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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 1

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Kg. S. verpfändet Zbyněk von Moravany das Dorf Polešovice des [Zisterzienser-] Klosters Velehrad mit allem Nutzen und Zubehör, einerseits um das Dorf zu schützen (causa tutela [sic!] proteccionis et conservacionis eiusdem ville), andererseits um die Rückerstattung von 130 Schock böhmischer Groschen, die er Zbyněk für dessen gerade beginnenden Kriegsdienst schuldig ist, sowie weiterer 230 Schock böhmischer Groschen älterer Schulden abzusichern. Den Kriegsdienst soll Zbyněk mit zehn gerüsteten Reitern bei der Verteidigung der Prager Burg ab dem Datum der Urk. bis zum 30. April 1421 (usque octavam diem festi beati Georgii martiris proxime venturi) leisten. S. behält sich und seinen Nachfolgern als böhmischer Kg. oder allen, die dafür zuständig sein werden (alii quorum interfuerit), die Möglichkeit vor, das verpfändete Dorf von Zbyněk oder dessen Erben auszulösen, woraufhin Zbyněk oder dessen Erben das Dorf dem Kloster Velehrad zurückerstatten sollen. Schließlich bestimmt S. dass die durch diese Urk. gewährten Rechte auch diejenigen genießen sollen, die die Urk. mit Zbyněks Willen innehaben werden.

Originaldatierung:
(in festo beatorum Symonis et Iude apostolorum, XXXIIII – 11 – 1)
Kanzleivermerke:
KVr: Commissio propria [domini regis] (am rechten oberen Blattrand). – KVv: Ohne RV.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. lat., rechter Blattrand und Plica samt Siegel abgeschnitten (im Hinblick auf den ung. Kanzleivermerk und die Siegelankündigung [harurm nostrarum, quibus sigillum nostrum appensum est, testimonio litterarum, quas dum nobis in specie fuerint reportate, sigillo nostro maiori autentico imperiali faciemus communiri] dürfte die Urk. mit einem ung. Geheimsiegel besiegelt gewesen sein – siehe Reg. Nr. 25), in MZA Brno, Bestand G 2 – Nová sbírka, sub dato. Lit.: Hurt u.a., Kyjovsko, S. 92–93 und 99, Anm. 24; Elbel, Scio, quod vos Moravi, S. 88.

Kommentar

Weil die Urk. im aktuellen Katalog des Bestandes G 2 – Nová sbírka aus Versehen nicht regestiert wurde, fand sie mit Ausnahme der zitierten Erwähnung bei Hurt in der Forschung fast keinen Nachhall. Borovský kennt die Verpfändung von Polešovice durch Kg. S. an Zbyněk von Moravany aus einer späteren Erwähnung in einer Urk. des Abtes Stefan und des Konvents des Klosters Velehrad vom 29. Juni 1454.1 In dieser Urk. wurde das durch Kg. S. verpfändete Dorf Polešovice (… jakož najnepřemoženější kníže a pán pan Zygmund, římský císař etc. slavnej paměti, pán náš najmilostivější, ješče králem jsa, zapsal byl na našej vsi v Polessowicziech čtyřista hřiven groší dobrej paměti urozenému Zbynkowi z Morawan …), das inzwischen von Zbyněk d.J. von Moravany wieder ausgelöst worden war, um 1.000 Mark Prager Groschen an Georg Plewl, Bürger von Ungarisch Hradisch, erneut verpfändet. Des Weiteren wird die Verpfändung von Polešovice durch S. auch in einer anderen Urk. des Abtes Stefan und des Konvents von Velehrad vom 23. November 1463 erwähnt, in welcher Polešovice an Nikolaus von Vojnice und dessen Gemahlin Elisabeth von Zvole verpfändet wurde.2

Anmerkungen

  1. 1Vgl. Borovský, Kláštery, S. 196. Die Urk. des Abtes Stefan ist in einer zeitgenössischen Abschrift in Hds. „Codex Velehradensis“ in MZA Brno, Bestand E 7 – Cisterciáci Velehrad, Sign. 191, fol. 122v–123v überliefert.
  2. 2Siehe ebd., fol. 126r–127r.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 1 n. 26, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1420-10-28_2_0_11_0_1_26_26
(Abgerufen am 29.03.2024).