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Chmel, Regesta Friderici

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K. Friedrich setzt den Grafen Gerhard zu Seyn als kaiserlichen Commissär ein, um die bey den westphälischen Gerichten eingerissenen Missbräuche abzustellen.

"- uns ist angelangt, wie sich an dem heimlichen westvelischen gerichten vil und manigerlay irrung und unordnung begeben, daz die zu zeiten als sich nach rechtlicher ordnung gepürt nit gehalten, dadurch die partheyen beswert werden, und deshalben iren zugang solich unordnung und beswerung fürzukomen an denselben enden zu suchen nit wissen. Wann nu uns als Römischem kayser darein zu sehen und solhs zu fürkomen gepürt und zusteet. Darumb so emphelhen wir dir von Römischer kaiserlicher macht geben dir auch hiemit gantzen vollen gewalt mit disem briefe ernstlich gebietende, daz dw an unserer stat von unser und des heiligen reichs wegen und als unser und des heiligen reichs stathalter biz auf unser ferrer geschefft und widerruffen darob seiest schaffest ordnest und bestellest und aufsehen habest, damit die gemelten heymlichen westvelischen gericht in iren ordnungen und gesaczten wesen gehalten und nyeman daran beswert oder ubergriffen werde und ob yemand wider ordnung desselben gerichts beswert oder in ander unbillich weg damit gehandelt und dw deshalb angelangt wurdest, alsdann nach deinem gutbeduncken und herkömen desselben gerichts gemein capitelstag an gewondlich zimlich steet seczest und alle und yglich stulhern, freygrefen und schöffen so sich darczu zu ervordern gebürn, und ob einicher parthey so sachenhalb dieselben heimlichen gericht berürend und sich daran zu rechtvertigen gepürn darczu zu verkunden notturft sein wurde den auch verkündest und alsdan die selben sachen und partheyn nach ordnung und saczung desselben gerichts eigentlich und nach notturft verhörest und als du die erfinden werdest, ferrer darinn hanndelst und tust, damit die gerechtikeit gefürdert und einich parthey in unbillich wege versert auch nit not sein werde, uns deshalb in clagweise anzulangen. Doch daz unser kaiserlich oberkait gerichtszwang gebott und geschefft nit versert noch belaidigt werde in einich weise, dann wir die hierinn gancz ausgeslossen und gesundert habn wellen, darnach wisse dich zu richten und tust auch daran unser ernstlich meynung und gut gevallen ..."

Überlieferung/Literatur

Q. 89.Gedr. Tross, z. Gesch. d. Femger. (1826) p. 56.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

Chmel n. 5247, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1467-11-16_1_0_13_0_0_5246_5247
(Abgerufen am 25.04.2024).