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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 2

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Kg. S. – der anführt, dass er unterrichtet wurde, wie oft die Vasallen (manne) des Kreises und die Bürger und Einwohner der Städte und Märkte des Landes zu Elbogen von ihren Burggrafen im Widerspruch zu ihren Privilegien und Rechten bedrückt worden seien, und zwar besonders wegen der kgl.en Steuer und ähnlichen Belastungen, von denen er sie doch aus seiner besonderen Gnade befreit (vertragen und überhebt) hätte – gewährt mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat und aus kgl.-böhmischer Macht (von Behmischer kuniglicher macht) den Vasallen, Bürgern und Einwohnern von Elbogen die besondere Gnade und Freiheit (haben […] dise besunder gnad und freiheit getan und tun) und legt fest (seczen, meinen und wollen), dass sie bei allen ihren Rechten und Privilegien, die sie von seinem Vater, K. Karl [IV.], und seinem Bruder, Kg. Wenzel [IV.], besitzen, die sie ihm vorgelegt haben und die er auch bestätigt hat,1 verbleiben sollen, und wider diese Privilegien durch niemanden bedrückt oder mit irgendwelchen neuen Forderungen belastet werden dürfen. Er gebietet unter Androhung seiner schweren Ungnade dem Burggrafen von Elbogen sowie seinen anderen Amtleuten, die Vasallen, Bürger und Einwohner von Elbogen in ihren beschriebenen Rechten und Freiheiten nicht zu beeinträchtigen und sie nicht darüber hinaus zu bedrücken.

Originaldatierung:
am suntag nach Vnserr Lieben Frawen tag Assumpcionis; XXXVI – 12 – 3
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Hen­ricus Fije.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. dt. mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-Streifen, in SOA Plzeň – SOkA Sokolov mit Sitz in Jindřichovice, Bestand AM Loket, sub dato (A). – Kop. dt.: einfache Abschrift aus dem 16. Jh. in NA Praha, Bestand Stará manipulace, Inv. Nr. 2690, sign. P 106/L 40, kart. 1757 (B); zwei einfache Abschriften aus dem 17. Jh. in NA Praha, Bestand Stará manipulace, Inv. Nr. 843, Sign. E 3/18, Kart. 675 (C) und Inv. Nr. 862, Sign. E 22/17, Kart. 694, Bd. III (D); zwei einfache Abschriften aus dem 17. Jh. in NA Praha, Bestand Hejtmanství německých lén, Inv. Nr. 1650, Sign. L 92-110-2, Kart. 603 (E, F); Abschrift aus dem 17. Jh. in SOA Plzeň – SOkA Sokolov mit Sitz in Jindřichovice, Bestand AM Loket, Akten, Sammlung B 6, fol. 50r–v (G).

Ed.: CIM III, S. 29–33, Nr. 23.

Reg.: RI XI, Nr. 4993.

Lit.: Pelleter, Falkenau, S. 19; Vlasák – Vlasáková, Dějiny města Lokte, S. 38; Bárta, Zástava Lokte, S. 198.

Kommentar

Der Burggraf von Elbogen war seit ca. Juli 1420 Puotha von Ilburg.2 Mit ihm hatten die Bürger von Elbogen und die Vasallen des Elbogener Landes schwere Konflikte auszutragen, die erst am 29. September 1434 durch einen Schiedsspruch K. S.s beigelegt wurden,3 wobei das Burggrafenamt mit dem ganzen Land Elbogen an Kaspar Schlick verpfändet wurde.4

Anmerkungen

  1. 1Eine allgemeine Bestätigungsurk. hat Kg. S. in zwei gesonderten Ausfertigungen für die Stadt Elbogen (am 16. Juli 1420; siehe Reg. Nr. 22) und für das Land Elbogen (am 17. Juli 1420; siehe CIM III, S. 3–5, Nr. 3; RI XI, Nr. 4164) ausgestellt.
  2. 2Die Verschreibung der Burg Elbogen an Puotha von Ilburg durch K. S. ist lediglich durch einen Auszug aus den nicht mehr erhaltenen böhmischen Kanzleiregisterbüchern überliefert, siehe Sedláček, Zbytky register, S. 127, Nr. 905.
  3. 3Siehe Reg. Nr. 125.
  4. 4Siehe Reg. Nr. 123.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 2 n. 49, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f27273d5-c148-45a3-8658-03afcdd2cbef
(Abgerufen am 28.03.2024).