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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. ‒ der anführt: der strenge Nikolaus [I.] von Lobkowitz (strenuus Nicolaus de Lobkovitz) ist vor ihm erschienen und hat angezeigt, dass er vormals bestimmte Zinse sowie Dörfer aus den Gütern des Klosters [der Kreuzherren vom Heiligen Grab] in Zderaz (Zderasii), der [Zisterzienser-]Klöster Sedletz (Sedlicz), Königsaal (Aulae Regiae) und Ossegg (Ossek), der [Benediktiner-]Klöster Ostrov (Ostrow) und Kladrau (Kladrub) und des slawischen [Benediktiner-]Klosters [Emmaus in der Prager Neustadt] (Slavorum) gekauft, Schuldforderungen besessen, die Zinse eine Zeit lang eingehoben und darüber Urkk. (litteras authenticas) der Äbte, Konvente und Klöster besessen hat ‒ bestätigt (ratificamus, approbamus, confirmamus) mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat seiner Barone, Edlen (procerum) und Getreuen sowie mit rechtem Wissen (de caetero [!] nostra scientia) Nikolaus [I.] von Lobkowitz und dessen Erben auf dessen Bitten und in Ansehung von dessen in der Vergangenheit geleisteten und künftig zu leistenden Diensten alle Zinse, Dörfer und Forderungen, die Nikolaus von genannten Klöstern innehat, sowie alle von den Äbten und Konventen dieser Klöster darüber ausgestellten Urkk.1 in omnibus suis clausulis, punctis et articulis, prout de verbo ad verbum sonant, als ob sie wörtlich inseriert wären. Er verbietet (inhibentes) allen Baronen, Edlen und namentlich dem Unterkämmerer des Kg.reichs Böhmen sowie anderen seinen Amtleuten unter Androhung seiner Ungnade, Nikolaus und dessen Erben bei der Ausübung von deren Rechten über die Zinse, Dörfer und Forderungen zu behindern, sondern gebietet, sie vielmehr dabei zu unterstützen (nach Kop.).

Originaldatierung:
dominica qua cantatur Laetare
Kanzleivermerke:
KV: […] Franciscus praepositus Boleslaviensis (nach Druck).2

Überlieferung/Literatur

Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. ‒ Kop. lat.: Abschriften aus dem 18. Jh. in SOA Třeboň, Bestand Velkostatek Sedlec u Kutné Hory, Buch Muz. Chrud. 1 N 6, pag. 116–118 (B); in KNM Praha, Sign. VI F 32, pag. 133 (C) und Sign. VIII A 6, pag. 48 (D). ‒ Altes Reg.: tsch. Regg. in den Abschriften vom Register der verpfändeten Kammergüter aus dem Jahr 1454 in den Hdss. aus dem 16. Jh. in NA Praha, Bestand ČDK, Sign. RKP 2450, Buch Nr. 148, pag. 9–10 (E) und in NK ČR Praha, Sign. XVII A 15, pag. 15 (F).

Ed.: Paprocký, Diadochus, II/1, S. 123–124 (wahrscheinlich nach Orig.).

Reg.: I, S. 499, Nr. 24 (Abdruck von F); RI XI, Nr. 4469 (nach ); Sedláček, Zbytky register, S. 141, Nr. 996 (tsch.; nach Paprocký).

Lit.: Sedláček, O prvotním sídle, S. 69; Panáček, Mikuláš Chudý, S. 38‒40.

Kommentar

In allen bisherigen Regg. wird die Urk. als Verpfändungsurk. S.s angesehen, obwohl es sich de facto um eine Konfirmationsurk. handelt. Die in der Literatur angeführte irrtümliche Vermutung, dass Nikolaus für eine bestimmte Summe die Güter einzelner Klöster unter seinen Schutz genommen hat, hängt von Paprockýs Kommentar zum Abdruck der Urk. ab.

Aus dem Register der verpfändeten Kammergüter aus den Jahren1453/54 geht hervor, dass diese Urk. in den kgl.en Registerbüchern eingetragen und von Nikolaus [II.] von Lobkowitz der Kommission vorgelegt wurde. Dessen Bruder Johann von Lobkowitz legte der Kommission eine andere für beider Vater Nikolaus [I.] von Lobkowitz ausgestellte Konfirmationsurk. S.s vor,3 die ähnlichen Inhalts gewesen sein könnte, aber mit dem Majestätssiegel besiegelt wurde. S. bestätigte mit beiden Urkk. höchstwahrscheinlich dieselben Urkk. von einzelnen Klöstern (vgl. Anm. 1).

Anmerkungen

  1. 1Die erwähnten Urkk. konnten nicht nachgesucht werden. Teilweise wurden sie vielleicht im Register der verpfändeten Kammergüter aus dem Jahr 1454 erfasst ( II, S. 460, Nr. 568), in dem die Urkk. von Sedletz und Ostrov enthalten sind.
  2. 2Der offensichtlich unvollständige KV wurde nach dem Druck von Paprocký ergänzt.
  3. 3 II, S. 460, Nr. 568.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 41, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f6558087-b92a-4c31-ace2-44f5af4773fd
(Abgerufen am 19.03.2024).