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RI XII Albrecht II. (1438-1439) - RI XII

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Instruktion (Magister Dr. Tilmans Johel von Linz) für die nichtgenannten kurfürstlichen Gesandten zu Kg. Albrecht, derzufolge die Gesandtschaft 1. ihr Beglaubigungsschreiben überreichen solle; 2. die Wahlanzeige (h) aushändigen solle; 3. um die Privilegienbestätigung für die Kurfürsten nachsuchen solle; 4. das Problem des Kirchenstreites vorbringen solle; 5. vorbringen müsse, da es früher ungebührliche Privilegienerteilungen gegeben habe, daß Privilegienbestätigungen durch den König nur nach Beratung mit den Kurfürsten und anderen guten Freunden vorgenommen werden sollten; 6. darauf dringen solle, daß Geschenke und Verpfändungen in Italien und Welschen landen widerrufen werden und bi dem heiligen rich blibe, das im dann billichen zugehoren sal; 7. vorstellig werden solle, daß es zwischen dem Kg. und dem EB. von Köln als einem Hzg. von Westfalen zu einer Verabredung hinsichtlich der Bestellung und Aufrechterhaltung der heimlichen Gerichte in Westfalen kommen könne; 8. wegen der Besetzung des Hofgerichts vorsprechen solle; 9. 10. 11. mit dem Kg. über dessen Schutz- und Friedensaufgaben, insbesondere über die Landfriedenssicherung, sprechen solle; 12. den König ersuchen solle, für die Fragen der Landgerichte und anderen Gerichte sowie der Münze einen Tag einzuberufen bzw. die Vorschläge von Frankfurt (Dezember 1434) und Eger (Juli 1437) in dieser Hinsicht aufzugreifen; 13. darauf dringen solle, daß der unglaub zu Behmen hingelegt werde und der Cristenglaub blibe; 14. den König bitten solle, daß die Reichskanzlei mit einem erbern wisen gelerten dutschgeboren prelaten bestalt werde. Undatiert.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift (Pap., 15. Jh.) im Staatsarchiv Dresden (Loc. 4369 A, Verhandlungen mit dem Papst, fol. 85r‒86r) mit der Überschrift: Referenda ad regem electum pro parte electorum imperii. Drucke: Altmann, Die Wahl Albrechts II. 97 ff., Anhang n. 12; RTA 13, 93 ff., n. 38. Lit: Droysen, Geschichte der Preußischen Politik21, 436, Anm. 1 und 438; Altmann a. a. O. 63 ff.

Kommentar

Verfasser der Instruktion war nach dem Beschluß der kurfürstlichen Räte von März 18 (vgl. bei i) Magister Tilman Johel (Item auch ist geratslaget, das man alle puncte und artikel, die man an den kunig brengen und werbin solle, hie zu Frangfurt, begriffen sal; und hat meister Tilemann zugesagt, das er tun und iglichem kurfurstin ein zeichnisse davon gebin will. Siehe RTA 13, 92, n. 36, Zeile 21 ff.). Aus dem Datum dieses Beschlusses und dem Datum des Beglaubigungsschreibens der Kurfürsten für ihre Gesandten zu Kg. Albrecht (März 20, siehe RTA 13, 93, Anm. 2) ergibt sich auch die Zuweisung obiger Instruktion zu März 18‒20. Im Zusammenhang damit steht auch die Aufzeichnung eines Ungenannten über die Verhandlungen der zur Königswahl in Frankfurt versammelten Kurfürsten (betreffend die von dem Gewählten ihnen zu gewährenden Zugeständnisse, die Konstituierung eines Kurvereines, die Bestellung eines Reichsvikars und die Abordnung einer Gesandtschaft an den König sowie über die friedliche Beilegung der Streitigkeiten des Gfen. Michael von Wertheim und die Abreise einzelner Kurfürsten aus Frankfurt) im Staatsarchiv Nürnberg (siehe RTA 13, 95 ff., n. 39, zu März 20). Zur Gesandtschaft selbst ist zu bemerken, daß jeder Kurfürst zwei Gesandte abordnete; unter den insgesamt 12 Gesandten zu Albrecht befanden sich jedenfalls Magister Ludwig von Ast als Gesandter des Pfalzgf. Otto, Kaspar von Schönberg als Gesandter Hzg. Friedrichs II. von Sachsen, wahrscheinlich Hans von Parsberg und Peter von Helburck als Gesandte des Mkgf. Friedrich von Brandenburg, der Kanzler Dr. Heinrich Leubing und Konrad Schenk von Erbach als Gesandte des EB. von Mainz und Magister Dr. Tilmann Johel von Linz als Gesandter des EB. von Köln; die Gesandten des EB. von Trier sind nicht namentlich bekannt (vgl. dazu RTA 13, 21). Die Gesandtschaft traf am 23. April in Wien ein. Vgl. dazu auch oben bei f das pfälzische Regierungsprogramm.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XII n. j, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1438-03-20_1_0_12_1_0_10_j
(Abgerufen am 28.03.2024).