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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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K. Friedrich bestätigt die von Herzog Otto von Bayern verfügte Ordnung für die Stadt Kaiserslautern.

"Wir Fridreich etc. bekennen etc. Als und der hochgeborn unser lieber oheim und furste Ott pfalczgrave by Rin und herczog in Beirn, fürmunder des hochgeborn Ludwigs pfalczgraven by Reyne, des heiligen Römischen richs erzdrugsessen und herczogen in Beiern, unsers lieben oheims und kurfürsten, ein ordnung furbringen und horen lassen hat, die derselb unser oheim herczog Ott mit rat der praczrete die stadt Keyserslutern antreffend geseczt und gemacht hat, von wegen des obgenanten unsers oheims herczog Ludwigs, dem die stat von unsern fürfaren an dem rich verschriben und in pfandeswise innegegeben worden ist, dieselbe ordenunge von wort zu worte hernachgeschriben steet und also ludet: Wir Otto von gotes gnaden pfalczgrave by Rine herczog in Beirn, und des hochgebornen fursten hern Ludwigs pfalczgraven by Rein des heiligen Römischen richs erzdruchsessn und herczogen in Beiern unsers lieben vettern furmunder bekennen und tun kunt offenbar mit diesem briefe, als in der stat zu Lutern ettliche gebreche undern den burgern des rats und der gemeynde und auch gedihegen entstannden sind, die gemaine stat zu Lutern antreffennd, darumb wir mit ettlichen der pfalcz reten zum ersten und darnach der obgenant unser lieber vetter herczog Ludwig, auch unser lieber vetter herczog Fridrich sein bruder, und wir, und mit uns ettlich der pfalczrete zum andernmals gen Lutern kummen sind, und soliche gebreche, und was dann die burger des rats der gemeynde und des gediegens fürbringen liessen verhöret, und darnach mit dem rate der gemeynde und auch dem gediehen reden lassen und begert haben, das der rate die gemaynde und auch das gediegen die sachen an uns stelen wolten, so wolten wir ein ordenunge mit rate der pfalczrete begriffen und seczen, die der stat bequemlich sin solte doch mit beheltnusse der stat freihait, und soliche ordenungen in vierzehen tagen mit unserm anhangundem insigel versigelt gein Lutern schicken, verkunden und ubergeben lassen, das ouch die obgemelten rate gemeynde und gediegen an uns gestalt hant, mit beheltnusse der stat frihait, wie wir das seczen und ordenen werden, das sie das alle offnemen und halten sollen und wollen. Des haben wir soliche gebreche, die wir von den burgern in den sachen verhoret und verstannden haben, fur uns und der pfalcz treffliche rete genommen, darausz gerette und bedechtiglichen besonnen, wie die sachen bequemlichen geordnet und geseczet mogen werden, das solicher unwille irrung und gebreche zuschen den burgern auf diese zeit nydergedrukt, und in kunfftigen zyten vemritten und ursache, die darzu treffen mochte, abgetan werde, und die burger in fridlichem wesen bei und miteinander desterpas bliben mogn, und haben also nach rate der pfalcz trefflichen rete anstat des offtgenanten unsers lieben vettern herczog Ludwigs und als sein fürmunder solich ordenung, als hernach geschriben steet, begriffen, geseczt und gemacht, und seczen und machen die auch in krafft disz briebes, doch mit behelnüss der stat zu Lutern freyhait, und wollen auch, das soliche ordenunge keynen burger zu Lutern, er sey des rats der gemeynde oder des gediegens an seinen eren, oder gelympff schedelichen sein, oder sie krencken oder swechen solle in dhain wise, zum ersten als wir wol gemercket haben, das under den burgern in dem rate uneynickeit und parthylickait ettliche zyte gewest ist und das auch dieselben burger des rats solicher arbait und sorgen wol solten und wolten ledig und erlassen sein, so seczen und ordnen wir, das dieselben alle, die uff die zeit, als die sachn an uns gestalt sein, das ist nemlich auf sant Remigien des heiligen beichtigers tag nechstvergangen, des rats zu Lutern gewest sind auch die, die ausser dem gediegen des rats auff die vorgeschribn zyte gewest sind, die man nennet die gemeynde des rats auff dise zyte erlassen, und des ledig sin sollen. Doch ine allen und yglichem besunder an iren eren und gelympff unschedelichen und auch mit beheltnisse, das