebn zu Wienn an zinstag nach Sand Egidientag anno etc. xlvii."

Chmel n. 2319

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Empfohlene Zitierweise

Chmel, Anh. n. CA-73, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1447-09-05_1_0_13_0_1_73_CA73
(Abgerufen am 25.04.2024).