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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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(1444) Dezember 22 Acht-Erklärung wider die Stadt Soest.

"Wir Fridrich etc. bekennen etc. daz auf disen heutigen tag datum disz briefs fur den erwirdigen Petern bischoven ze Augspurg unsern fursten rat und liebn andechtigen, als er an unser stat alhie zu gericht mit andern hienachgeschribn edeln und unsern getruen gesessen ist, qwam unser lieber andächtiger maister Richart Scolasticus zu Morspurg mit voller macht und gewalt, so er im rechten von des erwirdigen Dietrichn erczbischoven zu Collen des heiligen Romischn richs in Italien erczcanczler unsers lieben neven und kurfurstn wegn in den hernachgeschriben sachen geweiset und auf denselben gelesen und verhorten gewalt im rechten durch seinen erlaubten und zugedingten fursprechen als recht ist in klagweiss furgepracht hat, wie der obgenant unser neve von Collen ettwemenig gross und trefflich vordrung ansprach und recht zu burgermaister und rate new und alt seiner stat Soist sein und seins stiffts ze Colln recht gericht und herlickeit anrurend, darumb er mit in vor ettlichen zeitn auff erber spruchleut geistlich und weltlich wilkur und verschreibung getan hiet, dem aber die von Soyst als doch pillich gewesen were nye nachkomen sunder daraus gangen und in grosser widerwertikeit und unrecht darnach gen dem obgenanten unserm neven alweg gefunden waren worden, sovil und lang das wir durch desselbn unsers neuven fleissigs anruffen von semlicher sein und seiner stifft klag wegn zu austrag der sachenden hochgeborn Bernhartn herczogen zu Lawenburg unsern lieben oheim und furstn zu unserm commissari und richter geseczt und im die sachen nach auswisung unserer kuniglichen commission darumb ausgangn bevolhen hetten vor demselben unserm commissari die von Soist zu entschaidung der sachn fur sich geeischet und geladen, weder durch sich noch ir anwalt und procurator zu recht erschinen weren, das auch vor demselbn unserm commissari umb ir ungehorsam und contumaci wider sy recht und urteil ergangn und gesprochen sey wordn, dieselb urteil wir mit rat unser getruen und von kuniglicher macht bestet und confirmirt hettn, als auch des von dem vorgemeltn unserm commissari gerichtsbrief und von uns auch bestettbrief gegebn und ausgangn wern die aygentlich verlesen und in rechten gehort wurden, wie auch als die von Soyst solichem yeczgemeltn rechten urtailn und verkundung gerichts und bestettbriefen wider sy ergangen auf menig gutlichs erbeiten ervordrung und ersuchung nicht nachkomen gewesn sind weren wir umb erklarung des vals der peen in des stiffts zu Collen freyhaiten vor dem vorgenanten unserm commissari im rechtn furgepracht und auch in desselben unsers richter und commissari von uns bestettet urtail begriffn, auch umb den scherm der behalten rechten und bestetter urtail umb des richs acht und ban wider sy als ungehorsam zu hilff dem rechten von dem vorgemelten unserm neven angerufft worden, desselben scherms erklarung auch der acht und bannes doch zu denselben zyten von uns nit hieten volg haben mugen. Es muest auch unser vorgenanter neve von sein und seins stiffts wegen desselbn mals aber aine unser ladung in solichem auswarten under anderm innhaltend, wie uns der benant unser neve durch sein trefflich botschafft hab lassen ersuchen und anruffn die von Soist als ungehorsam in acht und solich vorgemelt peen vervallen sein als ainem Romischn kunig und volfurer des rechtens gnediclich zu declariren, und wiewol wir nu solichs nach strengkheit des rechtens durch der von Soyst ungehorsam wegn wol hetten getun mugen, yedoch hetten wir im pesten gnediclich darinn zu dem mal verczogen und sy auf das anruffen unsers neven fur uns geeischet und geladen und von kuniglicher macht ernstlich geboten, das sy auf genant gerawm und gesaczte tege in derselben ladung begriffen vor uns durch ir volmechtig anwalten und procurator erscheinen solten auch horen, sy in solich vervallen peen nach auswisung des vorgemeltn unsers bestetten urtailbriefs, wie sich dann das rechtlich eyschen wurde zu declariren, oder sy solten sich von uns mit dem rechten behelffen, warumb solhs nicht bescheen solt, wann sy erschinen alsdann oder nicht, so wolten wir doch gleich wol dem rechten nach gewonheit des heiligen richs seinen gepurlichen gang lassen und liess darauf der egenant meister Richart unsern yeczgemeltn ladungbrief und darczu ainer andern ladung, so dann am nachsten unser volmechtig sendbotn getan hetten mit iren verkundungen horen und darauff seinen fursprechen im rechten furbringen, er hofft seindtenmaln die egenanten von Soist heutt durch sich selbs noch yemand von iren wegn mit gewalt hie wären, der