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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. teilt seinem [Schwieger-]Sohn Herzog [Albrecht V. von Österreich] (hochgeborner lieber sun und furst), der dessen Schreiber, den Prager Domherrn Nikolaus (der ersame Niclas tumherr zu Prag dein schreiber und unser lieber andechtiger) mit Beglaubigungschreiben (glawbsbrief) zu ihm gesandt hat, mit, dass er sich mit Kg. Wladislaus [II.] von Polen (mit dem durchluchtigisten fursten herrn Wladislaw kunig zu Polan) und Großfürsten Witold von Litauen (dem hochgebornen herczog Witolden), seinen lieben Brüdern, ausgesöhnt hat (umb alle stösse, schelung und czweytracht verrichtet sein und aller unwillen zwischen uns hingelegt ist). Er und der Kg. von Polen haben vereinbart, dass Wladislaus und Witold militärische Hilfe gegen die Ketzer (wider die keczer) leisten und einer von beiden persönlich (ir eyner mit seiner e[i]genn person) das Heer am 24. Juni (auf sant Johannstag sunebenden nechstkunftig) möglichst rasch nach Böhmen führen soll (in feld zu Behem mit seiner macht unverzogenlich sein sol), worauf sich S. verlässt. Auch sollen Friedrich d. Ä. Markgraf von Meißen [und Herzog von Sachsen] (der margraff Fridrich von Meissen der elter), und seine Vettern gemeinsam mit ihm, S. in derselben Zeit ins Feld nach Böhmen ziehen. Deswegen fordert S. dass Albrecht sich mit seinen eigenen Bewaffneten (mit deinem folk) dem Feldzug zum genannten Zeitpunkt anschließen soll. In der Angelegenheit Mährens (von Marhern wegen) vermag er, S. derzeit nichts zu tun, wie sie es jüngst vereinbart haben, weil er nicht vorhergesehen hat, dass die Verhandlungen (teyding) mit Wladislaus und Witold so lange dauern würden. Kg. S. will aber bald seine Boten in dieser Sache zu Albrecht senden und auch selbst nach Pressburg (do oben umb Prespurg) kommen. Dann will er mit Albrecht die Sache erledigen, wie sie es vereinbart haben (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Orig. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Kop. dt.: Zeitgenössische Abschrift SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 243b (B); Abschrift aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand C – Muzejní diplomatář, sub dato (C).

Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge, I, S. 288–289, Nr. 263.

Reg.: RI XI, Nr. 5496.

Lit.: Lewicki, Ein Blick in die Politik, S. 348; Bartoš, České dějiny, II/7, S. 181‒182.

Anmerkungen

  1. 1Die Datierung ergibt sich daraus, dass das Abkommen zwischen dem römischen und polnischen Kg. Ende März abgeschlossen wurde und der Brief an Herzog Albrecht im Schreiben an Kardinal Branda Castiglioni vom 1423 April 8 erwähnt wird ‒ siehe RTA VIII, S. 283–284, Nr. 235: […] illustrem Albertum ducem Austrie filium nostrum carissimum cum tota potentia sua monemus, ut nostris […] victricibus erectis vexillis hereticos Boemie conteramus […].

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 77, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ccad58d5-dc85-45af-8ffc-1419bf93b2d4
(Abgerufen am 28.03.2024).