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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. teilt dem edlen Ulrich von Rosenberg mit, dass er, wie er bereits früher schrieb, alle Kreise beschickt hat, damit alle Prälaten, Ritter und Knechte wegen des gemeinen Wohls zusammenkommen und den kgl.en Willen hören.1 Aus diesem Grund hat er den edlen Wenzel von Duba (urozeného Waczlawa z Dube), den Burggrafen von Prag und Unterkämmerer [von Böhmen] nach Pilgram (do Pelhrzimowa) abgeordnet, um auch die Prälaten, Ritter und Knechte des [Bechiner] Kreises über seine Absichten zu unterrichten. Er ersucht Ulrich daher (od tebe žádáme), seine Bevollmächtigten am kommenden Mittwoch [11. September] (v středu ješto nynie přijde) nach Pilgram zu entsenden, damit sie von Wenzel den kgl.en Willen vernehmen.

Originaldatierung:
ten weczer Narozenye Matky Bozie, XXXIIII – 10 – 1
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum d(omini) regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Nobili Vlrico de Rozemberg fideli nostro dilecto.

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. tsch. litterae clausae mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels (Posse 13/4) unter Papieroblate, in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 212 (A). – Kop. tsch.: einfache Abschrift aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand Palacký František, Inv. Nr. 306, Kart. 8, sub dato (B).

Ed.: I, S. 15, Nr. 12; LOR I, S. 21–22, Nr. 37.

Reg.: RI XI, Nr. 4628.

Lit.: Schmidt, Südböhmen, S. 220; Bartoš, České dějiny, II/7, S. 108, Anm. 12; Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 34; ders., Hussitische Revolution, II, S. 1110; Beran, Landfrýdní hnutí, S. 63.

Kommentar

Der Brief hängt inhaltlich mit dem Mandat S.s an Ulrich von Rosenberg vom 3. September 1420 zusammen, in dem S. Ulrich, Wenzel von Duba und Peter von Sternberg zu Hauptleuten des Bechiner und Prachiner Kreises ernannte (siehe Reg. Nr. 32). Dabei gebot S. Ulrich, einen Tag in Wlaschim zu berufen, um dort mit Rittern, Knechten, Landleuten, Bürgermeistern, Ratsherren, Schöffen und Gemeinden über die Befriedung der genannten Kreise einig zu werden, wozu ihm Wenzel von Duba – falls er persönlich eintreffen könne – noch weitere kgl.e Absichten mitteilen sollte.

Im oben regestierten Brief führt S. näher an, wann und wo Wenzel von Duba eintreffen soll, um die Gesandten Ulrichs sowie die Prälaten, Ritter und Knechte des [Bechiner] Kreises mit dem kgl.en Willen bekannt zu machen. Das Treffen Wenzels von Duba mit den Vertretern des Bechiner Kreises sowie den Gesandten Ulrichs sollte wahrscheinlich den ursprünglich geplanten Tag in Wlaschim ersetzen, da S. von einer taboritischen Festung auf dem Berg Blaník in der Nähe von Wlaschim erfahren haben dürfte.2

Anmerkungen

  1. 1Damit sind wahrscheinlich das Mandat S.s an Ulrich von Rosenberg vom 3. September 1420 (siehe Reg. Nr. 32) bzw. weitere Mandate oder Briefe S.s ähnlichen Inhalts an andere Personen und andere Kreise Böhmens gemeint, über deren Existenz und Anzahl wir keine näheren Informationen besitzen.
  2. 2So deutet das Abgehen vom ursprünglichen Plan Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 34; ders., Hussitische Revolution, II, S. 1110.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 33, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d132721a-c88b-4a9e-8601-456486394490
(Abgerufen am 19.03.2024).