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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) bittet und ermahnt die Erzbischöfe und Bischöfe des italischen regnum und die Grafen Kaiser (Karls III.) (archiepiscopis et episcopis huius Italici [regni et] omnibus gloriosis comitibus filiis nostri imperatoris), sich bei Karl dafür einzusetzen, daß (Kaiserin) Angilberga (Angelberga), die dem Papst in Verona von König Ludwig (dem Deutschen) und ihrem Mann, Kaiser Ludwig (II.), anempfohlen worden war (Hludovicus rex pater imperatoris et Hludovicus imperator, vir eius, nobis Veronę commendaverunt) (n. 115) und sich ihm später noch einmal vor der Confessio (beati Petri) unterstellt hatte (postmodum ipse se sancto Petro tradidit et de ipsius altaris confessione tuendam recepimus) (n. 121), zum Papst zurückkehren kann, und berichtet, daß er den Kaiser durch Gesandte und Briefe bereits selbst dazu aufgefordert habe (n. 662); der Papst versichert, daß keine Gefahr durch eine eventuelle Verschwörung mit Boso (von Vienne) (Bosoni) bestehe, er Angilberga andernfalls sofort zum Kaiser zurückschicken werde und daß er dieses Versprechen durch einen der Bischöfe, die er als Legaten zum Kaiser geschickt habe, noch einmal bekräftigen lasse.

Incipit:
Si ea, que saluti et ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 115r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 216v.

Drucke: Carafa, Epist. III 497; Conc. coll. reg. XXIV 328; Labbe-Cossart, Conc. IX 202; Mansi, Coll. XVII 208; Migne, PL CXXVI 925; MG Epist. VII 255f. n. 293.

Reg.: J 2563; JE 3341.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich II2 374, III2 181f.; Hartmann, Gesch. Italiens III,1 297f.; Eichmann, Adoption 300; Pochettino, L'imperatrice Angelberga 98, 138f.; Odegaard, Engelberge 93, 99 Anm. 55; Boshof, Traditio romana 70f.; Arnold, Johannes 61f., 108f.; Scholz, Politik 224 Anm. 1040; Bougard, Petitor et medius 336.

Kommentar

Das Schreiben ist nur in den Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Zu Kommendation Angilbergas vgl. n. 115, n. 121 und Böhmer-Zielinski n. 391. Die Kaiserin war wohl nach Alemannien ins Exil geschickt worden, da man offenbar eine Begünstigung ihres Schwiegersohns Boso befürchtete, vgl. n. 662. In diesem Zusammenhang ist auch die Beteuerung des Papstes zu sehen, Angilberga bei jedem Anzeichen der Verschwörung zu Karl zu schicken. Dem Bericht Hinkmars von Reims in den Ann. Bertiniani a. 882 (Grat 249) zufolge konnte Angilberga erst 882 in Begleitung Bischof Liutwards von Vercelli nach Italien zurückkehren. Die vom Papst angeführten Legaten sind namentlich nicht bekannt, vgl. n. 662. Das Schreiben wurde wahrscheinlich zusammen mit n. 671 verfaßt und ist daher ebenfalls auf den 12. März 881 zu datieren.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 670, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fa816e21-31f7-4f50-b1bf-60064758baf3
(Abgerufen am 28.03.2024).