Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

Sie sehen den Datensatz 198 von insgesamt 257.

K. S. teilt dem edlen Ulrich von Rosenberg mit, dass er erfahren hat, dass es einige Güter des Klosters Goldenkron (sbožie některá swatokorunskeho kláštera) gibt, an welchen einerseits Ulrich und andererseits die Prachatitzer (Prachaticzssczii) sich vergreifen (sě vkládáte). Dadurch werden die Leute auf diesen Gütern schwer beeinträchtigt, weil es für sie beschwerlich ist, zu beiden Seiten zu gehören [und beiden dienstbar zu sein]. Deshalb ersucht (žádámeť) S. Ulrich, diese Leute unbehelligt zu lassen (aby v tej mieře těch lidí ponechal v pokoji), was er auch der Gegenpartei geschrieben hat.2 S. wird Janek von [Chotěmice und Wlaschim, Hauptmann in] Schweidnitz (z Swidniczie) und Matthias [Louda] von Chlumčany (Matieg z Chlumczan)3 schicken, die vor Ort untersuchen sollen, was [tatsächlich] unter seine Verschreibungen fällt und wo [lediglich] die Huldigungen erhoben werden (ještoť ohledají, coť jest v našich zápisech nebo v holdiech). Des Weiteren soll Ulrich dessen Burggrafen in Helfenburg (na Hilfenburczie) gebieten, den Bürgern von Pisek (měšťanóm pieseczskim) an deren Leuten in Lidmovice (Lidmowiczie), Krašlovice (Krassowiczie), Vitice (Witiczie), Pohorovice (Pohorziczie) und Malešice (Malessiczie) keinen Eingriff zu tun,4 was ebenfalls durch die erwähnten Johann und Matthias untersucht werden soll.

Originaldatierung:
w strzedu po swatem Linharthu
Kanzleivermerke:
KVr: Ad relacionem Mathie de Chlumczan Iohannes Tussek. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Vrozenemu Oldrzichowi z Rozmberga wiernemu nassemu milemu.

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. tsch. litterae clausae (in den Faltungen teilweise durchlöchert) mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels (Posse 18/1) unter Papieroblate, in SOA Třeboň – Zweigstelle Český Krumlov, Bestand Velkostatek Český Krumlov, Sign. I 5 B P α 7 m (A).

Ed.: XXI, S. 284–285, Nr. 17; LOR I, S. 208, Nr. 309.

Kommentar

S. verpfändete die in der Urk. genannten Dörfer Lidmovice, Krašlovice, Vitice und Malešice am 5. Mai 1437 an Johann Smil von Křemže (siehe Reg. Nr. 212).

Anmerkungen

  1. 1Das Jahr ergibt sich aus dem historischen Kontext. Schon dem Itinerar K. S.s zufolge kommt lediglich das Jahr 1436 infrage, da 1437 der Leonharditag eben auf einen Mittwoch fiel, sodass Mittwoch nach St. Leonhard der 13. November wäre. An jenem Tag befand sich S. nicht mehr in Prag, sondern zog bereits aus Böhmen Richtung Ungarn (am 9. November urkundete S. noch im Prag, am 11. November war er in Beneschau und Wlaschim usw. – siehe Hoensch – Kees, Itinerar, S. 121; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 131). Eine Datierung ins Jahr 1437 ist auch deswegen nicht möglich, weil fast alle der angegebenen fünf Dörfer (mit der Ausnahme von Pohorovice) damals nicht mehr der Stadt Pisek gehörten, sondern am 5. Mai 1437 durch S. an Johann Smil von Křemže verpfändet worden waren (siehe Reg. Nr. 212).
  2. 2Siehe das Dep., Reg. Nr. 193.
  3. 3Matthias Louda dürfte beauftragt worden sein, weil er kurz davor von S. zum Hofrichter der kgl.en Städte ernannt worden war – siehe Hrubý, Matěj Louda, S. 192.
  4. 4Die genannten Dörfer gehörten ursprünglich dem Prager Georgskloster.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 194, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cc6ab723-c8b7-46cb-9ce0-3469caf2e4a7
(Abgerufen am 20.04.2024).