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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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K. S. – der anführt, dass er dem Bistum Würzburg zu dessen [finanzieller] Wiederherstellung im Interesse des Reichs und der Böhmischen Krone (umb widerbrengung des loblichen stiffts zu Wurczpurg, der so sichticlich und kummerlich undergeet und zutrennet wirdet und ouch umb sunderlicher notdurft und sache willen des heiligen richs und der cron zu Behem) durch seine ksl.e Urk. mit dem Majestätssiegel (unsere keiserliche maiestat brive) das Recht gewährt hat, zusätzlich zu den alten zu Wasser und zu Land durch das genannte Bistum einzuhebenden Zöllen noch einen rheinischen Gulden von jedem Fuder Wein zu fordern,3 und dass er demselben Bistum wegen dessen Verschuldung (anligende swere schulde) und angesichts der von Bischof Johann [II.] von Würzburg (der erwirdige unser furste und lieber andechtiger Johanns bischoff desselben stiffts zu Wurczburg) geleisteten treuen Dienste sowie in Erwägung dessen, dass dieses Bistum ein wichtiges Glied des Reiches ist (ein mercklich glidt […] des heiligen Romischen richs), die Einhebung von drei Viertel dieses neuen Zolles ebenso urkundlich eingeräumt hat4 (ouch nach laut unsers briffs daruber gegeben) – bestimmt (bevehlen und geben), dass das verbliebene, S. zustehende Viertel dieses neuen Zolles seinem Rat Erkinger von Seinsheim (dem edeln Erkinger hern zu Swarczenberg und von Sawnszheim, unserm rat) und dessen Erben als Ersatz für deren Aufwendungen und Forderungen zufallen soll, nachdem Erkinger ihm, S. alle Schuldbriefe nach Quittung zurückgestellt hat (darumb er uns dann quittiret und alle briffe widergeben hat). Erkinger und seine Erben sollen den vierten Teil des Zolls ohne jedes Hindernis im ausgewiesenen Ausmaß (in aller masze, als wir den uszgeseczt und gemacht haben) für acht Jahre vom 22. Februar 1438 an (von sand Peters tag ad cathedram nechstkumftig) einheben und nach deren Willen verwenden (wenden und keren, nuczen und nyssen nach irem besten nucz und fromen), wobei der K. oder seine Nachfolger diese Erteilung innerhalb der genannten Frist keineswegs widerrufen, sondern den Bischof, dessen Nachfolger, das Hochstift, Erkinger und dessen Erben bei diesem Recht beschützen sollen (dabey hanthaben, schuczen und schirmen). Deswegen setzt S. mit ksl.er Macht fest (seczen und machen wir von keiserlicher gewalt), dass der entsprechende Zoll weder dem Bischof und dessen Nachfolgern, noch Erkinger und dessen Erben vorenthalten werden darf (nymands solchs czolls erlassen sollen), außer nach beiderseitiger Vereinbarung (sie weren dann sein beiderseit mit gutem willen vereynt und uberkomen). Schließlich gebietet S. den beiden Parteien, die Zollstätten nach Bedarf mit einer entsprechenden Anzahl an Zolleinnehmern, Schreibern und anderen Amtsträgern (zollnern, schreibern und andern leuten), die einen Eid vor jeglicher Partei schwören sollen (doruff in dieselben zolner und schreiber glouben und sweren sullen, yetweder partey mit iren anczale zugewarten und was sich dorinn geburt zu tun), so zu besetzen, damit alles einmütig geschieht und keine Partei der anderen Eingriff tut (nach Kop.).

Originaldatierung:
an des Heiligen Creutz tag Exaltacionis,2 51 – 27 – 18 – 5

Überlieferung/Literatur

Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert.5 ‒ Kop. dt.: Registereintrag in HHStA Wien, RR L, fol. 50r–50v (alt: 51r–51v) (B);6 Vidimus des Bischofs Leonhard von Passau vom 4. Juli 1443 (zusätzlich beglaubigt durch einen öffentlichen Notar) für Hermann, Michael, Hans, Sigismund, Erkinger, Ulrich und Jost von Seinsheim und zu Schwarzenberg, die Söhne Erkingers (Siegelankündigung für Majestätssiegel), im StA Nürnberg, Bestand Archiv Fürsten von Schwarzenberg, Urk. Nr. 234 (C);7 zwei einfache Abschriften desselben Vidimus aus dem 17. Jh. ebd. beigelegt (D und E). ‒ Altes Reg.: dt. Kurzreg. in den Regg. zu Erkinger von Seinsheim aus dem 19. Jh. in SOA Třeboň, Zweigstelle Český Krumlov, Bestand RA Schwarzenberků Hluboká nad Vltavou, Akten, Fasc. 277, Nr. 33 (F).

Reg.: RI XI, Nr. 12086.

Lit.: Stoll, Erkinger, S. 91.

Kommentar

Die Urkk. vom 8. (Reg. Nr. 226) und 14. September stimmen mit den Urkk. vom 3. September 1422 überein, durch die S. dem Bistum zu Würzburg einen rheinischen Gulden von jedem Fuder Wein und acht Pfennige von jedem Malter Getreide auf zehn Jahre erteilte.8 Der erhobene Zoll wurde dann dementsprechend unter dem Bischof,9 dem Stift10 und dem Markgraf Friedrich von Brandenburg (ein Vierteil)11 verteilt.

Anmerkungen

  1. 1Nach C.
  2. 2Nach C.
  3. 3Reg. Nr. 226.
  4. 4Reg.: RI XI, Nr. 12085.
  5. 5Zwei Vidimus des Abts von Steinach vom 28. März 1438 befinden sich im StA Würzburg, Bestand Würzburger Urkunden, Sign. WU 12/112b und WU 12/112c.
  6. 6Die im Reichsregisterband überlieferte Abschrift stellt offenkundig die Ausfertigung für Erkinger und nicht den Bischof dar, wie Altmann annahm, siehe RI XI, Nr. 12085 und 12086, obgleich die Randbemerkung zu diesem Eintrag (Wirzburg) und der anschließende Hinweis auf die Urk. für Erkinger (similis domino Erkinger) auf den Bischof als Empfänger hindeuten würden.
  7. 7Bis zum Jahr 2012 in SOA Třeboň, Zweigstelle Český Krumlov, Bestand Velkostatek Schwarzenberg, aufbewahrt – siehe dazu die Aufnahmekriterien in der Einleitung dieses Bandes.
  8. 8RI XI, Nr. 5116.
  9. 9RI XI, Nr. 5120.
  10. 10RI XI, Nr. 5118 und 5121.
  11. 11RI XI, Nr. 5117.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 227, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/e36d8cdf-0fa4-4c3c-9aeb-9f935f1e55c2
(Abgerufen am 28.03.2024).