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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) dankt Bischof Aio von Benevent (Aioni episcopo Beneventano) für seine brieflich mitgeteilte Treue gegenüber der römischen Kirche, befiehlt ihm (precipimus), sich zusammen mit seinem Bruder (Adelgis) und allen anderen Christen dafür einzusetzen, daß die Neapolitaner und ihre Verbündeten ihre Sarazenenpakte beenden (ut ... labores ... cum germano fratrequam cum aliis Christicolis ..., ut impia Agarenorum fędera, quę Neapolitani vel sui consocii cum inimicis Christi), und bittet den Bischof, seinen Bruder zur baldigen Übermittlung des päpstlichen Schreibens an den griechischen (Flotten)führer (Gregor) (n. 248) zu ermahnen, damit dieser zehn Kriegsschiffe zur Unterstützung entsende (ut epistolam nostram ad primum Grecorum ... venientium cito transmittat et ... moneat, ut ... decem dromones ... dirigere nunquam omittat); der Papst kündigt an, daß er, der mehr als alle anderen zu erleiden habe, sich zusammen mit dem dux Lambert (von Spoleto) (cum ... Lamberto glorioso duce) und allen Gottesfürchtigen um die Auflösung der bestehenden Sarazenenbündnisse bemühen werde, und fordert Aio auf, ihm jede neue Entwicklung schriftlich mitzuteilen.

Originaldatierung:
Data VX. (sic) Kalendas maii, Indictione X.
Incipit:
Perspectis apicibus sanctitatis tuę, quantum ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 22v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 42v.

Erw.: Indexfragment aus dem 13. Jh. (Lohrmann, Päpstliche Register 404).

Drucke: Carafa, Epist. III 326; Conc. coll. reg. XXIV 61; Labbe-Cossart, Conc. IX 39; Mansi, Coll. XVII 41; Migne, PL CXXVI 725; MG Epist. VII 44f. n. 46.

Reg.: J 2320; JE 3091; Pallieri-Vismara, Acta pont. jur. gentium 271 n. 48; IP IX 14 n. 28 und 52 n. 7; Martin-Cuozzo, Regesti dell'Italia meridionale 449 n. 934.

Lit.: Hergenröther, Photius II 297f.; Gay, L'Italie méridionale 118 und 122; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 33 und 35; Monticolo, Fränk. Fürstentitel 321; Picasso, Pontificato Romano e San Vincenzo 234; Arnaldi, Chiesa romana 142f.; Arnold, Johannes 211, 219.

Kommentar

Nur in den Registerabschriften ist der Brief des Papstes überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Das vorausgegangene und nur hier erwähnte Schreiben Aios ist nicht erhalten, vgl. Martin-Cuozzo, Regesti dell'Italia meridionale 449 n. 933a. Zur Erwähnung im Indexfragment aus dem 13. Jh. vgl. Lohrmann, Päpstliche Register 401-408. Zu den Sarazenenbündnissen Neapels vgl. n. 243 und n. 244. Schon im November 876 hatte sich der Papst wegen der drohenden Sarazeneneinfälle hilfesuchend an Kaiser Karl den Kahlen gewandt (vgl. n. 212); die kaiserliche Unterstützung war jedoch auch nach der erneuten Aufforderung im Februar 877 ausgeblieben (n. 227 und n. 229). Ob der griechische baiulus auf die Bitten des Papstes einging und die gewünschten Kriegsschiffe entsandte, ist nicht bekannt. Dux Lambert von Spoleto war noch Ende 876 vom Papst ermahnt worden (n. 221), weil er, wie Johannes VIII. an Kaiser Karl den Kahlen schrieb, Feinde beherberge (n. 212). Der Papst schickte daraufhin Bischof Walpert von Porto und Bischof Acimundus zu Lambert, um ihn für die päpstliche Sache wiederzugewinnen. Wie die Erwähnung Lamberts als Helfers des Papstes zeigt, waren die Bemühungen der Bischöfe offensichtlich erfolgreich, vgl. dagegen Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 270. Zur Bezeichnung Lamberts als dux vgl. Brunner. Bei der Datierung auf VX Kalendas dürfte es sich um einen Schreibfehler des Kopisten der Registerabschrift oder des Registrators selbst handeln, gemeint ist sicher XV Kalendas.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 249, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f2d58622-3149-453f-bd42-382e88a6ecbd
(Abgerufen am 29.03.2024).