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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. antwortet dem edlen Ulrich von Rosenberg mit großem Bedauern auf dessen Bericht, dass die Fürsten und das [Reichs-]Heer aus Böhmen (z Czech) abgerückt sind.2 Er ist bereits durch die Fürsten und den Kardinal[-Legaten Julian Cesarini] persönlich darüber informiert worden (a ač jsú kniežata i cardinal zde u nás byli a nás sěm i tam zpravili) und sie alle haben ihm nicht erklären können, warum sie Böhmen verlassen haben, ohne in Not geraten zu sein (však žádný nás toho právě nemohl zpraviti, než že sě sami tomu divie, kterak nebo proč sú vyjeli z země, nemajíc žádné núze). Ulrich dürfte also in seinem Schreiben richtig vermuten haben, dass dies wegen der Sünden der Katholiken geschehen ist (protož jakož sám píšeš v svém listu, tehdy nenie, než pro naše hřiechy). S. will jedoch [den Kampf gegen die Hussiten] nicht aufgeben, sondern die Kriegskampagne wieder aufnehmen, und hat zu diesem Zweck einen Tag in Frankfurt (do Franckfurta) für den kommenden 16. Oktober angesetzt. Er selbst will aber bereits heute Richtung Augsburg (do Augspurka) und Feldkirch (do Feltkirchu) aufbrechen und, falls er sich mit dem [Herzog] von Mailand [Philipp Maria Visconti] (s Melanskym) einigen kann, über das Gebirge in die Lombardei (do Lampart) weiterziehen. Wenn dies gelingt, wird er, S. lediglich einen seiner Räte nach Frankfurt abordnen; wenn er sich aber mit dem [Herzog] von Mailand nicht einigen kann wird er persönlich nach Frankfurt kommen. S. versichert Ulrich, dass er ihn als seinen lieben Getreuen keinesfalls im Stich lassen wird (než chutně věz, že tě bohdá vždy nenecháme jako věrného našeho milého). Was Pilsen anbelangt (o Plzny), hat er, S. dessen Angelegenheiten so erledigt, dass die Pilsner [Gesandten] zufrieden vom Hof abgereist sind. Hinsichtlich der Stadt Budweis (o Budyeyowicze) hat S. an seinen [Schwieger-]Sohn [Herzog Albrecht V. von Österreich] geschrieben und diesen aufgefordert, die Stadt zu unterstützen (také sme psali synu našemu, aby také tu přihlédl);3 S. selbst möchte den Budweisern nach Möglichkeit ebenfalls helfen (a což my jim také móžem pomoci, to rádi učiníme). Schließlich fordert S. Ulrich auf, ihm alle neuen Nachrichten zukommen zu lassen.

Originaldatierung:
den swateho Augustina
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum domini regis Caspar Slik. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Nobili Vlrico de Rozemberg fideli nostro dilecto.

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. tsch. litterae clausae mit Spuren eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels (die Papieroblate liegt bei), in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 311 (A). – Kop. tsch.: einfache Abschrift aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand Palacký František, Inv. Nr. 306, Kart. 8, sub dato (B).

Ed.: I, S. 34, Nr. 39; LOR I, S. 127‒128, Nr. 188.

Reg.: Palacky, Urkundliche Beiträge, II, S. 245, Nr. 767 (dt.); RI XI, Nr. 8818.

Lit.: Schmidt, Südböhmen, S. 335–336; Bartoš, České dějiny, II/8, S. 93, Anm. 56; Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 464, Anm. 394; ders., Hussitische Revolution, III, S. 1523, Anm. 137; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 165; Čornej, Velké dějiny, V, S. 557.

Anmerkungen

  1. 1Das Jahr ergibt sich aus dem historischen Kontext.
  2. 2Der von S. erwähnte Brief Ulrichs ist ein Dep.
  3. 3Siehe das Dep., Reg. Nr. 145.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 146, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f75f33c6-c258-47ef-a2c2-6711f64b4188
(Abgerufen am 29.03.2024).