solich klag und vordrung im rechten verantworten, das sy umb ire erherte ungehorsam und widerwertikeit, darynne sy mercklichen wider ergangne bestette urtail und auff kunigliche gebot und ladung als vor gelautt hat gefunden worden sein und noch gefunden werden, das sy dann aller und yeder vervallen peen in den vorberurtn des stiffts von Collen privilegien und anders so in den yeczgemelten bestettn urtailn begriffen ist, auch in des heilign Romischen richs ban und acht von uns als ainem Romischn kunig und obristen schermer der rechten erclart und vellig declariert werden sullen, das wir auch dem vorgenanten unserm neven und dem stifft zu Collen darinn solicher erklärung des scherms auch der acht und bann in vorberurter mass schuldig weren gut urkundt und als sich gepurt brief ze gebn nach notdurfft, und setzt das zum rechten. Also ward mit aintrechtiger urtail zu recht gesprochn und erkennet, das di eegenanten von Soyst solten dreymaln offennlich geruffet werden, ob sy oder jemand von iren wegen da were, der zu des egenanten unsers neven von Collen anwalten klag antworten wolt, der solt verhort werden und darnach beschehn was recht ist, käme aber nymand in derselbn zeit, der antwortn wolt, so solt der egenant unser lieber neve nach innhalt seiner ladung sein klag und vordrung gegen den von Soyst behebt und gewunnen haben. Auch soltn die von Soyst die auff solich vorgemelt entliche ergangne und bestette urtail allein umb mer gelimpfs und von besundrer gnaden wegen ervordert geeyschet und alda noch mer ungehorsam erfunden worden weren, in die egenant peen in des stiffts von Collen privilegien begriffn auch in des heiligen richs acht verfallen sein. Also haben wir betracht und angesehen, daz die recht gericht und entliche urtail klain nucz brachten si wurden dann durch gepurlichen scherm geschuczt und gehanthabet, sunder daraus wo semlich widerwertikeit und ungehorsam laslich gehaltn wurde durch die ungerechten und widerwertign zu mercklichem beyspil und unrat wachsn und haben darumb solicher vorgemelter urteil vervolget und die egenanten von Soyste in all und yede peen in des stiffts von Collen privilegien und des vorgenanten unsers oheims herczog Bernharts von uns bestetten urtail begriffen, ouch in unser und des heiligen richs ban und acht vellig declariert erkennt und gesprochn declariren erkennen und sprechn auch in krafft disz briefs, seczen sy aus dem frid in den unfrid, nemen sy den frewnden und erlaubn sy den veinden und wir bevelhen und gebieten auch darauff allen und yeden geistlichen und werntlichn kurfurstn furstn graven frien herrn rittern knechtn steten merckten und andern unsern und des richs lieben getruen und undertan vesticlich mit disem unserm brief bey vermeydung unserer und des richs weren ungnadn, das sy die vorgenanten von Soyst fur offen ächter halten und in wider uns noch den vorgenanten unsern neven und den stifft zu Collen weder beystand hilff schub noch gunst in einigen weg tun sollen, sundern sy an irem leib und gut allenthalben bekummern und aufhalten so lang, bisz das sy uns und dem vorgemeltn unserm neven von solicher vorgemelter ergangen und bestettn urtail auch der vall und peen wegen in des stiffts privilegien begriffn ein gancz ausrichttung und benugn getan haben und zu pflichtiger gehorsam und unsern und des richs gnaden komen sein, und wer sy also in vorbegriffner mass angreifft bekummert oder aufhelt, der und dieselbn sullen daran wider uns noch yemand getan, sunder des allenthalben recht habn und wellen auch daz die vorgenanten von Soyst dhainer frihait gelaits scherms noch anders hyeinnen geniessen mugen, dann welich disn unsern gebotn widerwertig und ungehorsam wurden, gen den und dieselbn woltn wir glicher weiss geacht werden und umb gepürlichn wandel väl und peen uns und dem vorgenanten unserm neven und dem stifft zu tun furter als sich das heischn wurde gefarn. Und sind am rechtn gesessen die edeln Bernhart und Ulrich graven zu Schawmberg, Conrat von Kreyg hofmaister, Hans von Neitperg, Walther Zebinger, Veit vom Rotenhann ritter, maister Ulrich Sunnenberger licenciat in geistlichen rechten, Jorg Fuchs marschalh, Fridrich vom Grabn ritter, Burckart Kyenberger ritter und Jacob Royczenfurter. Mit urkunde ... sub minori pendenti. ... Geben zur Newnstat am dinstag nach sand Thomastag des heiligen apostel." NB. Den Gerichtsbrief des k. Commissärs, des Herzogs Reinhard (Bernhard) von Sachsen-Lauenburg, Dat. 21. Febr. 1444, bestätigte K. Friedrich S. d. 1444. Er steht: N. 175-177. vgl. Westphalen, Monum. III. 2225.

Chmel n. 1873

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Empfohlene Zitierweise

Chmel, Anh. n. CA-57, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1444-12-22_1_0_13_0_1_57_CA57
(Abgerufen am 19.04.2024).