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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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K. S. teilt dem edlen Ulrich von Rosenberg, der sich als sein Getreuer über seine glücklichen Erfolge sehr freuen wird, mit, dass er am vergangenen hochheiligen Pfingsttag [am 31. Mai 1433] (in sacratissimo die Penthecostes proxime preterito) im Petersdom in Rom (in ecclesia sancti Petri in hac urbe Romana) durch Papst Eugen [IV.] (de manibus sanctissimi domini nostri pape Eugenii) zum Lob Gottes des Allmächtigen und dem ersehnten Heil der ihm unterworfenen Christenschar (pro dei omnipotentis gloria et sperata salute subiecti nobis populi christiani) feierlich zum römischen K. gekrönt worden ist. Der Papst hat S. dabei solche Gefälligkeit und Geneigtheit (tantas benivolencias, amorem et dilectionem) erwiesen, dass er ihm dafür sehr dankbar ist. S. hat auch festgestellt, dass dem Papst die Ausrottung der Häresie, die Reform der Sitten sowie die Herstellung des Friedens in der Christenheit (ad extirpacionem heresum, reformacionem morum et pacem firmandam in populo christiano) – wofür auch das Basler Konzil zusammengetreten ist – sehr am Herzen liegt; er hofft, dass aus dieser Einmütigkeit der ganzen Christenheit (toti christianismo) und auch Ulrich, der für den katholischen Glauben und für ihn, S. so viel Ungemach gelitten hat, reiche Früchte erwachsen werden. Schließlich tröstet S. Ulrich wie auch alle anderen seine Getreuen, dass er mit Gottes Gnade in Kürze in seine Kg.reiche glücklich zurückkehren wird.

Originaldatierung:
feria quarta post Penthecostes, XLVII – XXIII – XIII – 1
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum domini imperatoris Caspar Slick. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Nobili Vlrico de Rozemberg fideli nostro dilecto.

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. lat. litterae clausae mit Fragmenten eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels unter Papieroblate (der Größe nach Posse 14/4), in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 328 (A). – Kop. lat.: Abschrift aus dem 15. Jh. in SOA Třeboň, Bestand Rukopisy Třeboň, Hds. Nr. 17, Sign. A 16, fol. 243r (B); Abschrift aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand C – Muzejní diplomatář, sub dato (C).

Ed.: Palacky, Urkundliche Beiträge, II, S. 361, Nr. 860; LOR I, S. 154, Nr. 227.

Reg.: RI XI, Nr. 9473.

Lit.: Palacký, Geschichte von Böhmen, III/3, S. 113, Anm. 98; ders., Dějiny národu českého, III/2, S. 251–252, Anm. 321.

Kommentar

Dieser lat. Brief scheint – ähnlich wie der Brief vom 22. Mai 14322 – nicht speziell für Ulrich konzipiert worden zu sein. Es dürfte sich vielmehr auch hier um ein allgemeines "Rundschreiben" S.s an seine böhmischen Parteigänger gehandelt haben, obwohl in diesem Fall – abgesehen von einem fast identischen, zum 4. Juni 1433 datierten Formularstück3 – kein Parallelbeispiel überliefert ist. Am 6. Juni 1433 schrieb S. dann an die auf dem Prager Landtag versammelten – vorwiegend hussitischen – böhmischen Stände; in diesem Brief ist die Kaiserkrönung jedoch eher nur am Rande erwähnt.4

Anmerkungen

  1. 1Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
  2. 2Siehe Reg. Nr. 156.
  3. 3Kop. in den durch Berthold Bretholz angefertigten Auszügen aus der heute verschollenen, zu Beginn des 20. Jh.s im Besitz Walter Dolchs (Bibliothekar des Sammlers Eduard Langer in Braunau), aufbewahrten mittelalterlichen Hds., in MZA Brno, Bestand G 37 – Berthold Bretholz, Kart. 16, fol. 203.
  4. 4Siehe Reg. Nr. 159.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 158, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b48c04a8-43a6-4c2b-b8ea-ba486e4d2aca
(Abgerufen am 19.04.2024).