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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. führt an, dass die Ritterschaft in Deutschland (in Dutschen landen) viel Zwang erleidet (vil tzwang leydet), in ihren Rechten von manchen Leuten beeinträchtigt wird und daher einer Abstellung dieses Unrechts sehr bedarf. Die Ritter hätten sich mit ihrer Bitte um Unterstützung sehr gerne an ihn, S. gewandt, wenn er sich nicht wegen anderer dringender Angelegenheiten (geschefte wegen, die wir furhanden haben) zu weit entfernt (zu verr) aufgehalten hätte und daher unerreichbar gewesen wäre. Deswegen bevollmächtigt er (geben wir volle macht und gewalt […] und gunnen) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat die Ritterschaft überall in Deutschland (in Dutschen landen), sich nach ihrem eigenen Gutdünken zum Schutze ihrer Rechte zu verbinden und Städte sowie Reichstädte in ihren Bund aufzunehmen, ohne jedoch ihn und seine Nachfolger als römische Kgg. (uns und unsere nachkommen an dem Heiligen Römischen rich) zu schädigen (nach Kop.). Arenga: Sintdemmal uns der almechtige got von siner gotlicher schickung dorczu gerüfet hat, als wir gentzlich hoffen, dem heiligen Romischen rich furzusein und einem iglichen unserm und des richs undertan zu widerfaren lassen und bey sinem ordenlichem wesen zu beliben, als billich ist, so ist doch unser betrachtung nicht klein doruf gewant, wie unser und desselben richs ritterschaft, damit der adel bestatt ist, also versorget werde, das er bestee und nicht czerrutt, zurstöret oder also gedrungen seÿ an sinen rechten, sunder das er bij unsern czeiten an sinem wesen glucklich und seliclich belibe und ufneme (nach Kop.).

Originaldatierung:
am nehsten sontage vor des Heiligen Creutzs tage Exaltacionis, XXXVI – 12 – 3

Überlieferung/Literatur

Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert.1 ‒ Kop. dt.: Registereintrag in RR G, fol. 179r‒179v (alt: 158r–158v) (B; Siegelankündigung für Majestätssiegel); Insert in dem auf Bitten Erkingers von Seinsheim ausgestellten Vidimus des Bürgermeisters und Stadtrats zu Schweinfurt vom 1. Oktober 1426 in SOA Třeboň, Zweigstelle Český Krumlov, Bestand RA Schwarzenberků Hluboká nad Vltavou, Urkk., ohne Sign. (C); zwei Abschriften aus dem 18. Jh. und eine Abschrift aus dem 19. Jh. im StA Nürnberg, Bestand Archiv Fürsten von Schwarzenberg, Urk. Nr. 143 (D, E und F).2 ‒ Altes Reg.: dt. Kurzreg. in den Regg. zu Erkinger von Seinsheim aus dem 19. Jh. in SOA Třeboň, Zweigstelle Český Krumlov, Bestand RA Schwarzenberků Hluboká nad Vltavou, Akten, Fasc. 277, Nr. 18 (G).

Ed.: Copia etlicher der vornembsten Privilegien (1646), S. 5–6; Lünig, Reichsarchiv, XII, S. 21–22; Burgermeister, Codex diplomaticus equestris, I/1, S. 30–31; Dumont – Rousset de Missy u. a., Supplement au corps universel, I/2, S. 347–348, Nr. 202; Würdtwein, Nova subsidia diplomatica, XI, S. 83–84 (mit falscher Jahreszahl 1424); RTA VIII, S. 219–220, Nr. 181 (nach Orig.).

Reg.: Georgisch, Regesta chronologico-diplomatica, II, Sp. 984, Nr. 28 (lat.); Aschbach, Geschichte, III, S. 444 (dt.); RI XI, Nr. 5246 (nach Orig.).

Lit.: Aschbach, Geschichte, III, S. 156–157; Roth, Reichsritterschaft, I, S. 618; Lang, Geschichte des bairischen Herzogs, S. 115; Würdinger, Kriegsgeschichte von Bayern, I, S. 220, Anm. 1; Landau, Rittergesellschaften in Hessen, S. 11; Bezold, Sigmund, I, S. 98, Anm. 3; Hoensch, Sigismund, S. 306‒307; Wefers, System, S. 108‒109.

Anmerkungen

  1. 1Nach RTA VIII, S. 219–220, Nr. 181, und RI XI, Nr. 5246, wurde die Orig.-Urk. am Ende des 19. Jh.s im Königlich Bayerischen Allgemeinen Reichsarchiv zu München aufbewahrt. Der heutige Aufbewahrungsort konnte nicht festgestellt werden.
  2. 2Bis zum Jahr 2012 in SOA Třeboň, Zweigstelle Český Krumlov, Bestand Velkostatek Schwarzenberg, aufbewahrt ‒ siehe dazu die Aufnahmekriterien in der Einleitung dieses Bandes.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 66, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e3de2b63-063d-4090-9daa-24a8e67d9b08
(Abgerufen am 28.03.2024).