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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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K. S. teilt dem edlen Ulrich von Rosenberg mit, dass er durch seine in Steuerangelegenheiten tätigen Amtleute (od berníkóv) erfahren hat, dass Ulrich nicht nur dessen eigenen Leuten, sondern auch den Leuten von dessen Klienten (netoliko svým lidem, ale i těch lidí, ješto pod tebú sedie) brieflich verboten hat,2 die [Land-]Steuer abzuführen, und zwar mit der Begründung, dass andere dies auch nicht täten. S. wundert sich sehr über dieses Vorgehen, da Ulrich doch unter den ersten gewesen ist, die der [Land-]Steuer zugestimmt haben. Mittlerweile haben fast alle sowohl die St.-Georgs-Zahlung (svatojirský) als auch die aktuelle [St.-Lorenz-]Zahlung3 abgeführt, bzw. führen sie gerade ab. Dagegen hat Ulrich am St.-Georgs-Termin nur wenig oder gar nichts (málo nebo nic) abgeführt. Deswegen ersucht S. Ulrich (žádáme od tebe), seinen Amtleuten in Steuersachen keine Schwierigkeiten mehr zu bereiten, sondern ihnen die Steuererhebung zu ermöglichen, da er sonst anderen ein schlechtes Beispiel geben würde. S. hofft, dass Ulrich seinen Willen erfüllen wird.

Originaldatierung:
den swateho Martina
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum d(omini) imperatoris. – KVv: Ohne RV. – Adresse verso: Vrozenemu Oldrzichowi z Rosenberka wiernemu nassemu milemu.

Überlieferung/Literatur

Orig. Pap. tsch. litterae clausae mit Spuren eines verso aufgedrückten roten Verschlusssiegels (Posse 18/1; die Hälfte der Papieroblate liegt bei), in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 399 (A). – Kop. tsch.: einfache Abschrift aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand Palacký František, Inv. Nr. 306, Kart. 8, sub dato (B).

Ed.: I, S. 51, Nr. 64; LOR I, S. 232, Nr. 346.

Reg.: RI XI, Nr. 12193.

Lit.: Klier, Bernictví, S. 4; Schmidt, Südböhmen, S. 354; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 254; Šimunek, Správní systém, S. 192–193.

Anmerkungen

  1. 1Das Jahr ergibt sich aus dem historischen Kontext sowie aus dem Itinerar S.s, der nur einmal – am 11. November 1437, während seiner letzten Reise von Prag nach Ungarn – in Wlaschim weilte bzw. urkundete (siehe Hoensch – Kees, Itinerar, S. 122; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 131).
  2. 2Der Brief Ulrichs ist ein Dep.
  3. 3Die auf dem Landtag im Januar und Februar 1437 auferlegte außerordentliche Landsteuer sollte den ganzen St.-Georgs-Zins von allen Untertanen Böhmens betragen und an zwei Terminen abgeführt werden: die Hälfte zu Mittfasten (am 7. März), die andere Hälfte am Fest des heiligen Lorenz (10. August) – siehe Tomek, Dějepis, VI, S. 19–20.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 230, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b1621d50-4718-4798-a81f-3604d5ea2502
(Abgerufen am 19.04.2024).