dieselben alle und iglicher besunder wider in den rate und zu zunfftmaistern genommen und geseczt mogen werdn, wann sich das fügen und geburen wirdet, und sollen diese hernachgeschriben zweliff mit Namen Gross Orte, Musz und Brots Claus, Adolff Resche Schubsz Cuncze Kese Bechtolff Heinczel Becker Steffann Laubrer Aufang, Laurentius Henchin Claus Scherer Hugels Claus und Geil Heinrichs des rats zu Lutern nu furbasz sin, und ir yglicher mit guten truwen geloben, und mit auffgelayten fingern auf den heiligen sweren das sie der stat Lutern frihyt privilegia und verschreibungen, die dieselbe stat von Römischen keysern kunigen und dem hochgeborn fursten unserm lieben bruder herczog Ludwigen seligen hat, auch gute gewonheit und herkomen und dise ordenunge halten und der stat nucze und bestes furwennden sollen heymlichkait des rates nicht zu melden, urteil zu sprechen zu rechte one one arck darinne nicht zu legen, das dem rechten schedlichen, und dem unrechten stettlichen were durch syppe, mageschafft, myede frewntschafft gelubde oder anders wie man das erdencken mochte und den geboten die durch den rate mit unsers vettern herczog Ludwigs und seiner erben pfalczgrafen by Rin so lange sie Lutern innehant wissen und willen geseczt werden gehorsam zu sein und in denselben glubden und eyden zu bliben, als dann der rate burgere und alle inwonere zu Lutern unserm liebn vettern herczog Ludwigen und seinen erben pfalczgrafen by Rine gehuldet und gesworn han so lang die obgeschriben stat Lutern von demselben unserm lieben vettern herczog Ludwigen und sinen erben pfalczgraven by Rin nicht geloset wirdet, nach lute irer brieve daruber gegeben, als ine got helffe und die heligen, und solle das gediegen nemlich die eylff zünfft uszer den biszher die dy man nennet die gemaynde in dem rate gesessen sin zu den zwelffen des rats usz ine der redelichsten und besten nemlich yegliche zunfft zwene der zusammen werdent zwen und zwainczig auf ir eyde benennen und geben, die dy gemainde und in dme rate sin und bliben sollen nach lute diser ordenungen und all sache die statt antreffend mit den zweliffen helffen handeln und auszurichten. Doch daz die zweliffe ane die zwen und zwainczig die man nennet die gemaynde orteil und rechte sprechen sollen, und sollen auch die zwen und zwainczig die man die gemeynde nennet globen und sweren, das sie der statt friheit privilegie und verschribunge die die statt Lutern von Romischen kaisern kunigen und dem hochgebornen fürsten unserm lieben bruder herczog Ludwigen seligen hat, auch gute gewonheit und herkomen und dise ordenungen halten und der statt nucz und bestes furwennden sollen, heimlickait des rates nicht zu melden, und den gebotten die durch den rate mit unsers vettern herczog Ludwigs und seiner erben pfalczgraven by Rine so lange si Lutern inne habent, wissen und willen geseczt werden gehorsam zu sein und in denselben gelubden und eyden zu bliben, als dann der rate burger und alle inwoner zu Lutern unserm lieben vettern herczog Ludwigen und seinen erben pfalczgraven by Rine gelobt gehuldet und gesworn han so lange die obgeschriben stat Lutern von demselben unserm lieben vettern herczog Ludwigen und sinen erben pfalczgraven by Rine nicht geloset wirdet nach lute irer brieve daruber gegeben als ine got helffe und die heiligen, und dieselben usz den zumfften sollent das jar inn und by dem rate sin und bliben, und wann das jare vergangen und usz ist, so sollen die zunfft dieselben die sie uszer ine in den rate gegeben han, zum halbn taile andern also das eilff usz dem rate geen und eylffe bliben sollen aber ein jare weliche dann das gediegen und die zunffte benennen, die bliben oder ausgeen sollen, und an der stat die ausgeen werden, solle yegliche zumffte einen andern benennen und in den rate geben, die dann zway jar in dem rate blieben und siczen sollen also das die gemaynde fürbass yeglichs jares zum halben tail geendert werden und iglicher der usz den zunfften gegeben wirdet zway jar in dem rate bliben solle. Doch das die, die off dieselben erste male darinne usz den zunfften gegeben werdent zum halten teile nicht mer dann ein jare in dem rate blieben sollen, als obgeschriben steet, off das der