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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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K. Friedrich bestätigt die Stiftung des Herzogs Ludwig von Baiern zu Ingolstadt.

"Wir Fridreich etc. bekennen etc. Wann wir von kuniglicher wirdigkeit und hohe darczu wir von schickung des almechtigen gots erkorn und erhohet sein billich günstig und geneigt sein zu furdern schuczen und schermen alles das zu lobe des almechtigen gottes und zu merung des gotsdinst, auch zu narung und aufhaltung armer und durfftiger kristenmenschen furgenomen ist und wirdet, und als nu der hochgeborn Ludwig der elter pfallczgrave bei Rin herczog in Beyern und graf zu Mortani etc. unser lieber oheim und fürste uns hat fürbringen lassen, wie das er wolbedachtlich, merckend und fursehend sey gewesen das alle ding durch den zeitlichen tod beslossen werden, und das im sein leste tag begynnen ze nähen auch gedacht hab das hail seiner seel und seiner vorvordern und nachkomen sele in gutiger andacht enczundet, dem almechtigen got und seiner hochgelobtistn wirdigistn muter Marie, der ewigen junckfrawen und allen rittern der hymel zu lob und eren, auch durch narung und aufenthallt armer dürftiger menschen ettlich stifftung getan hab, nemlich: unserer frawn pfarrkirchn zu Ingelstat, darinne er sein begrebnüss erwelt hat und haben will, darinn täglich vier gesungen mess und sechs gesprochen smess gestifft sind, und mer acht mesz die noch darinne gestifft sullen werden, darzu er das gelt auch beschaiden hat und sechzehen psallteristen den psallter stetigs tag und nacht mit lauter stym ze lesen, und ainen organisten, auch achczehen presencz täglich armenleutn die bei seinem grab petten sullen, auch ain procession all pfincztag mit unsers herrn fronleichnam und ein gesangen ambt darzu, siben ewig wanndelkerczen und vier ewige liecht, darzu ain new pfrünthauss daselbs zu Ingelstat, und darinne funfzehen pfrünt, funfzehen arm menschen und drey ewig mess in der cappell desselben pfrunthows, auch ainen jartag von aller priesterschafft in seinem lannd zwischen Tunaw und Lech jerlich zu Ingelstat an dem vierden sontag nach dem heiligen pfingstag zu begeen, alsdann derselb unser oheim solichs und wie er alle ordnung des gotsdiensts, ouch allen ornat und geczierde des heiligentumbs geseczt und geordnet in seinen stifftbriefen und gabbriefen von im daruber gegeben aigentlich begriffen hat, und hat uns derselb unser lieber oheim darauf underteniglich gepeten, das wir zu sterckung und vestigung solichs gotsdinsts unsern Römischen kuniglichen gewalt gnediclich geruchten zuwenden, auch solich obgemelt stifftung und ordnung zu bestetten und die benanten stifft und personen, darzu gehornd, auch ir leutt und guter die darczu kaufft sind, und furbass darzu kaufft werden in unsern und des richs gnad schucz und scherm ze nemen, des haben wir angesehn solich unsers oheims fleissige gebete daz die redlich und aufrehn sind, und darumb got zu vordrist und seiner hochgelobtisten muter Marie zu lob und zu eren, und zu sterckung kristenlichs glauben und merung des gotsdinsts, und uns als ainem obristen vogt und beschirmer der heiligen gemainen Römischn kirchen, und aller irer gelider gepurt, so haben wir mit rechter wissen und volkomenheit Römischer kuniglicher macht die obgenanten zwo stifft, mit namen unserer frawen pfarrkirchen zu Ingelstat, und das new pfrunthauss daselbs und alle ordnung und stifftung zu lob got dem almechtigen als oben gelautt hat bevestnet und bestett bevesten und bestetten die auch mit krafft des briefs, wir haben auch die obgenanten zwo stifft mit namen unser frawen pfarrkirchen zu Ingelstatt und daz new pfrunthass daselbs alle priesterschafft und geistlich person derselben zwayer stifft, auch ir pfleger uberreiter