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Chmel, Regesta Friderici

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K. Friedrich erlässt einen Gerichtsbrief über den vom Bischof Ulrich von Passau, als kaiserlichen Kammergerichts-Vorsitzer, erlassenen Spruch, in Betreff der Erbschaft des in Frankreich verstorbenen Hanns von Frawnberg.

"Als zwischen den edeln und unsern und des reichs lieben getrewen Sigmunden von Frawnberg zum Hag zu Prunn an ainem und Partzivalen und Lienharten von Aichperg gebruedern zum Mose am andern teiln von wegen weilent Hansen von Frawnberg so zu Frankckenreich mit tod abgangen ist, verlassen erbe habe und gut, darczu die benanten Aichperger als seiner swester sune rechten und nechsten erben zu sein und Sigmund von Frawnberg in craft seins geschefts, so im weilent der benant Hans getan haben sol, gerechtikeit zu haben vermeinen deszhalben sy gegeneinander in irrung zwitrecht und spenne gewesen und ettlicher mass vor uns und unserm camergericht in recht gestanden sein. Daz der erwirdig Ulrich bischove zu Passaw unser furste gevatter Romischer canczler und lieber andechtiger als unser keiserlicher camerrichter an unserer stat und von unsern wegen die egenanten partheyen nemlich den edlen unsern und des reichs lieben getrewen Hansen von Frawnberg hern zum Hage zu Prunn als volmechtigen anwalt und in namen des vorgenanten Sigmunds seines suns und der yeczgenanten Partzival von Aichperger von wegn sein selbs und als volmechtiger anwalt des egenanten Lienharts seins bruders zu vermeidung ferrer unrate unwille und unfruntschaft auch cossten und schaden so deszhalb zwischen ine erwachsen und ergangen hette sein mögen, solicher egemelter irer spenne irrung und szwitrecht miteinander gütlich zu verainen zu vertragen und zu berichtten understanden die er aber nach dem die benanten beide geslechte und partheien vormals gegeneinander in gutem willen und fruntschaft gewesen und herkomen sein, sy ferrer dabey zu behalten zu berichtten und zu vereynen in anderwege und fuege dann durch besliessung eins heyrats zwischen inen fürgenomen nicht hat finden mögen die er auch also zwischen ine gesucht erfunden und sy beiderseitt mit irem guten willen und wissen vereinet und berichttet hat in mass hernachgeschriben stett. Nemlich daz die egenantn Aichperger dem yeczgenanten Sigmunden under den zweien weilent Gebharts von Aichperg töchtern eine, welche dem benantn Sigmunden under in gevellig sein und er benennen wirdet zu der heiligen ee vermaheln und verheyratten die alszdann zu heyratgutt fünfzehenhundert guldein Reinisch für ir veterlich erbgut und gerechtikeit zu im bringen damit aufgeweiset und nach dem landsrechten in Nidern Beirn mit heyratgut widerlegung und morgengab gehandelt und gehalten und darczu derselben tochter zu der er sich zu heyratten in willen begeben wirdet auf und nach innhalt der teidinge und verschreibung vormals zu Regenspurg zwischen den Eychpergern und den gemelten töchtern begriffen sunst alle ander ir erblich gerechtikeit und anfelle vorbehalten sein und davon nicht gesundert, sonder der obgenant Sigmund von Frawnberg sol auch in ainem moneid dem nechsten nach datum disz briefs schiristkünftig den egenanten Aichpergern benennen und verkünden zu welher obgenanten töchter einer er sich verheyratten und vermeheln welle und so das beschicht alszdann darnach hiezwischen und sand Jorgentag nach schiristkünftig darüber nottürftig und gewondlich heyratbrief geverttigt werden. Darauf und da entgegen hat der obgenant Hans von Frawnberg anstat und als volmechtiger anwalt des egenanten Sigmunds seins sons das vorberürt geschäft gancz fallen lassen und sich des und aller gerechtikeit so derselb sein sone an des yeczgenanten weilent Hansen von Frawnberg verlassen habe und gut vermeint gehabt haben vor dem obgenanten unserm lieben fürsten und gevattern gancz verczigen und begeben und im darczu alle und yglich brief und gerechtikeit, so er uber das gemelt geschefft gehabt und erlangt hat gancz ubergegeben und eingeantwortt, daz die ferrer auf die yeczgemelt teyding den egenanten Aichpergern von im uberantwortt und eingegeben werden, die er in auch zu irn handen und gwaltsam ubergebn und eingeantwortt hat und dieselbn Aichperger alszdann solichs geschefts und des vorgenanten Sigmunds von Frawnberg halb gancz unverhindert bey irer obgeschriben erblichen gerechtikeit bleiben und das einnemen innhaben nuczen niessen und gebrauchen sollen und mugen doch darin ausgenomen was brief dem benanten Sigmunden von Freiberg von weilent dem egenanten Hansen von Frawnberg worden sein, und er yecz zu seinen handen und gwaltsam innhat, die sollen im bleiben und er sich der geprauchn und geniessen on der vorgenanten Aichperger irrung und verhindrung. Die vorgenanten von Aichperg sollen auch dem gemelten Sigmunden von Frawnberg umb solich absten des egemelten geschefts uber disz vorberürt teyding zu bessrung und ergeczung als für ein verlorns gelt tausent guldein Reinisch nemlich drewhundert guldein auf sand Michelstag schiristkunftig drewhundert darnach von sand Michelstag uber ein jar und dann die ubringen vierhundert guldein darnach aber auf sand Michelstag uber ein jar alle zil und tag nach einander komend und schiristkünfitg on allen iren cossten und schaden auch on alle ander irrung eintrag und verhindrung und zu yeden zilen vierczehen tag vor oder nach ungeverlich gen Regenspurg in die stat trewlich geben und bezalen, und der benant Sigmund alszdann dieselben Aichperger zu yeden bezalten zilen und umb die bezalten summe nach notturft quittirn und in des quittuntbrief gebn und damit aller und yeder unwille auch gericht und recht und darczu alle costen und schaden ob und wo sy die der gemelten sachenhalb gegeneinander gehabt gesucht gepraucht gelitten und empfangen hetten gancz und gar tod abe und gefallen sein und daruber von deheinem teile gegen dem andern ferrer nicht furgenomen gepraucht oder geübt werden in einich weise, sonder auch darauf der gemelten sachenhalb gegen und miteinander als obgemelt ist gancz und gar gericht geslicht und geeint sein. Daz auch beid obgenant partheien und ir anwelt für sich und all ir erben dem yeczgenanten unserm lieben fürsten und gevattern stett und vesst zu halten dabey zu beleiben zu volfüren und dawider nit zu tun oder yemand von iren wegen zu tun schaffen oder gestatten bey iren handgebenden trewn gelobt und versprochen haben. Wo aber einich parthey hiewieder tett und solichs obgemelt ist nit hielt volzug oder dem nachkeme die sol umb solichs pen und puss nemlich hundert marck lotigs goldes halb in unser kamer und den andern halbn teil der andern partheien gegen der disz teiding und berechtung nit volczogen oder verbrochen wer unablesslich zu bezalen verfallen sein und an die mit recht oder gutlicheit ervordert und einbracht werden on alle auszug und widerrede alles getreulich und ungeverlich. Mit urkunde - sub sigillo imperiali appendente."

Überlieferung/Literatur

Q. 63.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

Chmel n. 4871, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1467-01-15_1_0_13_0_0_4870_4871
(Abgerufen am 20.04.2024).