statt sachen zu iglicher zyte desterbasz in gedechtnüss gehalten gehanndelt und ausgericht werden müge. Und wann einer uszer den zwelffen des rates von todes wegen agbeet oder sich verhandelte das er des rats verwiset oder selbs den rate auffsagen würde an des oder der stat sollen unser lieber vetter herczog Ludwig und sein erben pfalczgraven by Reine so lange die stat Lutern von ine nicht geloset wirdet nach lute irer briefe, andere an des oder der stat in den rat geben und seczen, die dann auch globen und sweren sollen als die andern vor ine getan haben, und wie obgeschriben steet; wer auch das einer oder mer usser der gemeynde von todes wegen abegeen oder sich verhandelte, das er des rates verwiset oder selbs den off sagen worde, so sollen die zumffte uszer den der oder dieselben weren, andere an des oder der stat geben und benennen, die dann auch geloben und sweren sollen als die andern vor ine getan haben und wie obgeschriben steet, und sollen auch dieselben die in den rate usz den zünfften also an anderer stat gegeben und geseczt werden die zyte in dem rate bliben, so lange die an der stat sie gegeben sind solten bliben sin und solle Fridrich von Flerszheim ritter zu diser zyte amptmann zu Lutern und wer nach im des obgenanten unsers vettern oder seiner erben pfalczgraven by Reine amptmann zu Lutern sin wirdet, oder der dem das derselbe unser lieber vetter herczog Ludwig oder sein erben bevellen werdn solich vorgeschribn eyde anstat unsers lieben vettern herczog Ludwigs und seiner erben pfalczgraven by Rin geben den zwelffen des rates und auch den usz den zünfften die man nennet die gemaynde als vorgeschriben steet, wann und zu welicher zyte sich geburn wirdet, die eyde als vorgeschriben steet ze tunde. Item seczen und orden wir das hinfür zwen burgermaister nemlich ayner usz den zwelffen des rates und ainer usz der gemeynde sein sollen und sollen die zweliff einen uszer ine, und die gemaynde auch einen ausser ine zu burgermeistern kyesen, die zwen sollent eynander beholffen sein der statt sachen auszurichten und zu tunde als burgermeistern gebüret zu tunde und sollen die beide burgermeister geloben und sweren ir ampte getrulichn auszurichten und zu tunde als burgermeistern geburet zu tund eungeverlich, und den eyde sol in geben des obgenanten unsers lieben vetters herczog Ludwigs und siner erbn pfalczgraven by Rein amptman zu Lutern der zu yzten ist, derselbe amptman dann dem gediegen auch befelhen sol den burgermaistern gehorsam zu sin als von alter herkomen und gewondlich ist. Item auf das, daz das gericht zu Lutern offrecht und redlich gehalten und eynem iglichen dester ausrichtlicher recht gedihen und widerfaren moge, so seczen und ordenen wir, das ain schultheisse zu Lutern der zu zyten ist, off der ratstuben rechte besiczen solle und das by ime die zweliffe des rats die auch zu zyten sein das rechte besiczen und auch frage des schultheissen und rede und widerrede und was fur sie bracht wirdet, urteil und recht sprechen sollen und umb was sie nicht eyns oder einen merern teil machen wurden oder sich nicht verstunden, darumb sollen sie underweisung und rechte zu Spier holen da sie dann biszher rechte geholet han und was von den orteilen gefellet das sol den zweliffen des rats bliben als herkomen ist und sol auch dem schultheissen gefallen und bliben als auch von alter herkomen ist, darzu sol dem rate an cappunen und vischen gefallen und blieben als auch von alter herkomen ist alles ungeverlich. Item ordenen und seczen wir die wile die statt des heiligen Römischen richs ist, und der obgenant unser lieber vetter die in pfandeswise innehat, so sollen die frevel bussen oder penen es sey von worten oder wecken die nach gesecze und gewonheit der statt Lutern verbrochn werden, halb dem heiligen rich und unserm vettern und seinen erben pfalczgraven by Rine von des richs wegen so lange die statt Lutern von in nicht geloset wirdet und das ander halb teyl der stat und zu auszrichtting der gemaynen stadt sachen werden und gefallen und sollen ein amptmann und ein landschriber zu Lutern die zu zyten sind solich frevel verteidingn, und wo by die es bliebn lassen daby solle es bliben ane widerrede und intrag des rates und