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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Ulrich von Rosenberg (panem Oldrzichem z Rosenberga) und Přibík von Klenau (panem Przibikem z Clenoweho) schließen ein Abkommen zwischen K. S. einerseits, und dem Priester Friedrich von Straßnitz (poctivým knězem Bedrzichem z Straznicze) andererseits ab:

[1.] K. S. soll dem genannten Priester auf die Stadt Kolin (na Colynu) samt Zubehör und jenen kirchlichen Dörfern, welche Friedrich von Straßnitz im Besitz hat (na těch véskách, kterýchž jest kněz Bedrzich w držení k Colynu, kněžských), 3.000 Schock Groschen verschreiben, damit der Priester dem K. noch besser dienen kann. Sobald K. S. oder der künftige Kg. von Böhmen das genannte Gut mit einjähriger Kündigungsfrist eingelöst oder die Pfandsumme mit Einverständnis Friedrichs oder dessen Nachkommen auf ein anderes Gut verschrieben haben (nebo žeby je převedl na jiné zbožie s jich vóli), sollen sie das verpfändete Gut unverzüglich an den K. oder seine Nachfolger abtreten, sonst aber wegen des Pfandbesitzes nicht mit Gewalt bedrückt werden. Der Priester Friedrich soll keine Huldigung von Gütern in der Umgebung von Kolin mehr einfordern, mit Ausnahme der von ihm besessenen kirchlichen Dörfer (má kněz Bedrzich všecky holdy propustiti, kteréž k Colynu drží, kromě těch vések kněžských, kteréž k Colinu drží).1

[2.] Der Priester Friedrich darf niemanden eigenmächtig unterdrücken (nemá mocí na žádného svévolně sahati). Wenn er trotzdem einen Grund dafür hätte (měl k tomu kterú vinu), soll er nur rechtmäßig (řádem a právem) vorgehen. Ebenso soll K. S. niemandem erlauben, den Priester außerhalb dieses Abkommens zu unterdrücken (proti tomu, ktožby jěj chtěl tisknúti mimo tyto úmluvy), sondern ihm als sein Herr beistehen (jakožto pán pomocen býti a jeho brániti).

[3.] Die Dienstleute sollen Libenice (Libyenicze), Velim (Welim) und Pečky (Peczky) beibehalten. Wenn K. S. die Dörfer einlösen möchte, soll er darüber mit dem Priester Friedrich verhandeln.

Die oben festgehaltenen Beschlüsse des Abkommens sollen von K. S. mit seinem Majestätssiegel bestätigt werden (má svým majestátem utvrditi2 a ujistiti).

Originaldatierung:
den swateho Hawla

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. mit drei auf dem unteren Rand aufgedruckten Siegeln: 1) das Siegel von Ulrich von Rosenberg unter Papieroblate; 2) das Siegel, laut Siegelankündigung von Přibík von Klenau, nur fragmentarisch erhalten; 3) das teilweise beschädigte Siegel von Friedrich von Straßnitz, in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 374b (A).

Ed.: CIM III, S. 155 (im Kommentar zur Nr. 98).

Reg.: III, S. 514, Nr. 342 (tsch.); LOR I, S. 205, Nr. 305 (tsch.); Beneš – Beránek, Soupis, I/1/1, S. 207, Nr. 825 (tsch.).

Lit.: Molnár, Na rozhraní věků, S. 54.

Kommentar

Die vorliegende Urk. stellt den ersten Vertragsentwurf dar, dessen Beschlüsse durch die weiteren Verhandlungen teilweise erweitert und endgültig in den Vertragstext vom 18. November 1436 zwischen K. S. und Friedrich von Straßnitz übertragen wurden.3 Die Verpfändungsurk. für Friedrich über Kolin wurde wohl im Januar 1437 ausgestellt und ist nur als altes Reg. überliefert.4

Anmerkungen

  1. 1Die Dörfer, welche vorher einigen kirchlichen Einrichtungen gehörten, wie zu Wyschehrader Propstei und zu den Klöstern Königsaal, Sedletz, Strahow usw., sind namentlich in dem endgültigen Vertrag vom 18. November 1436 aufgelistet (siehe Kommentar und Anm. 3), weiter siehe Šmahel, Dějiny Tábora, I/2, S. 496–497; Kalhous, Od Libice ke Kolínu, I, S. 8.
  2. 2utrvrditi in Orig.
  3. 3Orig. in NA Prag, Bestand K, Inv. Nr. 1545. Ed.: VI, S. 437–438, Nr. 41; CIM III, S. 155–156 (im Kommentar zur Nr. 98).
  4. 4Sedláček, Zbytky register, S. 197–198, Nr. 1441; RI XI, Nr. 12187.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 191b, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d0b9465f-d0c3-4eb8-8b4f-755fe44b15e8
(Abgerufen am 20.04.2024).