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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. – der anführt, dass er schon mehrmals dem edlen Ulrich von Rosenberg geschrieben hat, dass dieser die Streitigkeiten mit dem edlen Leopold [Kraiger] von Kraig ruhen lassen soll, solange Graf [Johann II.] von Schaunberg und [Herr Otto IV.] von Maissau die Streitigkeiten zwischen ihnen nicht entschieden bzw. gütlich beigelegt haben (quemadmodum tibi pridem multis vicibus scripsimus, ut cum nobili Leupoldo de Krayg quietus stare deberes nec habere aliquid actionis, quousque nobiles comes de Schamburg1 et de Massaw2 inter vos cognoscerent super mutuis contencionibus iusticia vel amore)3 – teilt Ulrich mit, dass er nun in Anwesenheit seines lieben [Schwieger-]Sohnes, Herzog Albrechts [V.] von Österreich (illustris Alberti ducis Austrie, filii nostri carissimi), mit dem von Schaunberg und dem von Maissau übereingekommen ist, dass sie beide Parteien vorladen und die Streitigkeiten schlichten sollten. S. gebietet Ulrich erneut (iterum precipimus et mandamus), deren Vorladung Folge zu leisten, deren Entscheidung anzunehmen und mit Leopold vorläufig Frieden zu halten. Des Weiteren verlangt (volumus) S. dass Ulrich den Abt [Rüdiger] und den Konvent des [Zisterzienser-]Klosters Goldenkron (monasterii Sancte Corone) gemäß ihren Bedürfnissen versorgt und dass Abt und Konvent alle ihre Güter wieder aufnehmen dürfen, jedoch mit Ausnahme jener Güter, die Ulrich innehat (nach Druck).

Originaldatierung:
die quinta mensis februarii, XXXVI – XIII – 3
Kanzleivermerke:
KVr: Ad relacionem domini Georgii episcopi Pataviensis Franciscus prepositus Strigoniensis. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Nobili Ulrico de Rosenberg fideli nostro dilecto (nach Druck).

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. tsch. litterae clausae mit einem verso aufgedrückten Verschlusssiegel unter Papieroblate in SOA Třeboň, Bestand Velkostatek Orlík nad Vltavou, Inv. Nr. 1200, Sign. IV K 38/2, Kart. 93 (A), derzeit nicht auffindbar.4

Ed.: LOR I, S. 55, Nr. 77.

Lit.: Kadlec, Dějiny kláštera, S. 104; Kubíková, Oldřich II., S. 55–56; Nováková, Krajířové, S. 28.

Anmerkungen

  1. 1Angesichts des Verlustes der Ausfertigung ist es unmöglich zu verifizieren, ob der Name in der Urk. nicht gekürzt wurde; dann wäre die Kürzung vielleicht als Schamberg (so die zeitgenössisch häufigere Schreibweise) aufzulösen.
  2. 2Der einzige damals lebende männliche Vertretter der österreichischen Herrenfamilie Maissau war Otto IV.. Vgl. Pölzl, Herren von Meissau, S. 42–70.
  3. 3Die Briefe S.s an Ulrich solchen Inhalts sind Depp. Vielleicht kann hier bereits an den Brief vom 8. Februar 1421 gedacht werden, in dem S. Ulrich u. a. aufforderte, militärische Hilfe an Leopold Kraiger von Kraig nicht zu verweigern (siehe Reg. Nr. 40). Die Beziehungen zwischen Ulrich und Leopold haben sich dann offensichtlich verschlimmert und mündeten in einen offenen Streit, sodass man zumindest noch einen Brief S.s an Ulrich annehmen muss, in dem er bereits direkt zur Schlichtung des Streites aufrief und diese den beiden österreichischen Adeligen anvertraute (siehe Reg. Nr. 72).
  4. 4Die Urk. wurde nach der Mitteilung der Wittingauer Archivare im Jahr 2006 aus dem Archiv entwendet; der Text des Reg.s folgt daher der oben genannten Edition.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 73, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c69f8be6-c25c-4262-bd7f-6b83ca44da73
(Abgerufen am 28.03.2024).