eins yglichen burgers zu Lutern, und solle dann ein lanndschriber der zu zyten ist das halbe tail und die statt das ander halbe tail innemen ane alle geverde. Item seczen und ordenen wir, das solich bussen die in den zünfften gesaczt sind, ir hantwerck antreffend, das daz redlich gehalten werde den zunfften bliben sollen zu der gemaynen zunffte notdurffte. Item auff das alle argwane den yemand zu den haben mochte die der stat gut jares innemen und auszgeben werdn abe sy und nyemand darinne in argem verdacht werde so seczen und orden wir das die, die der statt gut zu einer iglichen zyte innemen und ausgeben werden alle jare rechenunge von innemen und ausgeben tun sollen eygentlichen und undrscheidenlichn in gegenwurtikait des ganczen rates baide der zweliffer und der gemaynde und auch eins amptmans und landschribers zu Lutern die zu zyten sein werdent. Item off das dester grosser eyntrechtickait under den burgern zu Lutern bliben moge und kein burger daselbs an redliche ursache oder unverwonden des rechten angegriffen und gefenglich gehalten werde, so seczen und orden wir, das der rate noch die burgermaister samentlich oder sunderlich keynen burger zu Lutern angriffen oder gefenlichen halten sollent ane eins amptmans der ein amptman zu Lutern zu zyten sin wirdet, wissen willen und verhengnusse, es were dann das ayner mit rechte verurtailt und erwunden were oder den lypp mit ubeltat verwurcket hette, den solten die burgermeister und rate gefenglichen halten als sich dann nach gelegenhait der sachen gebuten wurde und ob einich zweifel oder swerickait der verstentnüsse in den artickeln diser ordenunge einem oder mer entstunden dieselben zweyfel oder swerickait zu lutern und zu ercleren, behallten wir dem obgenanten unserm lieben vettern herczog Ludwigen und sinen erbn pfalczgraven by Rine so dicke des not gescheen oder sich geburen wirdet on alle geverde, und des zu urkunde so haben wir herczog Otto obgenant unser furmunderschafft insigel an disen brief tun hencken. Der geben ist zu Haydelwerg off Donnerstag vor sandt Gallen des heiligen bitichgers (sic) tag in dem jare als man schreib nach Cristi geburte tusent vierhundet und vierczig jare. Und wannt wir wol mercken und versteen das soliche ordenunge redlichen und auch der statt Lutern und burgern und inwonern daselbs bequemlichen ist, und unser egenanter oheim herczog Ott solich ordnung mit beheltnuss derselben statt Lutern frihait gemacht hat, so haben wir die vorgemelte ordenunge wie die von worte zu worte hie vorgeschriben steet in allen stucken puncten und artickeln mit rechter wissen und gutem zytigem rate von Romischer kuniglicher macht volkomenheit bevestiget und confirmieret, bevestigen und confirmieren die in krafft disz brieves, doch uns und dem rich an der losung unvergriffenlich und seczen wollen und ordenen das soliche ordenunge furbasz zu ewigen zyten von allen burgern und inwonern zu Lutern die yetzund sind, oder hernach da sein werden, gehalten und darwidder nicht getan werden solle. Und gebieten auch dem rate der gemainde dem gediegen und allen burgern und inwonern zu Lutern, die yetzund sind und hernach da sin werden, das sie soliche ordenungen getrulichen halten und dawider nicht tun sullen so lieb in sey unser hulde und swere ungnad zu vermeyden, darzu und ob yemand dawider teten der solte als dicke das geschee zwainczig marck lötiges golts zu pene verfallen sein, die halb in unser kuniglich camer und das ander halb teil dem obgenantn Ludwign und seinen erben pfalczgraven by Rine so lange die statt Lutern von ine nit geloset wirt, nach lute der briefe die sie von Römischen keysern und kunigen unsern vorfarn loblicher gedechtnuss daruber hant unleslichen werden und gefallen sollen. Mit urkundt disz brieves, versigelt mit unserm kuniglichn anhangenden insigel. Der geben ist in der Newenstat an sand Jacobstag im snit anno domini etc. quadragesimo primo, unsers reichs in dem andern jare. Ad mandatum domini Regis Conradus praepositus Wiennensis cancellarius."

Chmel n. 329

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Chmel, Anh. n. CA-8, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1441-07-25_1_0_13_0_1_8_CA8
(Abgerufen am 28.03.2024).