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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 2

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Kg. S. verbietet dem Landgericht der Burggrafschaft Nürnberg erneut, das Gerichts­standprivileg der Stadt Eger zu verletzen.

Überlieferung/Literatur

Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Erwähnt in einer Appellation der Egerer Bevollmächtigten an Papst Johannes XXIII. gegen die dreimalige Vorladung und die anschließende Ächtung von vier Egerer Ratsherren durch das Nürnberger Landgericht vom 24. Oktober 1413, Nürnberg, in SOA Plzeň – SOkA Cheb, Bestand AM Cheb, Urk. Nr. 313 (ausführliches Reg. siehe bei Gradl, Minderung, S. 64–66): Und auch wiewol das ist, das uber diss alles beid unser allergnedigsten und mechtigsten herren, heren Sigmund Romischer und her Wenczslaw zu Behem unuberwontliche kunige, den wir von des reichs wegen und der kron zu Behem zu veranttworten sten, yr yeclicher besunder haben an das lantgericht geschriben und vor uns recht gepoten und heruber auch und darnach unser her, der Romische kunig, von sein und des reichs wegen herren Stepffan von Absperg, des lantgerichtes zu Nuremberg gemein lantrichtter, und beiden burgrafen und dem lantgerichte geschriben, vermant und gepoten hat, das lantgericht in dieser sach abzutun und die sach vor sich geheischen und ofschöben, und hat auch der stat zu Eger verpoten, das sie die vorgeschriben vier burger nit sollen lassen sten oder antworten an dem obgenanten lantgericht, als sein versigelte brieffe und auch unsers heren von Behem, die wir in das lantgericht geantwortet haben und lassen lesen daselbs, clerlicher ausweisen.

Lit.: Gradl, Geschichte, S. 323; Kaar, Stadt, S. 281.

Kommentar

Nach der zitierten Berufung wurden im Rahmen des Streits zwischen der Stadt Eger und Burggraf Johann von Nürnberg bzw. dessen Lehnsmann Erhard Forster (siehe Kommentar zu Reg. Nr. 2) vier Egerer Ratsherren dreimal vor das Nürnberger Landgericht geladen und anschließend durch dieses geächtet, was eine Verletzung des Egerer Gerichtsstandprivilegs bedeutete und eine schriftliche Intervention Kg. Wenzels [IV.] und Kg. S.s beim Nürnberger Landgericht und dazu noch eine gesonderte Intervention S.s beim Landrichter Stephan von Absberg, den Burggrafen Johann und Friedrich von Nürnberg und erneut beim Nürnberger Landgericht hervorrief (siehe Reg. Nr. 6 und auch 7, 8, 9).

Zwei von den Briefen, die Kg. S. im Rahmen seiner oben genannten Intervention ausstellte, sind kopial überliefert und wurden nach der unvollständigen Datierung in Chur ausgestellt, was einen Ausstellungszeitraum vom 17. August bis zum 25. September 1413 ergibt.2 Da die Briefe an die Burggrafen von Nürnberg, den Nürnberger Landrichter und das Nürnberger Landgericht offensichtlich gleichzeitig oder in rascher Folge nacheinander ausgestellt wurden, lässt sich annehmen, dass auch das oben rekonstruierte Dep. im genannten Zeitraum in Chur ausgestellt worden sein dürfte.

Anmerkungen

  1. 1Zur Datierung des Dep.s siehe den Kommentar.
  2. 2Siehe Regg. Nr. 7 und 9, bzw. Hoensch – Kees, Itinerar, S. 91; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 96.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 2 n. 10, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bdb5fdb3-89bb-4213-95b2-5fd8c18a95fb
(Abgerufen am 28.03.2024).