ambtleut, pawrsleut leutt und güter und zehenden, die sy yeczo haben, und furbas gewynnen ligents und varends wie das alles genant oder gehaissen mag sein in unser und des richs besunder gnad schucz und scherm genomen sy auch begnadet und gefreyet nemen begnaden und freyen auch mit wolbedachtem mute mit rate unserer und des richs fürsten edeln und getruen wissentlich mit krafft des briefes, also daz nyemant, wer oder in welichem wesen stat oder wirdigkait der wer, die obgenanten stiffte, noch die person in zugehorenden, gaistlich oder weltlich, an irm leib leuten gutern zehenden, noch an ir waid, wasser, wismad, holczmarck, noch anderm dem irem daz sy yecz haben, und furbas gewynnen getürr noch sull bekrencken, betruben, noch beswerren, weder mit stewrn schaczung diensten, schwarwercken, nachtselden futern gastung raisen, noch andern aufsaczen und beswerungen, wie die genant mochten sein; sunderlich was hofmarck, dorgericht oder gerichtnuss, uber das stifft guter oder ander guter hetten oder gewunnen, daz sy dabei auch unbekrenckt beleiben und in darein nicht gegriffn werde, weder von fursten hern noch irn vogten pflegern richtern ambtleuten schergen noch sunst anders yemant, dann ausgenommen die drey sachen, die an das leben rüren, da sol der leib der schedlichen menschen in das lanndgericht ausz irn hofmarcktn dorffgerichtn und gerichten geantwurt werden, und das gut darinne beleiben, auch was manlehen, oder andre lehen oder vogtei sy hietten oder furbass uberkömen, daz sy dabei auch gerubiclich beleiben und gehalten werden in aller der mass und rechtn als sy dann an sy komen sind, und wellen auch mit disem gegenwurtign brief aller und yeder stuck ordnung und stifftung, und derselben lautt und innhalt genugsamklich hie inn begriffen sein, ob auch der ains, oder mer, von ir selbs natur rechtens und aigenschafft wegen nämlichere begreiffungen und aussprechung ayschten und begerten. - Und darauf gebieten wir mit rechter wissen und volkomenhait Romischer kuniglicher macht, allen und iglichen fürsten, geistlichen und weltlichen, grafen fryen edeln rittern knechten und ambtleuten burgermeistern raten und gemainden aller und iglicher stete marckte und dorffere, und sunst allen andern unsern und des richs undertanen und getruen ernstlich und vesticlich in krafft des briefs, und mainen seczen und wellen, daz sy die obgenanten stifft, auch geistlich und weltlich person, die darzu gehorn, auch ir leutt und guter der obgeschriben gnaden und freihait, und auch aller ander recht geseczt und freyhait, so dann sy und all ander kirchen gotshewser und person geistlich und weltlich auch ire lewt guter und zehende von bäbstlichen und kaiserlichen geseczten haben fürbass mer gerubiclichen geprauchen geniessen und dabei beleiben lassen, und sy daran nicht hinndern irren noch bekrencken, noch des yemant anderm gestatten, sunder sy dabei von unsern und des richs wegen vesticlich schuczen und schermen sullen als lieb in sey unser und des richs swäre ungnad zu vermeyden, und daruber seczen wir zu peen zwayhundert marck lotiges golcz, die ain yglicher der dawider tät, als offt das beschech verfallen sein sol, halb in unser und des richs camer, und halb den egenanten stifften unlesslich zu beczalen. Mit urkunt des briefs versigelt mit unserm kuniglichen grossern anhangenden insigel. - Geben zu der newnstat nach Cristi gepurde vierczehenhundert jar und darnach in dem aynnundvierczigisten jare an pfincztag nach sant Paulstag Conversionis unsers reichs im ersten jare. Item dux Ludwicus senior recepit istud privilegium dupliciter in una forma et eadem data quo supra."

Chmel n. 209

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Empfohlene Zitierweise

Chmel, Anh. n. CA-3, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1441-01-26_1_0_13_0_1_3_CA3
(Abgerufen am 29.03.2024).