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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 1

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Kg. S. bezeugt, dass er mit wohlbedachtem Mut und rechtem Wissen mit dem Fürstbischof Johann von Olmütz, seinem Rat (consiliario nostro devoto dilecto), folgendes Übereinkommen getroffen hat (talem inivimus concordiam): [1.] Bischof Johann soll seine, S.s, Burg und Stadt Olmütz sowie seine Städte Littau und Mährisch Neustadt (Vniczow, wlgariter Nouam Ciuitatem) mit allen Einkommen, Zinsen und allem Zubehör besitzen und verwalten (habere, tenere debeat et in gubernacionem realem effectualiter possidere). [2.] Der Bischof darf den gegenwärtigen Burggrafen durch einen seiner Getreuen ersetzen, falls er dies für angebracht hält, und die Ratsherren der Städte zu den üblichen Terminen ernennen, wenn es der Sachverhalt erfordert (quociens negocii qualitas exigebit). [3.] Die Bürger und Gemeinden der genannten Städte sollen Bischof Johann einen Eid ablegen und ihm Gehorsam und Treue leisten, wie es üblich ist; niemand anderer darf sich neben dem Bischof in die Verwaltung der Städte einmischen und Mandate an die Bürger erteilen. [4.] Kg. S. gewährt Bischof Johann die volle Herrschaft und Verwaltung (damus … regimen et gubernacionem ple[nariam]) über den Wald Doubrava (Dubrawa) mit allen seinen Forstbeamten und allen Nutzungen. Der Bischof darf alles gefällte Holz verkaufen oder [zum eigenen Nutzen] behalten, solange der Wald unverletzt bleibt und durch das Holzfällen nicht zerstört wird (sic tamen, quod ipsa silva alias illesa maneat et in succisione lignorum non destruatur). [5.] Der Abt und Konvent des [Prämonstratenser-] Stifts Hradisch bei Olmütz (monasterii Gradicensis prope Olomucz) sollen Bischof Johann mit ihrem Stift und dessen Gütern in derselben Form Gehorsam leisten wie dem Kg. [6.] Falls gewisse Einkünfte aus den Städten durch den Kg. an andere Personen verschrieben worden sind, verpflichtet sich S. Bischof Johann aus seiner Kammer (de cammera nostra propria) den entsprechenden Betrag auszubezahlen. [7.] Dieses Übereinkommen soll zunächst bis zur Rückkehr des Kg.s nach Mähren und danach bis auf Widerruf gültig sein (presentibus usque ad nostrum reditum ad Morauiam et tandem ad beneplacitum nostrum duraturis).

Originaldatierung:
(penultima die Marcii, 35 – 11 – 1)
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) B(artholomeo) archiepisopo Mediolanensi referente Michael canonicus Pragensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fiie.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. lat. (am linken Blattrand z.T. durchlöchert, mit gewissem Textverlust) mit beschädigtem wachsfarbenen Majestätssiegel (Posse 13/3) am Perg.-streifen in ZAO-O, Bestand Arcibiskupství Olomouc, Sign. C I b 1. – Kop. lat.: einfache Abschrift aus dem 19. Jahrhundert, in MZA Brno, Bestand G 1 – Bočkova sbírka, Inv. Nr. 630. Reg.: RI XI, Nr. 4495; Loserth Beck, Urkundliche Beiträge (II), S. 71, Nr. 3 (dt.); Sedláček, Zbytky register, S. 163, Nr. 1162 (tsch.). Lit.: Bretholz, Übergabe, S. 280; Válka, Morava roku 1421, S. 18; Elbel, Ve znamení draka, S. 68; Schulz – Šmeral u.a., Dějiny Olomouce 1, S. 223; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 112; Ders., Olomoucký biskup (im Druck).

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 1 n. 36, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1421-03-30_1_0_11_0_1_36_36
(Abgerufen am 23.04.2024).